0318 - Die Zentrale der Freischärler
verschwand, als Oro Masut das Tor wieder zuschob, durch das sie in den unbewachten Lagerraum eingedrungen waren.
Die Dunkelheit war undurchdringlich.
Dann schalteten die beiden Ertruser und Perry Rhodan ihre Deflektorschirme ab und aktivierten die Brustscheinwerfer der Kampfanzüge.
Der grelle Lichtschein riß einen unordentlich übereinandergeworfenen Haufen von Ausrüstungsgegenständen aus der Schwarze; Tornisteraggregate und Kisten mit erheblichen Mengen von Energiemagazinen; Mikro-Raklafetten sowie die dazugehörende Munition; tragbare Hyperfunkgeräte unterschiedlicher Bauart; verschweißte Plastikkisten mit Medikamenten und Nahrungskonzentraten.
Oro stürzte vor und schnappte sich eine der verschweißten Kisten mit Konzentraten. Da er sie mit den bloßen Fingern nicht aufbrachte, griff er nach dem Vibromesser, das er einem Gurrad weggenommen hatte und schnitt die Kiste mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung in zwei Teile.
Die verpackten Nahrungskonzentrate rollten zu Boden.
Und dann setzten sich die beiden Ertruser auf den Boden, klappten die Helme zurück und begannen ihren Heißhunger zu stillen.
Perry Rhodan sah ihnen zu - und setzte sich schließlich neben den beiden auf eine Kiste. Während er zu essen begann, dachte er: Wer weiß, wann wir wieder etwas bekommen!
Nach zehn Minuten erhob er sich. Mit leiser Stimme mahnte er die Ertruser zur Eile.
Von den vier Stunden, die sie anfänglich zur Verfügung hatten, waren schon eine Stunde und sechzehn Minuten vergangen.
Prüfend schritt der Großadministrator den Haufen von Ausrüstungsgegenständen ab. Was würde vonnöten sein? In erster Linie Medikamente, um die erschöpften Männer auf die Beine zu bringen und ihre Schmerzen zu lindern. Dann vor allen Dingen Mikrofunkgeräte, um eine bessere Verständigung untereinander zu gewährleisten.
Perry Rhodan verstaute zwanzig dieser stecknadelkopfgroßen Sprechfunkgeräte in der Oberschenkeltasche seines Kampfanzuges; desgleichen ebenfalls zwanzig sehr kleine Nadelstrahler, die an etwas stark geratene Patentschreiber erinnerten.
Als Rhodan an einem Berg kleiner Bild-Sprech-Geräte vorüberkam, befestigte er eines der würfelförmigen Geräte an seinem Gürtel. Es konnte durchaus noch sehr von Nutzen sein.
Die beiden Ertruser waren mittlerweile nicht untätig geblieben. Sie hatten sich mit Plastikschläuchen versorgt, die von der Verpackung der Raklafettenmunition stammten. Mit einem winzigen Nadelstrahl verschweißten sie die zwanzig Zentimeter langen Schläuche miteinander zu zwei Meter langen Würsten. In diese fühlten sie Konzentratwürfel. Auf diese Art brachten sie den Inhalt von vier Kisten unter.
Schließlich waren die Schläuche prall gefüllt.
Die letzte Öffnung wurde verschnürt. Dann warfen sich die beiden Ertruser je eine der Riesenwürste über die Schulter.
Die Helme wurden geschlossen, die Deflektorschirme aktiviert.
Kurz darauf lag der Lagerraum wieder so dunkel wie zuvor.
Niemand bemerkte die drei schwerbeladenen Gestalten, die wieder in einem Notkorridor verschwanden.
Das Heulen übertönte jedes andere Geräusch.
Zufrieden verringerte Perry Rhodan die Intensität des Außenlautsprechers seines Helmes, bis nur noch ein leichtes Säuseln hörbar war.
„Ein infernalisches Geräusch" stellte der Großadministrator fest. „Es wird alle anderen Geräusche untergehen lassen."
„Prächtig", dröhnte Melbar Kasoms Baß in Rhodans und Masuts Helmlautsprechern auf. „Ich brauche dann keine übertriebene Vorsicht walten zu lassen."
Prüfend rüttelte der Ertruser an dem großen, zwei mal zwei Meter im Quadrat messenden Lüftungsgitter aus dem das Heulen und Pfeifen drang.
Angerostete Schraubenköpfe platzten weg und schlugen gegen die gepanzerten Kampfanzüge der drei Männer.
Sie befanden sich seit etwa fünf Minuten ein Deck höher in einem verschmutzten und offenbar seit langem nicht mehr benutzten Korridor, an dessen linker Wand sie das Lüftungsgitter entdeckt hatten.
Hinter der Wand verlief eine große Röhre der Luftumwälzungsanlage.
Daß sie sich gerade diese Stelle ausgesucht hatten, geschah aus einem ganz besonderen Grund: Das Belüftungsrohr versorgte auch den Laderaum in dem die hundert Männer der Einsatzgruppe Modula gefangengehalten wurden. Die drei hatten das nach sorgfältigen Berechnungen feststellen können. Außerdem konnten sich die beiden Ertruser noch sehr gut an die Anschlüsse über dem Frachtraum erinnern, die sie bei ihrer Flucht entdeckt
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