Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0319 - Der Phantomsender

Titel: 0319 - Der Phantomsender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Peilsignalen mußte damit gerechnet werden, daß Suchtrupps der Gurrads mit schnellen Schiffen und Gleitern unterwegs waren, um von sich aus den Standort des Hypersenders auszumachen.
    Jedes verräterische Funksignal aus den Helmantennen konnte daher für Perry Rhodan und die Ertruser äußerst fatale Folgen haben.
    Eine optische Ortung konnte jedoch nicht erfolgen, da sie noch immer im Schutz der Deflektorfelder flogen.
    Kasom mußte sich also auf eine andere Art bemerkbar machen.
    Er beschleunigte ein wenig, so daß er vor Rhodan und Masut flog, und deutete aufgeregt mit der linken Hand immer wieder nach unten.
    Aufmerksam geworden, blickten Perry Rhodan und Oro Masut in die angegebene Richtung.
    Unmittelbar am Rande des Kristallwaldes, der sich an dieser Stelle zu einer Grasinsel öffnete, sahen sie eine Gruppe blauhäutiger Wesen, die um das Leben eines ihrer Artgenossen kämpften. Er hing hilflos in den Fangen eines monströsen Lebewesens.
    Das Ungeheuer erinnerte ein wenig an eine gigantische Spinne, obwohl dieser Vergleich hinkte. Die „Spinne" dort unten besaß keinen eigentlichen Körper, sondern erinnerte mehr an ein grobmaschiges Netz, das etwa zwei bis drei Quadratmeter groß schien. Von den einzelnen Knoten dieses „Netzes" hingen lange Fäden herab, während die „Randknoten" stärker ausgebildet waren und sich zu biegsamen Fangarmen verlängerten.
    Diese „Netzspinne" hatte sich nun über dieses Wesen geworfen, das offenbar zu den Ureinwohnern Boultats gehörte.
    Perry Rhodan gab einige schnelle Winkzeichen.
    Oro Masut machte eine zustimmende Handbewegung. Schnell glitten sie näher an den Schauplatz des Kampfes heran.
    Der Leibwächter des Freihändlerkönigs nahm die schwere Impulswaffe vom Gürtel. Dann legte er den Lauf in die linke Armbeuge und zielte sorgfältig.
    Insgeheim zollte der Großadministrator den Artgenossen des Opfers Bewunderung. Ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben trachteten sie danach, der Spinne ihr Opfer zu entreißen.
    In diesem Augenblick zuckte ein breitgefächerter Blitz an Perry Rhodan vorbei und suchte sich sein Ziel.
    Das räuberische Spinnenwesen verbrannte in Sekunden zu kristallinem Staub, der kurz im grellen Licht der Sonnen aufleuchtete und schimmerte, ehe er zu Boden sank.
    Langsam glitten Perry Rhodan und die Ertruser aus dem Himmel herab.
     
    *
     
    Die Schatten waren noch länger geworden; bald würde es endgültig Nacht werden.
    Sie waren neun, und sie saßen sich in einem Kreis gegenüber. Sechs blauhäutige Eingeborene von Boultat, und drei Männer aus einer weit entfernten Galaxis.
    Zwischen ihnen stand ein kleines, würfelförmiges Gerät auf einem niedrigen Stativ. Ein Translator, der den Firmenstempel eines terranischen Großunternehmens trug.
    Die Positronik des kleinen Gerätes summte und klickte geschäftig. Vor wenigen Minuten hatte sie der USO-Spezialist mit einigen grundsätzlichen Daten programmiert.
    „Seltsam", murmelte Oro Masut, „daß sie eigentlich wenig Angst zeigen!"
    Die drei Männer hatten ihre Helme zurückgeschlagen, um sich verständlich machen zu können.
    Die Hitze nahm ihnen fast den Atem. Innerhalb weniger Sekunden rann ihnen der Schweiß von der Stirn und sickerte zwischen der Halskrause des Kampfanzuges hinunter.
    „Man sollte meinen", fuhr Oro Masut fort, „daß das Auftauchen von drei so schrecklich anzuschauenden Gestalten - wie wir es nun einmal mit unseren Kampfanzügen darstellen - eine gewisse Panik verursachen sollte!"
    „Weshalb?" hielt ihm Perry Rhodan entgegen. „Ich bin der Meinung, daß sie uns eher als Götter ansehen, die ihnen zur Hilfe geeilt sind, als sie in Not waren."
    „Und warum zittern sie dann so?" erkundigte sich Melbar Kasom und warf einen neugierigen Blick auf die Blauhäutigen.
    „Woher soll ich das wissen?" knurrte der Großadministrator aufgebracht. „Vielleicht ist ihnen kalt!"
    „Haha", lachte der USO-Spezialist humorlos. „Kalt!"
    Er wischte sich mit einer verzweifelten Bewegung den Schweiß von der Stirn und warf einen Blick auf das Thermometer, das innerhalb der Kontrollen angebracht war, mit denen man den Kampfanzug flog.
    „Es herrschen noch immer fünfundvierzig Grad - und da reden Sie, Sir, von Frieren."
    Mißgelaunt verstummte der riesenhafte Ertruser.
    Der Translator zwischen ihnen summte jetzt hektischer. Aber die grüne Kontrollampe brannte noch nicht, die das Ende des Schaltvorganges anzeigen würde.
    Ein Windstoß brachte heiße Luft heran, die kaum zu atmen war.

Weitere Kostenlose Bücher