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0315 - Der Mörder

0315 - Der Mörder

Titel: 0315 - Der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder
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entkommen. Sein Gesicht ist voller Blut. Auch sein Anzug muss voller Blut sein. Er…«
    »Beruhige dich«, antwortete Phil. »Der ganze Block ist abgesperrt. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn er durchkäme. Die Cops und unsere Leute sind dabei, alle Häuser systematisch zu durchsuchen. Sie werden ihn auf stöbern, und wenn er sich in ein Rattenloch verkrochen hat.«
    »Wo ist die Frau?«, fragte ich.
    »In dem Zimmer, das Crude bewohnte. Sie stellt eine Überraschung dar. Einer der Cops erkannte sie. Sie heißt Celia Seado, und sie ist die Freundin Dan Stowes.«
    ***
    Im Treppenhaus wimmelt es von Leuten. Mit Phil zwängte ich mich durch zur dritten Etage.
    Ein großer Cop hielt die Neugierigen von dem Zimmer fern, in dem das Theater begonnen hatte.
    Das Licht brannte in dem mit wenigen, primitiven Möbeln eingerichteten Zimmer.
    Auf dem Tisch standen, leicht durcheinandergeworfen, die Reste einer Mahlzeit, zwei Gläser und eine Flasche Sekt.
    Ein FBI-Beamter bewachte die Frau, die am Tisch saß, die Arme aufgestützt, und rauchte.
    Sie mochte knapp dreißig Jahre alt sein, und im gewissen Sinne war sie eine Schönheit, allerdings eine Schönheit von der verwegenen Sorte.
    Ihr dunkles Haar hing ihr ins Gesicht.
    Ihre Augen waren von einem merkwürdig hellen Grün, und um ihren stark geschminkten Mund, dessen Rouge jetzt verschmiert war, lagen dünne Falten, die ersten Zeichen des Verblühens.
    Sie blickte kurz auf, als ich mich auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches setzte.
    Phil schickte den Kollegen los, um einen Arzt für mich zu besorgen.
    Celia Seado spuckte die Zigarette aus. »Sie können sich alle Fragen sparen, G-man. Ich weiß von nichts.«
    »Sie wollen behaupten, dass Sie den Mann nicht kennen, der dieses Zimmer bewohnt hat?«
    »Ich hätte nie gedacht, dass ein Polizistenschädel so schlau sein kann. Richtig geraten, G-man.«
    »Immerhin haben Sie ein kleines Abendessen mit ihm eingenommen.« Mit einer Handbewegung wies ich auf den Tisch.
    »Warum nicht? Kann ich ahnen, dass das FBI hinter ihm her ist?«
    »Aber Sie kannten ihn doch.«
    »Wenn Sie es so nennen wollen, meinetwegen! Ich habe ihn in ’nem Drugstore kennengelernt, er hat mich angesprochen, hat mich eingeladen, und ich habe angenommen. Das ist alles, was ich über ihn weiß, G-man! Nicht einmal seinen Namen kenne ich.«
    »Was, glauben Sie, wird Dan Stowe dazu sagen?«
    Der Satz traf sie. Sie nahm die Arme vom Tisch.
    »Ich möchte wissen, ob Dan Stowe sie hergeschickt hat und ob Sie den Mörder durch Stowe kennengelernt haben?«
    »Ich habe mit Stowe nichts zu tun«, versuchte sie zu lügen.
    »Unsinn! Sie sind Stowes Freundin, Celia Seado. Hat er Sie zu dem Mörder geschickt? Haben Sie den Mörder durch ihn kennengelernt? Arbeitet Stowe mit dem Mörder zusammen?«
    Sie sah offenbar ein, dass es nicht klug von ihr war, wenn sie Stowe mit hineinzog.
    »Dan hat nichts damit zu tun«, fauchte sie in der Tonart einer Wildkatze. »Ich habe ihn auf der Straße kennengelernt, und damit basta.«
    »Es wird sich herausstellen. Jedenfalls wird Mr. Stowe wenig begeistert sein, wenn er erfährt, dass seine Herzdame mit einer Straßenbekanntschaft Abendessen einnimmt.«
    Der FBI-Beamte kam mit einem Arzt zurück, der eine Erste-Hilfe-Tasche in der Hand trug.
    »Gebrochen«, stellte er nach einer kurzen Inspektion meines Fingers fest. »Ich kann Ihnen nur einen Notverband machen. Der Finger muss gerichtet und dann gegipst werden.«
    Er umwickelte meine Hand und packte den rechten Arm in eine Schlinge.
    »Was haben Sie am Kopf?«, fragte er, als er die Schlinge im Nacken verknotete.
    Er untersuchte die Stelle.
    »Nichts von Bedeutung«, entschied er. »Es fehlen ein wenig Haut und ein paar Haare. Sie werden einen kleinen ständigen Scheitel behalten. Das spart das Frisieren.« Er tupfte Jod auf die Wunde.
    Sobald der Doc mich verarztet hatte, wandte ich mich wieder an Celia Seado.
    »Ich nehme Sie unter dem Verdacht einer bewussten Unterstützung eines steckbrieflich verfolgten Verbrechers vorläufig fest.«
    »Gehen Sie zur Hölle, G-man!«, antwortete sie und spukte vor mir aus.
    Der FBI-Beamte führte die Frau ab. Phil gelang es, mich zu überzeugen, dass ich bei der Durchsuchung des Blocks nur im Weg stehen würde. Ich ließ mich von einem Cop in die Unfallabtöilung des nächsten Krankenhauses schaffen.
    Dort knetete ein freundlich aussehender Arzt an meinem Finger herum als wäre er ein mittelalterlicher Folterknecht, und dann

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