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0316 - Krakenfluch

0316 - Krakenfluch

Titel: 0316 - Krakenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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der Schöpfung nichts angehen!« setzte Sabine Janner hinzu.
    »Wenn ihr das Gespräch später weiterführen würdet, dann wäre das sehr gut!« sagte Carsten liebenswürdig. »Denn ich muß mit Sabine einige Takte dienstlich murmeln. Wann ist die Sitzung des Aufsichtsrates?«
    »Gegen fünfzehn Uhr. Also in einer Stunde!« sagte Dagmar Holler mit einem Blick auf den Terminkalender. Da Stephan Möbius nicht da war, mußte der Junior-Chef alle Termine an seiner Stelle wahrnehmen. Auch die, welche er überhaupt nicht mochte.
    »Sorge bitte dafür, daß in einer halben Stunde mein Jubel-Kaftan hier unten hängt!« sagte Carsten Möbius, während er Sabine Janner in das geschmackvoll eingerichtete Büro seines Vaters winkte. »Diese Alt-Herren-Riege steht nun mal auf dieser Bonzen-Uniform mit Bügelfalte und Kulturstrick. Wenn ich von denen anerkannt werden will, muß ich das Affentheater mitmachen!« Wie üblich trug Carsten Möbius auch im Allerheiligsten des Möbius-Konzern seinen Jeans-Anzug und sein T-Shirt. Für die Aufsichtsratssitzungen und Termine dieser Art kleidete er sich extra in einen korrekten Anzug und band einen Schlips um.
    Dagmar Holler kannte Carstens Sprüche bereits und verzog keine Miene, während Sabine Janner kichern mußte. Doch sie wurde sofort still, als er hinter dem Schreibtisch Platz nahm und sein hübsches Gesicht ernst wurde. Der melancholische Zug seiner braunen Augen verwehte.
    Schlagartig wurde Carsten Möbius geschäftsmäßig kühl und kam sofort zur Sache.
    »Die Bohrungsarbeiten in Libyen sind abgeschlossen, so weit es die Forschung betraf. Alles andere können Leute der zweiten Garnitur machen. Deshalb habe ich dich so schnell abziehen lassen, Sabine… Ich darf doch noch Sabine sagen, oder?«
    Das Mädchen nickte.
    »Gut!« sagte Carsten Möbius. »Ich bitte mir den gleichen vertrauten Ton aus – wenn wir alleine sind. Ansonsten müssen wir das Spielchen der allgemeinen Etikette mitmachen. So lange Väterchen auf Urlaub ist, muß ich hier den Laden schmeißen. Aber er hatte ihn dringend nötig!«
    »Ich hätte nie gedacht, daß ein Mann wie Big Stephan mal Urlaub braucht!« sagte Sabine Janner. »Ich dachte immer, der blüht im Streß so richtig auf!«
    »Irgendwann haut es jeden mal um!« sagte Carsten Möbius. »Obwohl er die Arbeit benötigte, wie andere Menschen das tägliche Bad, brach er vor fast drei Wochen hinter dem Schreibtisch zusammen. Er hatte noch Glück, daß sich der Verdacht auf Herzinfarkt nicht bestä- tigte. Aber der Arzt hielt ihm einen langen Vortrag und deswegen macht er jetzt einen unbefristeten Urlaub, während ich hier aufpassen muß, daß alle arbeiten!«
    »Wo doch Arbeit gesundheitsschädlich ist!« lächelte Sabine, einen von Carstens Lieblingssprüchen zitierend. »Erholt sich dein Vater gut in dem feinen Hotel, wo er jetzt residiert?«
    »Der residiert nicht. Der ist als Mister Nobody in einem einfachen Gasthof im Harz abgestiegen!« lachte Carsten Möbius. »Niemand kennt ihn und er führt ein einfaches Leben. Bei örtlichen Gesangsverein singt er derzeit den Bariton, und eine Skatrunde hat er auch zusammengetrommelt. So hat er jedenfalls telegrafiert. Na, Hauptsache, Väterchen wird wieder fit und kann den Laden bald wieder übernehmen. Die Tour, auf die ich dich schicken muß, möchte ich am liebsten selbst machen. Was hältst du von einem Trip in die Südsee, Sabine?«
    »Eine Traumreise!« sagte Sabine ehrlich. »Aber was soll ich da?«
    »Ein Geheimnis aufdecken!« sagte Carsten einfach.
    »Aber ich bin Geologin und kein Detektiv!« erklärte Sabine verunsichert.
    »Deshalb sollst du ja Micha Ullich als Begleiter mitnehmen!« sagte Carsten Möbius fest. »Offiziell habt ihr Gesteinsuntersuchungen auf dem Meeresgrund vorzunehmen. Und nebenher wird Micha einem gewissen Herrn auf die Finger klopfen!«
    »Nun rede mal Klartext!« sagte Sabine Janner fest.
    »Wenn Micha eingetroffen ist, dann lege ich die Karten auf den Tisch!« sagte Möbius. »Vorher studiere bitte mal diese Karten hier. Koro-Koro heiß diese Insel, auf der wir eine Forschungsstation unterhalten. Doch die Kosten übersteigen bei Weitem das übliche Maß, was vergleichsweise andere Projekte erfordern. Dazu kommt, daß eine gewisse Loana in einem Brief seltsame Dinge erwähnt hat. Doktor Masters, der dort in unserem Auftrage tätig ist, soll dort mit Dämonen im Bunde sein!«
    »Das ist doch eher ein Fall für Professor Zamorra!« sagte Sabine Janner.
    »Vorher will ich aber

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