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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Ausschnitt des Tals. Verantwortlich dafür zeigten sich die gewaltigen Schwingen der Vögel, die sich in meiner unmittelbaren Nähe bewegten.
    Zu nahe.
    Ich schrie wieder auf, drehte mich dabei, und mein Arm mit dem Schwert schnellte noch höher, wobei ich eine Bewegung von links nach rechts durchzog.
    Der erste Leichenvogel wurde erwischt. Die Spitze meiner Klinge schlitzte ihn der Länge nach an seinem Unterkörper auf. Aus der klaffenden Wunde rann eine dicke Flüssigkeit, ungefähr mit dem Blut eines Menschen zu vergleichen.
    Ich konnte den Tropfen nicht ausweichen. Sie klatschten auf meinen Körper, wobei ich feststellte, daß diese Blutflüssigkeit heiß war und fast meine Haut verbrannte.
    Aber ich machte weiter.
    Der nächste Vogel flog herbei. Er kam von vorn, ich schaute gegen seinen häßlichen Schädel mit den widerlich starren Augen und sah das rotviolette Schimmern.
    Mit beiden Händen hielt ich mein Schwert fest. Der Leichenvogel hatte die Schwingen weit ausgebreitet, so daß er mir vorkam wie ein fliegender Drache.
    Zwischen seinen Flügeln glühte der rotviolette Schädel, und seine Augen waren bösartige Kugeln.
    Ich ließ ihn kommen, und auch als er seinen Schnabel öffnete, tat ich noch nichts.
    Im nächsten Augenblick schlug ich zu. Ich hörte das Pfeifen der Klinge und lachte bei diesem Geräusch auf.
    Der Leichenvogel konnte nicht ausweichen. Mein kampferprobtes Schwert erwischte ihn so, wie ich es haben wollte. Der Schädel wurde ihm vom Rumpf getrennt.
    Wie Stückwerk flog er zur Seite, doch der Vogel flatterte noch weiter und riß mich um.
    Ich fiel auf den Rücken. In letzten Todeszuckungen bewegte er seine Schwingen, dann war es vorbei. Ich konnte mich abstemmen und seinen Kadaver zur Seite schleudern.
    Wieder freie Bahn.
    Zitternd stand ich da. Bedeckt mit dem klebrigen Blut der Vögel, das heiß auf meinem nackten Körper brannte.
    Zu heiß, wie ich fand.
    Ich wollte das Schwert wieder hochwuchten, aber ich stellte fest, daß meine Kräfte nachließen.
    Meine Knie zitterten. Ich sah den nächsten Leichenvogel heranfliegen.
    Ihn erwischte ich nicht mehr, weil es mir nicht gelang, mein Schwert in die Höhe zu stemmen.
    Auch das Bein nicht. Der Fuß war mit dem Stein des Altars fest verwachsen.
    Ich schaute rechts und links an meinen Schultern vorbei nach unten.
    Überall befand sich das Blut. Es rann an den Armen entlang, über meine Brust, bedeckte die Beine und sorgte dafür, daß die Kraft aus meinem Körper gerissen wurde.
    Ich wurde schwächer.
    Und hörte Baals Stimme.
    »Du warst so vermessen, Torkan, mich angreifen und töten zu wollen. Dafür mußt du nun bezahlen, das schwöre ich dir. Du wirst einen Tod erleben, wie ihn kaum einer vor dir hinter sich gebracht hat. Ich persönlich werde dich zerschmettern und deinen Geist in die dunklen Reiche des Grauens schleudern. Das hast du dir selbst zuzuschreiben, Torkan. Du warst lange genug mein Gegner. Ich hatte dich schon getötet, doch ein anderer ist in dich gefahren. Ein Mensch aus der Zukunft, den ich auch noch bekommen werde, dafür hat mein Diener Okastra gesorgt.«
    Ich hörte die Worte, die zu einem dumpfen Brausen wurden und in meinem Kopf ein Schwindelgefühl verursachten. Dabei gelang es mir nicht mehr, mich auf den Beinen zu halten.
    Die Knie wurden weich, gaben nach, die Platte des Altars kam rasend schnell auf mich zu und wurde zu meinem Sterbebett.
    Schwer fiel ich auf sie.
    Dabei merkte ich nicht einmal, wie sich meine rechte Faust öffnete und mir durch diese Bewegung das Schwert aus der Hand glitt. Jetzt war ich waffenlos.
    Dieses Tal war zu einer Todesfalle für mich geworden. Ich hatte mich überschätzt und einen mächtigen Dämon herausgefordert, der stärker war als ein Barbar.
    Schwerfällig wälzte ich mich auf den Rücken. Ich wollte wenigstens noch einmal den Himmel sehen, unter dem ich gelebt hatte.
    Der Blick wurde mir gestattet.
    Staubschleier vernebelten ihn, und aus dem Staub schob sich plötzlich ein Gesicht hervor.
    Es war Baal!
    Er stand vor dem Altar. In seiner rechten Hand sah ich einen seltsamen Gegenstand. Könige besaßen es oft. Man hatte dafür den Namen Zepter geprägt.
    »Damit werde ich dich töten«, versprach er, senkte das seltsame Zepter auf meine Brust zu, ich spürte die Berührung, brüllte, denn im selben Moment entflammte der alles verzehrende und kaum zu beschreibende Todesschmerz…
    ENDE des dritten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 298 »Der Dämonenpakt«

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