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0316 - Der Sprung ins Verderben

Titel: 0316 - Der Sprung ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine ungeheuerliche Spekulation zu, meine Herren."
    Er hatte die Stimme erhoben und sah sich triumphierend nach allen Seiten um. Er begegnete erwartungsvollen Blicken und fuhr fort: „Wir haben eine Zeitreise erlebt, wenn ich mich so ausdrücken darf, die sich jederzeit wiederholen läßt. Aber wir haben auch erfahren müssen, daß bloßes Wunschdenken im Bruchteil einer Sekunde Tausende von Lichtjahren überwinden läßt wenn die entsprechenden Bedingungen gegeben sind.
    Welche Perspektiven ergeben sich daraus?"
    Wieder sah er sich fragend um, erhielt aber keine Antwort. Lediglich Bully hatte plötzlich ein merkwürdiges Glitzern in den Augen. Für einen Moment war es, als wollte er etwas sagen, aber dann schwieg er doch. Vielleicht wollte er sich nicht auslachen lassen.
    Professor Dr. Wellmann sagte: „Mr. Tschubai hat unfreiwillig einen Blick in die fernste Zukunft getan - wenn er auch in die Vergangenheit der Erde reiste. Er hat einen Vorgeschmack dessen bekommen, was ich einmal das ,zukünftige Transportmöglichkeit' bezeichnen möchte. In ferner Zukunft, meine Herren, wird die Menschheit nicht mehr mit Raumschiffen reisen, auch nicht mehr mit dem Materietransmitter, dessen Möglichkeiten doch sehr beschränkt sind. Der Mensch wird mit dem Wunsch nach Andromeda zu gelangen, in ein fünfdimensionales Energiefeld gehen - und im Andromedanebel sein. In einer einzigen Sekunde."
    Sie hatten ihm atemlos zugehört und suchten nach einer Entgegnung. Sie wollten Wellmann klarmachen, daß seine Theorie unsinnig und niemals zu verwirklichen sei, aber sie fanden keine stichhaltigen Argumente gegen sie.
    Sie saßen in der Kommandozentrale abseits der Kontrolltafeln. Nach und nach trafen die Bereitschaftsmeldungen der Schiffe ein, die sich zum Abflug versammelten.
    Bully ordnete an, daß drei Spezialschiffe der Laborflotte sofort nach New Luna fliegen und bei Jelly-City landen sollten. Ihre Aufgabe war klar umrissen: sie sollten sich um die fünfzigtausend Kolonisten kümmern und ihnen helfen, den Weg zurück ins normale Leben zu finden. Außerdem sollten sie ihren Schutz übernehmen, falls die Hypnokristalle noch einmal versuchen sollten, in das System zurückzukehren.
    Als Bully zu den anderen zurückkam, sah er auf die Uhr.
    „Wir haben noch fünf Minuten. Ich hoffe, bis dahin haben sich die überfälligen Schiffe gemeldet."
    Der Diensthabende Funkoffizier bestätigte die Meldung zwei Minuten später. Die Flotte war vollzählig. Aber er hatte noch mehr zu sagen.
    „Ein Kurierschiff von Terra hat sich angesagt, Sir. Es bringt die Routinemeldung vom stellvertretenden Administrator Mercant. Es muß jeden Augenblick eintreffen."
    „Hätte ich fast vergessen", sagte Bully. „Soll sofort eingeschleust werden.
    Das Kurierschiff stand zehn Minuten später im Hangar der FREYT.
    und die Flotte setzte sich mit acht Minuten Verspätung in Bewegung. Da eine Strecke von mehr als hunderttausend Lichtjahre zurückzulegen war, spielte die Verspätung keine Rolle.
    Der Kurier wurde in die Kommandozentrale gebracht. Die Mutanten waren geblieben, denn auch sie wollten erfahren, was es auf der Erde für Neuigkeiten gab.
    Major Sbor Hagen war ein erfahrener und bewährter Nachrichtenoffizier. Er salutierte und setzte sich dann zu der Runde. Mit stoischer Ruhe nahm er zur Kenntnis, daß die Flotte bereits in Marsch gesetzt war und daß er die FREYT mit seinem Kurierschiff erst bei der nächsten Ruheperiode verlassen konnte, um zur Erde zurückzukehren.
    „Ihre Meldung, bitte", sagte Bully.
    „Mercant läßt ausrichten, daß die Rebellion im Negro-System beendet ist. Die Kolonisten haben das ohne unsere Hilfe bereinigt und die Schuldigen bestraft. Die Angelegenheit dürfte erledigt sein. Auf der Erde selbst läuft alles seinen gewohnten Gang, wegen Überschwemmungen mußte der große Amazonasdamm verstärkt werden. Die Wetterkontrolle hatte in Südamerika einen Defekt, der inzwischen behoben werden konnte."
    Er schwieg. Bully fragte, etwas enttäuscht: „Das ist alles? Und deswegen unternehmen Sie den langen Flug?"
    „Befehl ist Befehl, Sir. Zumindest sollten Sie nach Meinung Mercants davon unterrichtet werden, daß es nichts zu berichten gibt."
    Bully grinste. Doch wieder erleichtert.
    „Danke, Major. War nicht so gemeint, wie es sich anhörte. Gut, ich werde Ihnen Bescheid geben, wenn Sie starten können. Sie bekommen eine schriftliche Meldung mit für Mercant „ Major Hagen zögerte. Gucky wurde aufmerksam und las in seinen

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