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0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

0318 - Im Reich der Monster-Spinnen

Titel: 0318 - Im Reich der Monster-Spinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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streifte mein Gesicht, so daß ich unwillkürlich einen Schritt zurückging. »He, Engländer, du gibst mir jetzt die Lampe, dann…«
    »Du bekommst sie nicht!«
    »Paco, sei vernünftig!« meldete sich Sarrazan.
    »Ich will nur die Lampe. Schließlich rette ich euer beschissenes Leben, und da brauche ich Licht.«
    »Nein!« erwiderte ich noch einmal.
    Gleichzeitig allerdings schaltete ich die Bleistiftleuchte ein. Es war gut, daß ich so reagiert hatte, denn Paco stand bereits auf dem Sprung.
    Und er hielt sein Messer so, daß die Klinge in meine Richtung zeigte.
    Ein wenig höher zielte ich mit dem fingerdünnen Strahl, so daß der Baske geblendet wurde.
    »Leg das Messer weg!« befahl ich.
    Pacos Gesicht nahm einen lauernden Ausdruck an. »Erst die Lampe, Engländer.«
    »Du bist verrückt, Mensch!«
    »Ich nicht, ich will…«
    Da zog Sarrazan seinen Revolver. Er stand ein wenig abseits, wurde vom Lichtschein nicht getroffen, so daß auch Paco die Bewegung erst wahrnahm, als es zu spät für ihn war.
    Mit einem Schritt näherte er sich seinem Freund. Erst jetzt sah Paco die Mündung. Sie wies direkt auf ihn.
    Er hob nicht die Arme, sondern grinste verzerrt. »Willst du deinen eigenen Freund erschießen?«
    »Wenn es nicht anders geht, ja.«
    Paco spie aus. Der Speichel klatschte dicht vor Sarrazans Füße.
    »Du bist kein Held, sondern ein dreckiger Verräter. Ich werde dich zur Verantwortung ziehen, und dir die Zunge aus dem Hals schneiden, wenn ich zurückkomme und die Spinne getötet habe.«
    »Falls du zurückkommst«, erwiderte Sarrazan trocken.
    »Darauf kannst du dich verlassen!« Paco fluchte noch einmal und drehte sich um, um einen Blick auf die lauernde Spinne zu werfen.
    Ich löschte das Licht.
    Es war riskant, und meine Hand befand sich nahe an der Beretta.
    Beide Männer wußten nicht, daß ich meine Waffe wiedergefunden hatte, und ich würde es ihnen auch nicht sagen, höchstens beweisen, wenn es unbedingt sein mußte.
    Es mußte nicht sein. Paco schien Lehren angenommen zu haben, denn er verhielt sich ruhig.
    So atmete ich vorläufig auf.
    Sarrazan sprach wieder. »Willst du es dir nicht noch einmal überlegen, Paco?«
    »Das habe ich schon.«
    »Dann bleibst du bei deinem Entschluß?«
    »Ja.«
    Sarrazan atmete stöhnend ein. »Verdammt, so renn doch in dein Verderben.«
    Ich hielt mich zurück. Es wäre mir sowieso nicht gelungen, Paco vom Gegenteil zu überzeugen. Er hatte sich einmal etwas in den Schädel gesetzt und führte dies auch durch.
    Er ging.
    Wir blieben zurück.
    Unbewußt taten Sarrazan und ich das gleiche, denn wir hielten den Atem an und lauschten nur den sich allmählich entfernenden Schritten.
    »Paco muß den Verstand verloren haben«, zischte mir Sarrazan aus der Dunkelheit zu. »Der kann doch nicht normal sein.«
    Ich erwiderte nichts. Paco hatte die Worte gehört. Noch einmal meldete er sich aus der Finsternis. »Ich werde es euch zeigen, wer von uns wahnsinnig ist. Ihr seid für mich Feiglinge, miese Feiglinge…«
    »Paco…« Sarrazan versuchte es noch einmal. Er hatte mit seinem Ruf keinen Erfolg.
    Dafür knipste Paco sein Feuerzeug an. Der Weg in dieser absoluten Finsternis war ihm nicht geheuer. Zudem wußte er von den Höhlen, Spalten und Trichtern, die sich in diesem Berg befanden. In der Dunkelheit war ein Ausrutschen leicht möglich, und Paco tat gut daran, sehr vorsichtig zu sein.
    Ihn sahen wir nicht, dafür den schwachen Schein des Feuerzeugs, den Paco zudem noch mit einer Hand abschirmte. Durch seine Bewegungen blieb die Flamme nicht ruhig. Sie tanzte auf und nieder, flackerte und erzeugte ein Spiel aus Licht und Schatten, das irgendwann von der Finsternis aufgesaugt wurde.
    Allmählich verschwand Paco aus unserem Sichtfeld. Zudem erlosch die kleine Flamme.
    Neben mir hörte ich Sarrazan flüstern, verstand die Worte nicht, weil er sie in seiner Heimatsprache gesprochen hatte.
    »Was ist los?« wollte ich wissen.
    »Er ist ein Idiot!« erwiderte Sarrazan knirschend. »Ein verdammter Idiot. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Da hatte der Baske sicherlich recht. Aber was sollten wir machen?
    Es war unmöglich, Paco wieder zurückzuholen, der tat sowieso, was er wollte und hielt uns für Verräter, Narren und was weiß ich nicht noch für alles.
    So ließen wir ihn gehen.
    »Du glaubst an mehrere Spinnen?« sprach mich der Baske aus der Dunkelheit an.
    »Sicher.«
    »Und wieso?«
    »Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler.«
    »Du bist wegen dieser Sache

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