0318 - Die Zentrale der Freischärler
Intensität der Projektoren. Offenbar näherte er sich bereits jener Verdichterstation. Der Schweiß brach ihm aus, als er sich vorstellte, in die Rotoren zu kommen. Er sah aus den Augenwinkeln den Leuchtbalken des Außentemperaturmessers, der an der Innenseite des Helmes angebracht war.
Er stand auf achtzig Grad Celsius.
Offensichtlich wurde der heulende Luftstrom auch noch aufgeheizt. Allerdings war im Innern des Kampfanzuges nichts davon zu bemerken. Dessen Klimaanlage war ein kleines Meisterwerk aus den Laboratorien der Solaren Flotte.
In das dumpfe Rauschen mischte sich ein helles Singen.
Perry Rhodan, der lang ausgestreckt und mit den Fußen voran im Rohr entlangglitt, spreizte die Beine etwas und sah an seinen Füßen vorbei nach vorn.
Deutlich war die Gabelung zu erkennen; das untere Rohr fiel leicht ab, am Eingang zum oberen Rohr saßen die hintereinandergeschalteten Rotoren. Sie bildeten eine flirrende und im Licht des Brustscheinwerfers gleißende Kreisfläche. Da hineinzukommen, hieße einen schnellen Tod erleiden.
Der Großadministrator merkte wie seine Füße anfingen, sich unkontrolliert zu bewegen. Es war, als zogen starke Kräfte daran.
Er drehte den Regler noch etwas höher, so daß er dicht vor der Gabelung zum Stillstand kam.
Perry Rhodan war wirklich unschlüssig, wie er weiter vorgehen sollte. Er erkannte klar, daß die Turbulenz, die in dieser Gabelung herrschte, seinen Körper unweigerlich nach oben und in die Rotoren werfen würde, sobald er versuchte. in das untere Rohr zu rutschen.
Einen panikerfüllten Augenblick lang mußte Rhodan gegen den Wunsch ankämpfen, umzukehren Dann kehrte die nüchterne Überlegung zurück.
Er mußte sich etwas einfallen lassen, das seinen Körper hundertprozentig sicher in das untere Rohr gleiten lassen würde.
Dann lachte er befreit auf.
Die magnetischen Sohlen seiner Stiefel waren ihm eingefallen. Sie würden zumindest seine Füße auf dem Boden des Rohres festhalten. Um zu verhindern, daß ihn dann der Luftsog vor der Gabelung nach oben und in die rotierenden Schaufeln riß würde er die Flugprojektoren der Kurskorrektoren auf der Brustseite des Kampfanzuges verwenden. Auf volle Leistung gebracht, würden sie seinen Oberkörper ebenfalls in das untere Rohr hinabdrücken - hoffte er.
Nach fünf Minuten und etlichen vergossenen Kubikzentimetern Schweiß saß Perry Rhodan schließlich im unteren Rohr und in relativer Sicherheit. Der Sog war hier lange nicht so stark wie im Hauptrohr selbst. Weiter vorn konnte er im Licht des Brustscheinwerfers sehen, wie sich das Rohr wieder nach oben krümmte, um sich mit dem anderen Ast der Gabelung zu vereinen.
Direkt unter sich spürte er das Gitter der Lüftungsklappe. Als er den Außenlautsprecher aufdrehte, konnte er sogar Stimmen aus dem darunterliegenden Raum vernehmen.
Er war angelangt. Alles Weitere war nur noch ein Kinderspiel gegen das Vorangegangene.
Perry Rhodan schnitt mit einem Mikrodesintegrator das Gitter heraus und verankerte es innerhalb des Rohres mit einer kleinen, jedoch starken Magnetklammer; er mußte es wieder einsetzen, um seinen Besuch zu vertuschen.
Dann ließ er sich mit Hilfe seines Flugaggregates zu den Männern hinab, die ihn mit freudigen Rufen willkommen hießen. Eine volle Minute lang war der Großadministrator von der Menge eingekeilt, die ihn mit Fragen überschüttete.
Dann geschah das, worauf Rhodan wartete.
Durch die ihn umdrängenden Männer bahnte sich eine schlanke hochgewachsene Gestalt einen Weg.
Perry Rhodan begann zu lächeln. Er wußte, was ihn nun erwartete.
Mittlerweile war Roi Danton, um ihn handelte es sich nämlich, bei dem Großadministrator angelangt.
Er stemmte breitbeinig die Füße auf den Boden, machte mit der rechten Hand eine ausholende Bewegung, als würde er sich einen imaginären Hut vom Köpfe reißen und verbeugte sich galant.
„Ah", flötete er entzückt. „Bonjour, Grandseigneur! Comment allezvous?"
„Merci beaucoup", erwiderte Perry Rhodan gelassen. „Tres bien, Monsieur."
Roi Danton geriet außer sich vor Entzücken. Er tänzelte um den Großadministrator herum, betrachtete ihn verklärt durch das Lorgnon und schien sich nicht beruhigen zu wollen. Er zog das parfümierte Spitzentuch hervor und polierte Rhodans Helmsichtscheibe, während er murmelte: „Mon dieu, Grandseigneur, welcher Lourdaud hat Ihnen diesen schmutzigen Helm verschafft?"
Perry Rhodan trat einen Schritt zurück betrachtete den Freihändlerkönig mit
Weitere Kostenlose Bücher