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0319 - Götzenbrut

0319 - Götzenbrut

Titel: 0319 - Götzenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war immer alles gleich. Egal ob Tag oder Nacht, das merkten die Soldaten nicht.
    Der Erste Offizier gesellte sich zu ihm.
    »Ist Claudia Darwood in Sicherheit?« erkundigte sich der Inspektor.
    »Ja, wir haben ihr auch andere Kleidung gebracht.«
    »Das ist gut.«
    »Der Kapitän will Sie sprechen, Suko.«
    »Auch das noch.« Suko zog ein saures Gesicht. »Was will er denn?«
    »Wahrscheinlich Fragen stellen.«
    Suko trank seine Tasse leer, bevor er fragte: »Ist ein komischer Typ, euer Kapitän, oder?«
    »Wie man’s nimmt. Er ist eben ein alter Haudegen.«
    »Ich mag keine Militaristen, wissen Sie.«
    »Ich auch nicht, Mister.«
    Suko schaute den Offizier erstaunt an. »Wieso? Sie sind doch selbst beim Militär?«
    »Ja, aber ich denke anders.«
    Suko schlug dem Mann auf die Schulter. »Das ist schon ein Vorteil, mein Lieber, und jetzt lassen Sie uns sehen. Ich habe die Befürchtung, daß dieser Fall noch längst nicht abgeschlossen ist…«
    ***
    Ich hätte mich in die heiße Flammenwand hineingeworfen, auch wenn das Risiko bestand, daß ich von dem Feuer erfaßt und verbrannt wurde.
    Die Glut strich über meinen bloßen Körper. Ich spürte ihren Hauch, glaubte zu zerschmelzen und kam durch.
    Auf den harten Boden prallte ich, ging in die Hocke, schnellte wieder hoch und zog mein Schwert.
    In der Drehung schleuderte ich Baal bereits meine ersten Worte entgegen. »Baal! Stell dich zum Kampf. Hier ist Torkan, der Rächer. Ich bin gekommen, um abzurechnen. Deine Schergen haben es nicht geschafft, ich aber werde dich köpfen!«
    Wütend hatte ich die Worte gesprochen. Ich reizte einen mächtigen Götzen, forderte ihn heraus, und wenn er die Forderung annahm, mußte er beweisen, wie stark er war. Dann würde er keine Gnade kennen und mich töten.
    Der Altar wurde von den Flammen umlodert. Ich sah ihn selbst nicht mehr, und vernahm nur das Knacken und Brechen, wenn die Knochenteile unter der gewaltigen Hitze zersprangen, um danach allmählich dahinzuschmelzen.
    Ein kurzer Rundblick hatte mir gezeigt, wo ich gelandet war. In einem ziemlich engen Talkessel, der von hohen Felswänden eingeschlossen war. Das Licht der Sonne drang nur spärlich hinein. Aus diesem Grunde wurde das Tal stets von einer gewissen Düsternis erfüllt, die sich nahe der Felsen in lange Schatten verwandelten.
    Das Gestein selbst war rauh. Es sah auch düster aus, und auf den Vorsprüngen hoch über mir hockten die Leichenvögel.
    Meine fünf Begleiter hatten sich zurückgezogen. Ich sah sie nicht, sondern hörte sie jammern. Ihre Stimmen flehten zu irgendeinem Götzen, wahrscheinlich Baal, denn sie hatten Angst, daß auch sie zu den Opfern der Leichenvögel wurden.
    Ich fürchtete mich nicht vor ihm, denn ich war Torkan, der Barbar, und hatte bisher jeden Gegner im offenen Kampf besiegt.
    »Komm her, du Götze!« brüllte ich in die Richtung, wo ich Baal vermutete. »Ich will gegen dich kämpfen!«
    Er kam nicht, aber ich hatte ihn herausgefordert. So etwas erwiderte er auf seine Art und Weise.
    Er hatte Helfer.
    Und er schickte sie.
    Zunächst merkte ich es nicht. Erst als ich das Klatschen der Schwingen hörte, wußte ich Bescheid, daß sich die Leichenvögel von den Felsvorsprüngen gelöst hatten.
    Da sie im gesamten Tal gelauert hatten, war es durchaus möglich, daß sie sich auch in meinem Rücken befanden.
    Ich drehte mich.
    Der erste Vogel schwebte über mir. Voller Wut schrie ich ihn an, obwohl ich Baal damit meinte. »Du verfluchter Götze, bist du feige, dich selbst zu stellen? Du schickst deine Diener, aber die werden dir auch nichts nutzen, weil ich sie mit meinem Schwert zerhacke!«
    Baal gab keine Antwort. Und das machte mich wütend. Er schien mich nicht ernst zu nehmen, ebensowenig wie der Vogel, der in der Luft stand und auf mich starrte.
    Seine Augen waren blick- und bewegungslos. Der Kopf schimmerte rötlich. Die beiden Schnabelhälften hatte er geöffnet. Ich drohte ihm mit dem Schwert, was ihn überhaupt nicht zu beeindrucken schien, denn mit einem träge wirkenden Schwingenschlag flog er weg.
    Das irritierte mich.
    »Sind jetzt auch deine verfluchten Leichenvögel zu feige?« brüllte ich in den Talkessel hinein.
    »Sie werden dich noch früh genug zerreißen!« vernahm ich Baals Stimme. »Vergiß nicht, daß sie Aasfresser sind. Erst mußt du gestorben sein, dann kommen die Vögel.«
    »Dann mach du es!«
    Ich forderte ihn heraus, ich war wild, war zu allem entschlossen.
    Man hatte mich durch eine Frau gedemütigt, die in

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