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0318 - Auf der Straße des Grauens

0318 - Auf der Straße des Grauens

Titel: 0318 - Auf der Straße des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf der Straße des Grauens
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fuhr um neun Uhr zu einer Party.«
    Bevor ich nach Rapp fragen konnte, hörte ich seine Stimme.
    »Wer ist da, Jack?«
    »Die FBI-Beamten.« Der Diener öffnete die Tür weiter.
    »Oh, Mister Cotton und Mister Decker! So spät noch? Kommen Sie herein!«
    Auch Rapp trug keine Jacke. Es sah nicht so aus, als wollte er heute noch ausgehen. Ich war überrascht, ihn zu sehen. Ich hatte damit gerechnet, zu erfahren, dass er das Haus etwa eine Viertelstunde nach dreiundzwanzig Uhr verlassen hatte.
    Wir betraten die Halle, und der Diener schloss hinter uns die Tür.
    »Außer Jack und mir ist niemand im Haus«, erklärte Rapp. »Kann ich irgendetwas für Sie tun?«
    »Erhielten Sie etwa eine Viertelstunde nach elf einen Telefonanruf?«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Nein. Wer sollte mich angerufen haben?«
    »Ihre Freundin Lil Roger. Wir waren bei ihr. Sie verließ unmittelbar nach unserem Fortgehen die Wohnung, und zwar in größter Hast, aber vorher rief sie irgendjemand an.«
    »Warum sollte sie das getan haben?«
    »Weil sie, als wir sie überraschend trafen, einen Nerzmantel trug.«
    Erschrak Harry Rapp? Mir schien, als wiche das Blut aus seinem Gesicht.
    »Es kam ein Anruf um die Zeit, von der Sie sprechen, Sir«, mischte sich der Diener ein, »aber er war nicht für Mister Rapp bestimmt, sondern für Miss Snyder, der Nichte von Mrs. McLean.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich nahm das Gespräch entgegen und rief Miss Snyder. Sie wechselte nur wenige Worte mit dem Anrufer und verließ dann das Haus.«
    »War der Anrufer ein Mann oder eine Frau?«
    »Eine Frau«, antwortete Lymer. »Auch die Uhrzeit stimmt. Der Anruf kam vor knapp vierzig Minuten.«
    Ich sah Rapp an.
    »Stimmt«, sagte er. »Ich saß in der Bibliothek und kümmerte mich nicht um das Klingeln, aber ich erinnere mich, es gehört zu haben.«
    »Wer kann das noch bestätigen?«
    »Leider sonst niemand«, antwortete wieder der Diener. »Die Köchin und das Hausmädchen sind gemeinsam ins Kino gegangen.«
    »Können wir hier auf Jane Snyder warten?«
    »Selbstverständlich, aber es kann lange dauern. Miss Jane bleibt gewöhnlich bis zwei oder drei Uhr nachts aus, wenn sie das Haus so spät verlässt.«
    »Geschieht das oft?«
    »Nicht selten. Etwa zwei Mal die Woche, aber es kann sein, dass ich es einige Male nicht bemerkt habe. Miss Jane bemüht sich, ihre Ausflüge zu verheimlichen.«
    »Aber Sie sagten, dass sie angerufen wurde.«
    »Ja, das geschah zum ersten Mal.«
    »Okay, wir werden morgen früh zurückkommen. Es ist nicht notwendig, dass Sie Jane Snyder von unserem Besuch unterrichten.«
    Der Diener verneigte sich leicht.
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Wir werden um etwa neun Uhr kommen«, sagte ich.
    Wir kamen nicht um neun Uhr, sondern erst um elf Uhr in die McLean-Villa zurück. Als wir zurückkamen, trug ich einen Haftbefehl gegen Jane Snyder in der Tasche, denn kurz vor sechs Uhr dieses Morgens hatte ein Arbeiter der Stadtverwaltung New York, der damit beauftragt war, die Papierkörbe im Central Park zu leeren, auf einer Bank die Leiche einer blonden Frau gefunden, die ein flaschengrünes Abendkleid trug.
    ***
    »Erwürgt«, erklärte der Polizeiarzt. »Ich denke es geschah etwa um Mitternacht.«
    »Halten Sie es für möglich, dass der Täter eine Frau war?«
    »Ausgeschlossen! Sie müsste die Kräfte eines Ringkämpfers haben. Die Ermordete wurde nicht vorher durch einen Schlag wehrlos gemacht. Ich finde keine Verletzungen. Sie wurde mit blanken Händen erdrosselt. Das schafft eine Frau nicht.«
    Das helle Sonnenlicht des Morgens lag auf dem reglosen Körper.
    Ich wandte den Kopf zu Inspektor Blast, der die Mordkommission leitete.
    »Die Tote trug keinen Pelzmantel?«
    »Nein. Wir fanden sie so, wie sie hier liegt. Wir konnten sie bisher nicht einmal identifizieren.«
    »Sie heißt Lil Roger. Wir sprachen mit ihr in der vergangenen Nacht, etwa um dreiundzwanzig Uhr. Sie verließ ihre Wohnung sofort, nachdem wir gegangen waren. Sie nahm einen Pelzmantel mit, der wahrscheinlich aus dem McLean-Raub stammte. Bevor sie aus dem Haus ging, telefonierte sie. Ich glaube, dass sie mit ihrem Mörder telefonierte.«
    Inspektor Blast kaute an seiner Unterlippe. »Kann man ihren Gesprächspartner nicht feststellen?«
    »Wir haben ihn bereits festgestellt, aber es war eine Frau.«
    »Die Frau kann einen Komplizen unterrichtet haben, der die schmutzige Arbeit übernahm.«
    Ich nickte. »Genau das denke ich auch, und ich werde diese Frau festnehmen.«
    Als uns die

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