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0318 - Auf der Straße des Grauens

0318 - Auf der Straße des Grauens

Titel: 0318 - Auf der Straße des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf der Straße des Grauens
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Sir. Es tut mir leid für Miss Jane, aber ich kann ihr nicht helfen.«
    Ich trat auf Rapp zu.
    »Zwischen der Ermordeten und Jane Snyder bestehen keine Beziehungen, wohl aber zwischen Lil Roger und Ihnen.«
    »Und warum verschweigt Ihnen Jane, wen sie getroffen hat?«, fragte er gehässig.
    »Ich hoffe, ich werde es herausfinden. Jedenfalls wünsche ich, dass Sie sich ständig zur Verfügung halten. Verlassen Sie New York nicht, ohne uns zu benachrichtigen. Ist das klar?«
    »Selbstverständlich.«
    Phil kam mit dem Mädchen die Treppe hinunter. Er trug einen kleinen Koffer. Jane Snyder hatte einen Mantel übergezogen.
    Der Diener brachte uns zur Tür.
    »Es tut mir wirklich leid, Miss Jane«, sagte er leise.
    Das Mädchen warf ihm einen flammenden Blick zu.
    »Sie lügen noch immer«, sagte sie.
    ***
    Wir verhörten Jane Snyder drei Stunden lang. Sie blieb bei der Behauptung, nicht angerufen worden zu sein, aber sie blieb auch bei der Weigerung zu sagen, wen sie in der vergangenen Nacht getroffen hatte. Erst gegen drei Uhr nachmittags ließ ich sie in eine Zelle bringen.
    »Wer lügt?«, fragte Phil, als sich die Tür hinter dem Mädchen und dem Beamten, der sie ins Untersuchungsgefängnis brachte, geschlossen hatte.
    »Sie jedenfalls behauptet, nicht zu lügen, aber sie macht keinen Hehl daraus, etwas zu verschweigen. Ihr Schweigen belastet sie mehr als eine Lüge. Wenn dieses Telefongespräch tatsächlich stattgefunden hat, wie der Diener behauptet, dann müsste Jane Snyder die Lieferantin der Informationen über Eleonor McLeans Lebensgewohnheiten sein, die der Täter brauchte, um die Frau überfallen zu können.«
    »Aber welche Rolle soll Lü Roger gespielt haben? Und warum soll sie Jane Snyder angerufen haben, nachdem wir sie mit einem Nerzmantel gesehen haben?«
    Ich zuckte die Schultern.
    »Vielleicht spielt sie eine Vermittlerrolle, und sie wurde dafür mit dem Nerzmantel belohnt. Sie war leichtsinnig genug, ihn zu früh anzuziehen. Es ist leicht vorstellbar, dass eine Frau der Versuchung, die ein solcher Mantel für sie bedeutet, nicht widerstehen kann. Sie erkannte ihren Fehler, als du sie nach der Art des Pelzes fragtest. Hastig rief sie an, um ihren Fehler zu gestehen und um sich Rat zu holen, wie sie ihn wiedergutmachen konnte.«
    »Wen rief sie an?«, fragte Phil. »So wie du es konstruierst, wäre es logischer gewesen, wenn sie den Mann angerufen hätte, der den Überfall beging. Jane Snyder konnte ihr nicht helfen.«
    Ich rieb mir den Hinterkopf.
    »Du hast recht«, gab ich zu. »Alles wäre einfacher, wenn der Hauptverdächtige nicht eine Frau, sondern ein Mann wäre.«
    »Harry Rapp, zum Beispiel?«
    »Ja«, knurrte ich.
    »Dann hätte Lymer gelogen.«
    »Warum nicht, wenn er gut dafür bezahlt wurde. Die Konstruktion sähe dann so aus: Rapp führte den Überfall durch. Eleonor McLean hat das Gesicht des Täters nicht beschreiben können. Wahrscheinlich zog er einen Strumpf über den Kopf. Lil Roger erhielt den Pelzmantel für die Lieferung des Alibis. Als wir sie in dem Pelz erwischten, rief sie Rapp an. Harry Rapp sah sich gezwungen, eine gefährliche Zeugin zu beseitigen. Er tötete sie.«
    Phil grinste ein wenig. »Wann tötete er sie?«
    Ich lachte. »Das ist der Punkt, in dem die Konstruktion nicht mehr stimmt. Als Mörder der Frau kommt er nicht in Betracht.«
    »Wahrscheinlich sind wir völlig auf dem Holzweg, Jerry. Lil Roger rief weder Harry Rapp noch Jane Snyder an. Sie telefonierte mit einem Unbekannten. Kann es nicht sein, dass Rapp und das Girl nichts mit dem Überfall zu tun haben?«
    »Wer immer am Steuer des schwarzen Bentley saß, ein Mensch aus dem Umkreis der Eleonor McLean muss ihm den Tipp geliefert haben.«
    »Oder einer der Partygäste. Du hast die Auswahl zwischen rund dreihundert Leuten.«
    Ich schob mir eine Zigarette zwischen die Lippen.
    »Als Eleonor McLean uns die haarsträubende Geschichte von dem Teufelsauto erzählte, dachte ich nicht, dass die Sache lange dauern könne. Jetzt sind zwei Morde verübt worden, eine ganze Menge Leute haben sich verdächtig gemacht, und ich werde das Gefühl nicht los, dass wir den Fall klären können, wenn es uns nur gelingt, einem der Verdächtigen die Zunge zu lösen.«
    »Wollen wir es noch einmal mit Jane Snyder versuchen?«
    »Nein«, sagte ich. »Wir holen uns Harry Rapp. Mir schienen die Nerven des Burschen in den letzten Tagen gelitten zu haben.«
    Wir holten Harry Rapp gegen fünf Uhr ins Hauptquartier. Wir behielten ihn bis

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