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0316 - Krakenfluch

0316 - Krakenfluch

Titel: 0316 - Krakenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Lage.
    Er war nur mit dieser Klinge bewaffnet und nur mit seiner arg mitgenommenen Badehose bekleidet. So konnte er sich nirgends wo um diese Zeit blicken lassen. Er mußte irgendwo die Nacht verbringen, und die lauwarme Nacht der Südsee würde dafür sorgen, daß er nicht unbedingt eine Decke brauchte.
    Nur zwang er sich, einen anderen Schlafplatz als diesen feinen Sandstrand zu suchen. Der Krake war schwer gereizt und wenn er wieder kam…
    Michael Ullich musterte die Palmen, die unweit vom Ufer standen.
    Die schlanken Stämme waren so stark, daß die auch ein mächtiges Biest wie der Krake nicht einfach umknicken konnte. Oben in der Krone war er relativ sicher.
    Mit einem Achselzucken machte sich Michael Ullich daran, die Kokospalme zu erklimmen. Im obersten Wipfel schnitt er sich einige Äste zurecht, daß er einen bequemen Sitz hatte. Mit dem Schwertgurt band er sich an einem besonders starken Ast fest, um nicht im Schlaf herunter zu fallen.
    Keine drei Atemzüge später war Michael Ullich vor Entkräftung eingeschlafen.
    Auch Naduri, der Medizinmann löschte das Licht, nachdem er mit dem Ruf seiner Trommel Loana verständigt hatte, daß Doktor Masters am Leben war. Der weise Medizinmann hatte in Loanas Blicken gelesen, daß die gemeinsame Gefahr hier zwei Menschen verbunden hatte, und in einem Gespräch hatte ihm der Wissenschaftler erklärt, daß er genug von der modernen Welt habe und hier auf dieser Insel bleiben wolle, um nun seinen tatsächlichen Forschungsaufgaben nachzugehen.
    Unterseeische Felder anlegen mit Pflanzen, deren Nährgehalt die Menschen versorgen können, die jetzt hungern. Plötzlich erkannte Doktor Owen Masters, wo er den eigentlichen Sinn des Lebens zu suchen hatte.
    Jetzt saß er im Eingang der Höhle des Medizinmannes und wartete darauf, daß Loana zu ihm kam. Er hatte ihr so viel zu sagen. Und er wollte ihr eine Frage stellen, von der er ein »Ja« erhoffte.
    Doch als Loana herankam, spürte Owen Masters, daß hier keine Frage notwendig war.
    Naduri, der alte Medizinmann, segnete ihren Bund, wie es in den alten Tagen auf den Fidschi-Inseln der Brauch war…
    ***
    Loana hatte Sabine Janner in der Gästehütte des Dorfes untergebracht. Hawalto, der Häuptling, erklärte, daß ihr das Gastrecht seines Volkes gewährt sei. Von der Anstrengung des Tages überwältigt, schlummerte das blondhaarige Girl auf der dünnen Bastmatte traumlos dem neuen Morgen entgegen.
    In dieser Nacht flog Carsten Möbius in den kommenden Tag, um Professor Zamorra zu verständigen. Doch inzwischen war Manona, der Dämon, nicht untätig.
    Er verzichtete darauf, seine Niederlage in der Hölle einzugestehen und einen stärkeren Dämon zu Hilfe zu rufen. Diese Scharte mußte er selbst ausbügeln. Ob die Seele des Wissenschaftlers noch ein Jahr länger in dem Körper lebte, war für Astaroth ohnehin unwichtig.
    Der mächtige Herzog der Hölle würde es nur übel nehmen, wenn Manona gestand, daß er diese Seele niemals eintreiben konnte, so lange dieser Medizinmann am Leben war.
    Manona verzichtete auf echte Körpersubstanz. Als gestaltloser Geist durchrauschte er die Nacht. Tief auf dem Grunde des Meeres fand er den Körper, den er suchte.
    Der Krake ringelte sich in seinen Schmerzen durch den Wald aus Seetang und Korallen. Manona spürte, daß nichts ihn abhielt, wieder in den Polypen einzufahren.
    Augenblicklich spürte das Monstrum, wie seine Schmerzen verebbten.
    Dämonenkräfte sorgten dafür, daß sich die Wunden, die das Schwert geschlagen hatte, wieder zusammenwuchsen.
    Und doch spürte der Dämon, daß der Krake Ruhe benötigte. Er verwarf den Plan, ihn bereits am nächsten Morgen über eine der Siedlungen herfallen zu lassen Einen Tag mußte der Polyp noch ruhen. Doch wenn in der nächsten Nacht die Feuer lohten, dann würde er in dem Kraken hervorbrechen und zu den Insulanern reden.
    Manona ahnte nicht, daß durch diesen Entschluß das Schicksal eine andere Wendung bekam. Denn am späten Nachmittag dieses Tages erreichte die Motorjacht mit Professor Zamorra und Nicole Duval die Insel Koro-Koro…
    ***
    »Da vorne ist ein Steg, Monsieur le Capitain!« rief Nicole Duval und deutete auf die Insel. »Wir sollten darauf zu halten und unsere Expedition hier beginnen!«
    Professor Zamorra sagte nichts. In ihm war eine eigenartige Spannung.
    Er ging einer Gefahr entgegen, die er nicht kannte oder einschätzen konnte. Ein Teufel, der ein gigantisches, monströses Tier beherrschte. Wie würde das Amulett darauf

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