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032 - Das Monster aus der Retorte

032 - Das Monster aus der Retorte

Titel: 032 - Das Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wurde Tanizaki
klar, daß er es mit einem gefährlichen Irren zu tun hatte.
    „Aber das alles ist eine Theorie, durchführbar über
viele Generationen. Was hätte ich davon? Ich würde die Früchte meiner Arbeit
nicht mehr sehen...“ Yondo sprach wie im Fieber. Der kleine nervöse Mann schien
mit einer magnetischen Kraft geladen. Er strahlte eine seltsame Unruhe aus.
„Die Radioaktivität hatte die Gene verändert, davon sprach ich schon.
Veränderte Menschen waren entstanden, Mutationen. Es gab Menschen mit sechs
Fingern an der Hand, sogar welche mit zwei Köpfen waren geboren worden. Sie
überlebten die Geburt nur um wenige Tage. Bei vielen Neugeborenen, die von
strahlengeschädigten Eltern gezeugt wurden, zeigten sich auch erst im Lauf der
Zeit – nach vielen Jahren – Veränderungen. Man konnte also durch die
Radioaktivität Veränderungen schaffen. Ich kam auf die Idee, meine Versuche aufzunehmen,
als ich einem Kind begegnete, das am ganzen Körper ungewöhnlich stark behaart
war und deutlich affenähnliche Züge trug. – Hier waren Generationen
übersprungen worden! Der Einfluß der Radioaktivität hatte die Erbanlagen
drastisch verändert.“
    Tanizaki warf unwillkürlich einen Blick zur Seite,
hinüber zu dem riesigen Glaszylinder, in dem das atmende, aber sonst
unbewegliche Ungeheuer stand. „Dieses Kind... “, begann er.
    Yondo schüttelte den Kopf. „Wurde nur zehn Jahre alt.
Tonko wurde nicht geboren, um auch dies gleich klarzustellen. Er wurde nicht
von Eltern gezeugt. Er hat weder Vater noch Mutter. Ich habe ihn geschaffen – in
der Retorte... “
     
    ●
     
    An der Seite Larry Brents ging die schöne Keiko
Yamado, eine einundzwanzigjährige Japanerin, die einer Geheimdienstgruppe ihres
Landes angehörte. Keiko Yamado hatte durch eine Reihe ungewöhnlicher Praktiken
auf sich aufmerksam gemacht, die sie selbst entwickelt und dabei innerhalb von
zwei Monaten eine Terrorbande in der Umgebung von Tokio praktisch allein ausgeschaltet
hatte.
    Das Mädchen war zierlich, bildschön, und man traute
ihr nicht einmal zu, daß sie die Aikido- und Taek-won-do-Technik beherrschte,
eine moderne Form der Angriffs- und Selbstverteidigung, in der auch Larry Brent
nach seinem Eintritt in die PSA unterrichtet worden war.
    Die Japanerin hatte das Interesse des Leiters der PSA,
der   Psychoanalytischen
    Spezialabteilung ,
geweckt. Der Teufel mochte wissen, wie X-RAY-1 an die Informationen
herangekommen war. Doch hier zeigte sich wieder einmal, daß seine Verbindungen
weltweit reichten und höchste Stellen mit ihm konferierten. Was Larry Brent
bisher über seinen unsichtbaren Chef, dessen Identität ihm und ebenso auch den
anderen Agenten nicht bekannt war, in Erfahrung gebracht hatte, war sehr wenig.
Es hieß, daß der Chef New York kaum verließ. Von seinem Schreibtisch aus
organisierte, plante und recherchierte er die Einsätze seiner kleinen
Spezialgruppe.
    Nebenher war X-RAY-1 auch immer noch auf der Suche
nach neuen Agenten. Dabei stützte er sich auf Informationen, die ihm aus den
eigenen Reihen zugingen, und auf Mitteilungen, die ihn über verschiedene
Geheimstellen erreichten. Larry Brent konnte sich nicht daran erinnern, in der
letzten Zeit ein paar ruhige Tage verbracht zu haben.
    Sogar sein Aufenthalt hier, der im Vergleich zu dem,
was ihn sonst erwartete, wie eine Ruhepause aussah, war in Wirklichkeit ein
offizieller Auftrag. X-RAY-1 hatte die Absicht gehabt, selbst nach Japan zu
reisen. Doch eine plötzliche fieberhafte Erkältung brachte ihn von seinem
Vorhaben ab. Larry fand am gleichen Morgen einen diesbezüglichen Hinweis auf
dem Schreibtisch seines Büros. In einer Bandaufnahme sprach X-RAY-1 zu ihm und
forderte ihn auf, einen bereits für ihn gebuchten Flug anzutreten. Larry Brent
sollte sich einen ersten persönlichen Eindruck von Keiko Yamado, der
Superagentin Japans, verschaffen und ihr eine Einladung des PSA-Leiters
übergeben.
    Larry hatte der jungen, charmanten Agentin in groben
Zügen die Arbeitsmethoden und den Aufbau der PSA plausibel gemacht. Außer ihr
wußte nur eine weitere Person in Japan von dem eigentlichen Zweck der Reise
Larry Brents; das war der Polizeichef Eitura Keimatse. Gemeinsam mit seiner
jungen Gattin ging er hinter dem Amerikaner her. Außer dem persönlichen
Gespräch mit Keiko und der Überreichung der Einladung zu einem anspruchsvollen
und ungewöhnlich harten Test, den nur die Besten bestehen konnten, hatte
X-RAY-3 den Auftrag, auch einen kurzen Besuch in

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