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0319 - Der Phantomsender

Titel: 0319 - Der Phantomsender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seltsamerweise zitterten die blauhäutigen Eingeborenen Boultats stärker. Wie schutzsuchend drängten sie sich enger aneinander und warfen furchtsame Blicke in den Himmel.
    Perry Rhodan blickte auf die Uhr: dreißigster November 2435, vierzehn Uhr fünfundzwanzig Normalzeit.
    Auf Boultat umgerechnet, war es jetzt Abend.
    Vor zwanzig Minuten hatte sie die zweite Hypersendung geortet. Binnen zehn Minuten hatten sie eine Entfernung von sechzig Kilometer überwunden - und nichts gefunden.
    Jetzt befanden sie sich knapp vor ihrem Versteck. Wann, so fragte sich der Großadministrator, würde das Ortergerät Oro Masuts zum drittenmal Alarm geben?
    Fast bereute es Perry Rhodan, daß er durch die Einmischung in ein Geschehen, das sie nichts anging. aufgehalten wurde. Dann aber rief er sich zur Ordnung. Es gab ein Gesetz, dem jedes vernunftbegabte Wesen Folge leistete: das Gesetz der Hilfe in der Not. Und die Eingeborenen von Boultat hatten Hilfe dringend benötigt.
    „Was geschieht nun weiter, Sir?", erkundigte sich Kasom leise.
    „Ich weiß noch nicht recht", erwiderte Perry Rhodan nachdenklich. Er betrachtete die vor ihm Sitzenden.
    Von der blauen Haut abgesehen war der Körper der Boultateingeborenen durchaus humanoid, etwa einen Meter und siebzig Zentimeter groß, sehnig, mit harten Muskeln, die sich deutlich unter der schimmernden Haut abzeichneten.
    Erst der Kopf ließ unterschiedliche Merkmale erkennen.
    Er war kahl und trug etwa an der Stelle an der beim Menschen die Ohren sitzen, tiefrote Federschwingen, die eng an den Kopf angelegt werden konnten und dann wie Helme wirkten.
    Sie erinnerten ein wenig an die Flügelhelme der Wikinger.
    Die Gesichter der Blauhäutigen waren schon weniger menschenähnlich. Schmalknochig, mit weit hervorspringenden Backenknochen, einer scharfrückigen, stark gekrümmten Nase, wirkten sie ausgesprochen vogelähnlich. Dieser Eindruck wurde von den gelben Augen nur verstärkt, die statt Lidern Nickhäute besaßen.
    Von der Kinnspitze bis zum Ansatz des Brustkorbs zog sich ein ebenfalls rotgefärbter Hautkamm hin.
    Alles in allem deutete ihre Erscheinung darauf hin, daß sie flugfähige Vorfahren hatten, ehe sich diese Eigenschaft im Laufe eines langen Zeitraumes zurückbildete.
    Drei der Eingeborenen waren Männer, die drei anderen mußten weiblichen Geschlechts sein. Der Lendenschurz hatte sich bei ihnen in ein schlauchähnliches Bekleidungsstück verwandelt, das Schultern und Knie freiließ.
    Auch waren ihre Körper zierlicher, schmaler. Die Muskeln der Oberarme waren längst nicht so ausgeprägt.
    Ungeduldig sah Perry Rhodan wieder auf die Uhr: vierzehn Uhr fünfunddreißig Normalzeit. Wieder zehn Minuten, in denen sie nicht weitergekommen waren.
    Schließlich leuchtete die grüne Kontrollampe auf.
    Der Translator stieß ein Krächzen aus, dann redete er langsam und artikuliert auf die Eingeborenen ein, deren Federschwingen sich sofort aufstellten und spreizten.
    Perry Rhodan hatte als erstes „Wir grüßen Euch!" einprogrammieren lassen.
    Nun beugte sich der größte aus der Gruppe vor und begann zu sprechen.
    „Wir danken Euch, Flügel-ohne-Flügel-Männer", klang es aus dem Translator.
    Melbar Kasom stieß einen erstaunten Laut aus.
    „Wie nennt er uns?" fragte er „Seine Anrede ist vollkommen in Ordnung", erwiderte Perry Rhodan. mit einem leichten Lächeln, „wenn Sie sich vor Augen halten, daß wir die letzten Meter mit abgeschalteten Deflektorschirmen herabgeflogen kamen - ohne Flügel! Dieser Bursche scheint einen aufgeweckten Verstand zu besitzen.
    Außerdem sagt uns seine Antwort noch, daß es auf diesem Planeten auch Eingeborene geben muß, die fliegen können. Woher sonst hätte er diese Bezeichnung?"
    Der USO-Spezialist schüttelte wieder ungläubig den Kopf, schwieg aber, da erneut Worte aus dem Translator drangen.
    „Seid Ihr Abgesandte des Großen Donners, der in der Ebene lebt?"
    Die Hand des Eingeborenen zeigte dorthin, wo Perry Rhodan den versteckten Raumhafen der Magellanschen Guerillas wußte.
    „Sir!" murmelte Oro Masut erregt. „Haben Sie gehört, wie dieser Bursche die Start- und Landegeräusche der Gurrads nannte? Ob er schon einmal Kontakt mit einem Gurrad hatte?"
    „Glaube ich nicht", knurrte Kasom und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich bin mehr der Ansicht, daß das Gebiet um den Raumhafen tabu ist und als Sitz einer Gottheit angesehen wird..."
    „Oder eines Dämons", unterbrach ihn sein Gefährte; das von wulstigen Narben entstellte

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