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0316 - Krakenfluch

0316 - Krakenfluch

Titel: 0316 - Krakenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Krokodils.
    Die Arme glichen ringelnden Schlangen während die Finger den Klauen des Tigers nachgeformt waren. Die Beine hatten die Form von Bocksfüßen.
    Doktor Masters stieß einen Schrei aus. Er riß die Arme vor sein Gesicht, um diese Kreatur, die nur den Wahnvorstellungen eines Geisteskranken entsprungen sein konnte, nicht ansehen zu müssen.
    »In dieser Gestalt nahe ich mich meinem Herrn und Bannerführer, dem mächtigen Erzdämon Astaroth!« sagte Manona mit hallender Stimme. »Und so kennt man mich in den Gefilden, die wir die Schwefelklüfte nennen. Ihr Menschen bezeichnet es als die Hölle. Hier herrscht der große Kaiser LUZIFER in der dreifachen dämonischen Majestät des Satans Merkratik , des Beelzebub und des Put Satanachia , den man auch die Sabbath-Ziege nennt. Jedem dieser Höllengebieter unterstehen zwei gewaltige Premierminister unter dessen Banner sich die Seelen der Verdammten scharen und warten, daß der Jüngste Tage heraufdämmert, an dem sie zum Schlachtfeld von Amargeddon ziehen werden. Mein Herr, der mächtige Herzog Astaroth , steht unter dem Befehl des hohen Herrn Lucifuge Rofocale . Ein mächtiger Herzog ist er und die Menschen kennen ihn als einen der Höllenherrn aus der Goethia und dem Grimorium Verum . Doch ich erkenne, mein Anblick und meine Rede übersteigt deine Kraft, du armer, einfacher Mensch! Du kannst deine Augen wieder öffnen, Sterblicher. Ich habe wieder die Gestalt angenommen, die du ertragen kannst!«
    Ganz langsam schob Owen Masters die Hände vom Gesicht. Das spöttische Lachen der schmalen Lippen, die ein hageres Gesicht mit stechenden Augen verunzierten, traf den Doktor in der Tiefe seiner Seele.
    »Was… was war das eben für eine abscheuliche Kreatur?« krächzte er, noch halb benommen.
    »Es war meine wahre Gestalt!« erklärte Manona. »Ich sagte Ihnen doch, daß ich ein Teufel bin. Ein Dämon, wenn Sie es so wollen!«
    »Und warum kommen Sie zu mir?« Doktor Masters versuchte sich zu fassen.
    »Ich will Ihnen helfen!« sagte Manona. »Sie haben uns einen Seelenpakt angeboten, wenn Ihre Arbeit gelingt. Das habe ich doch ganz richtig gehört, oder?«
    »So habe ich das natürlich nicht gemeint!« stieß der Doktor hervor.
    »Man redet nun mal so daher. Ihre Verwandlung wirkte täuschend echt, Mister… wie war gleich Ihr Name?«
    »Manona!« sagte der Dämon. »Sie war auch echt… jedenfalls, wie ich es sehe. Vielleicht war es auch ein Trick – wenn Sie nicht glauben wollen! Aber an Ihrem Forschungsprojekt sind wir sehr interessiert!«
    »Und warum?« fragte Doktor Masters. »Der Teufel müßte doch noch viel perfektere Dinge erschaffen können – wenn nicht doch alles ein Trick ist!« Immer noch nagten Zweifel am Herzen von Owen Masters. Sein rationell denkender Geist wollte die Existenz von Dämonen und Höllenwesen einfach nicht akzeptieren.
    »Es gibt gewisse Gesetze, die niemals aufgeschrieben wurden und die wir von der Schwarzen Familie genau so anerkennen wie unsere Gegner in der Lichtwelt!« sagte Manona. »Wir sind an einem gigantischen Monster wie dem Kraken mit den Fähigkeiten, die Sie ihm mit Hilfe Ihrer chemischen Substanzen geben wollen, sehr interessiert, wie ich sagte. Denn Wesen dieser Art werden von den Eingeborenen als Götter verehrt!«
    »Sie wollen also dafür sorgen, daß die Wilden hier diesen Kraken verehren?« stieß Doktor Masters hervor.
    »Ganz genau!« nickte Manona. »Sie sind zwar Christen, aber im Grund ihrer Seele schwebt noch ihre ursprüngliche Naturreligion. Sie glauben immer noch heimlich an Dengei, die Große Schlange, obwohl sie in die Kirche gehen. Wenn wir sie dazu bringen, daß sie einem Götzen opfern, dann fallen sie zurück in ihren Naturglauben. Vielleicht werden sie wieder zu Kannibalen, wie es ihre Vorfahren einmal waren. Götzendienst und Teufelsverehrung sind Sünden, die niemals vergeben werden. Alle, die den Kraken anbeten, werden in unsere Scharen eingereiht, wenn ihr Ende naht!«
    »Wenn Sie daran interessiert sind, dann helfen Sie mir ohne Seelenpakt!« knurrte Owen Masters.
    »Das können wir natürlich auch machen!« nickte der Dämon.
    »Doch wenn Sie der Hölle helfen, Menschen vom Pfade des Lichts abzuleiten, dann gehören Sie ohnehin zu uns. Und das werden Sie, Doktor. Das werden Sie! Oder Sie müssen auf ihre Erfindung verzichten – was Sie doch sicher nicht in Erwägung ziehen wollen!«
    »Und was bekomme ich, wenn ich Ihnen meine Seele verschreibe?« fragte Owen Masters, der neugierig wurde.

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