Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
das Feld breitet sich aus. Die Schwärze wächst und wird stärker mit jedem Tor, das geschaffen und benutzt wird.«
    »Weiße Magie…«, murmelte Leonardo überlegend. »Sie zuerst, dann unsere, ja? Doch, es paßt zu den MÄCHTIGEN, das sie erst mit ihren Hauptgegnern aufräuman und sich dann den Konkurrenten widmen.«
    »Wie sprichst du?« fauchte Lucifuge. »Der Hauptgegner sind wir, nicht diese lächerlichen Kreaturen, die Weißmagier genannt werden! Uns gehört dieses Universum, uns, der Hölle! Gegen uns wendet sich das Streben der MÄCHTIGEN zuvorderst!«
    Leonardo winkte ab. Insgeheim überlegte er bereits, seit er Fürst der Finsternis geworden war, ob nicht auch Lucifuge Rofocale austauschbar war wie Asmodis. Man mußte es nur geschickt anstellen.
    Und sein Entschluß wurde stärker. So, wie Lucifuge mit ihm redete, gefiel es ihm gar nicht. Anders herum wäre es besser…
    Aber das mußte zurückstehen. Er hatte Zeit. Eine Ewigkeit lang.
    »Die Weißmagischen sind zuerst betroffen«, überlegte er laut.
    »Das bedeutet, daß sie zuerst auf diese Angriffe aufmerksam wurden. Lucifuge Rofocale, ich wette mit dir um eine Million Seelen, daß die Weißmagischen bereits kämpfen. Zamorra, mein ganz spezieller Freund, natürlich an vorderster Stelle. Warum also, o Ministerpräsident, machen wir uns Gedanken? Unsere Gegner werden sich gegenseitig bekämpfen und schwächen, und wir räumen den Sieger ab. Dabei brauchen wir uns gar nicht groß anzustrengen!«
    »Der Sieger dürfte klar sein, du Narr«, fauchte Lucifuge. »Die MÄCHTIGEN werden es sein! Kein Sterblicher hält sie auf.«
    »Vielleicht ein Unsterblicher«, kicherte Leonardo. »Zamorra hat sie schon mehrfach zum Aufgeben gezwungen, und einen hat er gar getötet. Nun, ist das nichts? Warten wir es doch einfach ab.«
    »Du«, sagte Lucifuge und deutete mit ausgestrecktem Krallenfinger auf Leonardo, »du bist für diese Sektion verantwortlich. Und du wirst die Folgen tragen, wenn dein Leichtsinn uns Verluste einbringt.«
    Leonardo deMontagne grinste.
    »Da bin ich unbesorgt, oh, hoher Dämon. Wie wäre es, nun nach dem Geschäftlichen zum gemütlichen Teil des Tages überzugehen? Ich lasse Dir einen Pokal süßen Blutes reichen…«
    Er sprach ins Leere.
    Lucifuge Rofocale hatte einmal kurz aufgestampft und war abwärts entschwunden in die tieferen Regionen der Hölle, in die kaum jemand außer ihm selbst vorzudringen wagte, wenn er nicht ausdrücklich dazu aufgefordert wurde.
    »Na, die feine Art, sich so zu verabschieden, ist das aber auch nicht«, brummte Leonardo. »Nun, was soll man von einem Teufel schon erwarten?«
    Aber ganz so unbesorgt, wie er sich gab, war auch er nicht.
    »Beobachtet und bringt mir Nachricht!« befahl er.
    ***
    Zamorra starrte das tote Mädchen an. Da war nichts mehr zu machen… jede Hilfe kam zu spät. Er sah die Handtasche ein paar Meter entfernt liegen, hob sie auf und durchsuchte sie. Ein Ausweis fiel ihm in die Hände, dazu ein ID-Schild. »Lufthansa«, murmelte er.
    »Jill Anderson, Stewardeß…«
    Etwas rastete ein. Was war ihm erzählt worden? John Todd habe bei seinem »Besuch« im zweiten Flugzeug nach der Stewardeß gefragt?
    Dies mußte sie sein. Er schien sie sich also geholt zu haben. In diese Dimension entführt, um sie zu töten!
    »So sinnlos«, murmelte Zamorra betroffen. »Oder… steckt vielleicht ein Sinn dahinter, den ich nicht begreife? Ein verdammter, mörderischer Sinn …«
    Er kauerte sich neben die Tote und schloß ihr mit leichtem Daumendruck die Augenlider. Daß es so leicht ging, zeigte ihm, daß sie noch nicht lange tot sein konnte. Er überlegte, ob es eine Möglichkeit gab, sie zurück zur Erde mitzunehmen, damit sie ein ordentliches Begräbnis bekam.
    »Aber hallo«, sagte da eine Stimme hinter ihm. »Doktor Livingstone, wie ich vermute – ach nein, es ist ja Zamorra. Die Welt ist doch verdammt klein.«
    Zamorra drehte sich langsam um. Wer ihn so ansprach, bedrohte ihn nicht unmittelbar.
    Hinter ihm stand Asmodis. In all seiner höllischen Majestät.
    »Schau an, der Assy«, murmelte Zamorra. »Ich hätte es mir denken können, daß du deine Krallen im Spiel hast. Du hast sie also umgebracht.«
    »Ich hatte eher dich im Verdacht«, gestand Asmodis grinsend.
    »Aber nein. Ich tue dir damit Unrecht. Du bist kein Mörder.«
    »Du warst es also nicht?« fragte Zamorra gespannt.
    »Nein«, sagte Asmodis.
    Arbeitete er auch mit Tricks und allerlei Ränken – Zamorra hatte es nie erlebt, daß

Weitere Kostenlose Bücher