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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwingen, ein optimistisches Lächeln zu zeigen, doch Claudia schüttelte den Kopf.
    »Sie brauchen mir nichts vorzumachen. Ich weiß Bescheid. Es hat nicht geklappt.«
    »Noch nicht.«
    Die Frau winkte ab. »Auch wenn wir eine zweite Leuchtkugel abschossen, würden wir nichts erreichen. Wenn das Boot unter Wasser ist, sehen wir es nicht.«
    Suko preßte die linke Hand zur Faust. Claudia hatte recht, so verdammt recht.
    Er konzentrierte sich wieder auf die Spinnen. Die Dünung trug sie näher heran. Sie befanden sich nicht mehr in einer Reihe, sondern wurden von den schwankenden Wellen auseinandergerissen und wieder zusammengebracht. Ein gläserner Berg schwemmte zwei Spinnen sehr nahe an das Schlauchboot heran, und Suko kniete sich hin.
    »Halten Sie den Kurs!« rief er Claudia zu. Er selbst streckte die rechte Hand über Bord. Schußbereit hielt er die Beretta. Es war vielleicht gut, die Spinnen auf der Distanz schon abzuwehren, aber bei diesem Seegang war ein Zielen so gut wie unmöglich.
    Das merkte der Inspektor schon sehr bald. Auf und nieder hüpften die Monsterwesen. Zu treffen waren sie leicht, aber nicht die Augen.
    Der Chinese steckte die Waffe weg. »Es hat keinen Sinn«, kommentierte er zu Claudia gewandt. »Tut mir leid…«
    Sie schwieg. Zum Glück behielt sie die Nerven und den Kurs, wahrend sich Suko auf die Spinnen konzentrierte.
    Die erste war da.
    Eine große Welle trug sie heran, und dicht vor dem knienden Inspektor stieg sie aus dem Wasser. Suko hatte sich nach hinten gebeugt und mit der Peitsche ausgeholt.
    Er schlug zu.
    Genau in diesem Augenblick erwischte das Boot vom Kiel her ein Schub. Der übertrug sich auch auf Suko, und der zuschlagende Inspektor bekam das Übergewicht. Er sah noch, wie die drei Riemen auf den weißen, nassen Körper der Riesenspinne klatschten, dann rollte er über den dicken Wulst der Bordwand und tauchte in das eiskalte Meerwasser.
    Claudia Darwood schrie erschreckt auf. Sie sah Suko verschwinden und glaubte, daß alles vorbei war.
    Allein mit den Spinnen.
    Ihr Helfer versunken.
    Gab es überhaupt noch Rettung?
    ***
    Baal kam herbei!
    Als Barbar war ich viel herumgekommen und hatte auch einiges über ihn gehört. Zumeist aus Erzählungen seiner blutrünstigen Diener, aber gesehen hatte ich ihn noch nie.
    Dies geschah zum erstenmal!
    Ich hatte mir keine Vorstellung von diesem Götzen gemacht und sah ihn auch jetzt nicht genau.
    Er schien ein Schatten zu sein. Breit, groß und wuchtig. Etwas Helles leuchtete im oberen Teil des Schattens, so etwas wie ein Gesicht. Ich schaute genauer hin und erkannte, daß dieses Gesicht Ähnlichkeit mit dem Kopf eines Vogels aufwies. Es war eine weiße, sich bewegende Fläche, die nach unten hin auseinanderlief wie ein zerfasernder Bart.
    Auch ich spürte das Fluidum, das dieser unheimliche Götze ausstrahlte und mich fast wie ein Hauch streifte. Er verließ den Felsen, in dem er gesteckt hatte und kam nähergeschwebt, als hinter ihm aus dem Gestein eine weißgelbe Feuerlohe hervorstach und mit ihrem heißen Atem nicht nur den Talkessel erfüllte, sondern auch mich.
    Über meinen nackten Körper fuhr die Glut, die so heiß war, daß sie fast die Knochen zum Schmelzen brachte.
    Baal kam aus der Hölle, und seine Leichenvögel lösten sich von ihren Plätzen, um ihn mit weit ausgebreiteten Schwingen zu umflattern.
    Er hatte ein Opfer und wollte meinen Tod.
    Dann vernahm ich seine Stimme. Sie klang wie ein böses Rauschen und hallte von den Wänden des Talkessels wider. »Ich habe das Feuer mitgebracht, damit es dir die Haut von den Knochen löst. Du wirst einen schrecklichen Tod sterben, und weil ich diese Worte so sage, wirst du erkennen, daß ich dich durchschaute. Du hast viele täuschen können, mich nicht, Torkan. Ich bin nicht zu täuschen, und deshalb wirst du auch hier dein Ende finden. In deinen Körper ist ein anderer Geist gefahren. Ich spüre, daß du nicht der Torkan bist, den ich kenne, aber ich weiß von meinem Diener Okastra, der in einer fernen Zeit wieder erschienen ist, daß der andere etwas hat, das mir gehört. Es ist der Dolch. Für den anderen wirst du sterben, Torkan! Das Feuer und die Leichenvögel werden sich an deinem Kadaver laben, du Hundesohn!«
    Er lachte auf und senkte seine rechte Hand.
    Im gleichen Augenblick hörte ich das Fauchen. Die Flammen wurden noch höher und heißer. Sie umhüllten den Altar des Todes wie ein Vorhang, und ich spürte diese mörderische Hitze, die meine Haut aufzulösen schien. Er

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