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0318 - Auf der Straße des Grauens

0318 - Auf der Straße des Grauens

Titel: 0318 - Auf der Straße des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf der Straße des Grauens
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Nachricht von der Auffindung der Toten erreicht hatte, war es bereits neun Uhr gewesen. Bis wir den Haftbefehl bekamen, wurde es elf.
    Wieder öffnete uns Jack Lymer, der Diener, die Tür.
    »Mrs. McLean schläft noch«, erklärte er. »Sie kam erst im Morgengrauen von der Party nach Hause.«
    »Wir brauchen Miss Snyder.«
    »Ich werde sie rufen.«
    Er ließ uns in die Halle eintreten und ging. Noch bevor er mit Jane Snyder zurückkam, erschien Harry Rapp.
    »Sie kommen später, als Sie sich angesagt haben. Ist etwas passiert?«
    »Merkwürdige Frage, Rapp!«
    Er versuchte zu lachen. Es fiel kläglich aus.
    »Ich dachte, das FBI wäre immer pünktlich.«
    Jane Snyder kam die Treppe herunter, die zum Obergeschoss führte. Sie war sehr bleich und sah übemächtigt aus. Der Diener folgte ihr in einem Schritt Abstand.
    Rapp drehte sich um und wollte die Halle verlassen.
    »Bleiben Sie!«, befahl ich. »Wir brauchen Ihre Aussage!«
    Das Mädchen blieb in einigen Schritten Entfernung stehen, als hätte es Angst, zu nahe an uns heranzukommen.
    »Guten Morgen«, sagte sie leise.
    »Miss Snyder, Sie haben sich geweigert, uns zu sagen, wo Sie an dem Abend waren, an dem Ihre Tante beraubt wurde. Sie haben auch in der vergangenen Nacht das Haus verlassen. Wo waren Sie?«
    Sie senkte den Kopf.
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie, »aber ich kann Ihre Frage nicht beantworten.«
    »Als Sie zum ersten Mal die Antwort verweigerten, handelte es sich um Raub, Miss Snyder. Dieses Mal handelt es sich um Mord. Wollen Sie immer noch schweigen?«
    Sie warf den Kopf hoch und starrte mich entsetzt an.
    »Sie haben richtig gehört«, fuhr ich hart fort. »Eine Frau wurde ermordet, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Raub an Ihrer Tante zu stehen scheint.«
    »Wer?«, schrie Rapp.
    »Ihre Alibizeugin… Lil Roger!«
    Der Mann verfärbte sich und taumelte zurück, als hätte ihn ein schwerer Schlag getroffen.
    »Was habe ich damit zu tun?«, fragte Jane Snyder.
    »Das wird sich herausstellen, wenn Sie uns sagen, wo Sie in der vergangenen Nacht waren.«
    »Es ist unmöglich. Quälen Sie mich nicht mit Ihren Fragen.«
    »Solange Sie nicht antworten, können Sie keine Rücksicht erwarten. Sie haben gestern aufgrund eines Telefonanrufes das Haus verlassen. Die Frau, die ermordet wurde, rief ihrerseits jemanden an. Der Zeitpunkt beider Telefongespräche stimmt überein.«
    »Aber ich bin nicht angerufen worden!«, rief sie aus.
    Ich sah Lymer, den Diener an.
    »Es tut mir leid, Miss Jane«, sagte er mit höflicher, unbewegter Stimme. »Ich gab den Telefonanruf an Sie weiter.«
    Das Mädchen starrte ihn an, als käme er aus einer anderen Welt.
    »Warum lügen Sie, Jack?«, stammelte sie.
    Er reagierte nur mit einer Schulterbewegung.
    »Mister Rapp hat den Anruf ebenfalls gehört.«
    Rapp hielt den Blick gesenkt.
    »Ja«, antwortete er leise.
    Jane Snyder wandte den Kopf von einem zu anderen.
    »Warum lügt ihr beide?«, rief sie, den Tränen schon nahe. »Ich habe mit niemandem telefoniert.«
    Das Gesicht des Dieners zeigte keine Regung.
    »Ich muss bei meiner Erklärung bleiben«, sagte er fest.
    Jane Snyder presste beide Hände vor das Gesicht.
    »Es ist nicht wahr! Ich habe noch nie mit ihm telefoniert. Er hat mich niemals angerufen!«
    »Wer?«, fragte ich.
    Sie sah mich an. Langsam sanken ihre Hände herab. Ihre Augen schlossen sich. Sie wankte und wäre gefallen, wenn Lymer sie nicht aufgefangen hätte.
    »Ohnmächtig«, sagte er. Er hob sie auf seine Arme, trug sie zu einem großen Sessel am Kamin und ließ sie hineingleiten.
    »Soll ich Wasser holen?«, fragte er mich.
    Ich nickte. Er ging zur Küche und kam mit einem großen Wasserglas zurück.
    Als wir ihr ein paar Tropfen zwischen die Lippen gezwungen hatten, kehrte Jane Snyder ins Bewusstsein zurück. Ich ließ ihr ein paar Minuten, um sich völlig zu erholen.
    »Wollen Sie uns jetzt sagen, wen Sie in der vergangenen Nacht getroffen haben?«
    Stumm schüttelte sie den Kopf.
    Ich nahm den Haftbefehl aus der Tasche.
    »Jane Snyder, ich verhafte Sie unter dem Verdacht der Beihilfe zum Mord und zu anderen Straftaten.«
    Es schien, als würde sie ein zweites Mal in Ohnmacht fallen, aber sie überwand die Schwäche.
    »Kann ich ein paar Sachen mitnehmen?«, fragte sie tonlos.
    »Selbstverständlich. Mein Kollege wird Sie hinaufbegleiten.«
    Phil musste sie stützen, als sie die Treppe hinaufgingen.
    »Sie bleiben bei Ihrer Aussage, Lymer?«, fragte ich den Diener.
    »Selbstverständlich,

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