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032 - Das Monster aus der Retorte

032 - Das Monster aus der Retorte

Titel: 032 - Das Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und die Hände, die das
weiße Lenkrad hielten. Schlanke, zierliche Arme – aber behaart bis zu
den Knöcheln! Dicht behaart . Es sah beinahe so aus, als wäre der Körper
der Fahrerin von einem Fell bewachsen... X-RAY-3 zog sich weiter in die Höhe.
Es war mit Schwierigkeiten verbunden. Der Fahrtwind pfiff ihm um die Ohren, und
das irre Tempo, das der Fahrer auf dieser nicht gerade als eben zu
bezeichnenden Straße vorlegte, bereitete dem Amerikaner, der wie eine Spinne
hinter dem Heckfenster kauerte, zusätzliche Strapazen. Er biß die Zähne
zusammen, zog sich in die Höhe und kam mit dem Oberkörper auf das Verdeck. Er
mußte sich beeilen. Der unheimliche Fahrer, dessen Aussehen ihn eher an ein
Monster als an einen Menschen erinnerte, gab abermals Gas und legte den letzten
Gang ein, als er die Ausfallstraße erreichte, die in die Randbezirke der
Millionenstadt führte. Nur wenige Autos waren unterwegs; dennoch kam es beinahe
zu einem Unfall. Der Fahrer des gestohlenen Chevrolets steuerte an einen Lkw
heran, so daß nur noch wenige Millimeter zwischen den Rädern der beiden
Fahrzeuge frei waren. Die Finger des nach einem Halt suchenden Agenten wären
zerfetzt worden, hätte Larry nicht geistesgegenwärtig die Hand zurückgezogen.
Er knallte seine Faust auf das nachgebende Dach des Sportwagens. Als der
Chevrolet an dem Lkw vorüber war, fühlte X-RAY-3 den gefährlichen Sog, der ihn
vom Wagen zu wehen drohte. Doch auch diese Gefahr überstand er ohne Schaden.
    Der Fahrer setzte jetzt alles auf eine Karte, um seinen
unbequemen Konkurrenten abzuschütteln. Er fuhr den Chevy mit höchster
Geschwindigkeit. Die fast leere Ausfallstraße ermöglichte ihm ein solches
Manöver.
    Dabei fuhr der Entführer keineswegs kerzengerade. Er
lenkte den Wagen von einer Straßenseite der doppelten Fahrspur auf die andere
und fuhr Schlangenlinien, um Larry Brent das Leben so schwer wie möglich zu
machen. Dann kam die gefährliche Rechtskurve, die der Unheimliche viel zu
schnell ansteuerte. Larry hatte das Gefühl, eine Titanenfaust würde ihn packen
und anheben und vom Dach des Sportwagens schieben.
    Er wurde mit aller Macht auf die Seite gedrückt,
konnte sich nicht mehr halten und rutschte ab. Seine Beine schlugen gegen die
Tür zum Fahrersitz. Für Sekundenbruchteile schwebte Brent zwischen Leben und
Tod. Er merkte, wie sich der Griff seiner Finger lockerte. Larry Brent schrie
leise auf. Plötzlich fanden seine Füße Halt auf dem Trittbrett des Wagens.
Sofort faßte er wieder nach und fand neuen Halt auf dem Dach, als die Kurve
ausschwang und der Fahrer weiter mit unverminderter Geschwindigkeit durch die
Nacht raste. Als X-RAY-3 zur Hälfte wieder über dem Dach lag, merkte er, daß
das Seitenfenster heruntergekurbelt wurde. Sogleich packte eine kräftige Hand
nach ihm und zog sein linkes Bein nach unten. X-RAY-3 warf einen Blick zurück. Er wußte, daß er das Bild nie in
seinem Leben vergessen würde. Es waren die Finger einer Frau, die sein
Fußgelenk umfaßten. Schlanke, gepflegte, zarte Finger – aber darüber,
unmittelbar über dem Gelenk, begann ein dichtes, grobes Pelzwerk ! Larry
Brent erschauerte. Er versuchte sich vorzustellen, wie die Frau wohl im Gesicht
aussah.
    Mit verzweifelter Kraftanstrengung versuchte er sich
loszustrampeln. Es war nicht einfach. Unter normalen Umständen hätte er seine
Hände genommen und den Griff gelockert. Aber wenn er jetzt losließ, dann flog
er von dem rasenden Wagen wie ein welkes Blatt im Herbstwind.
    Seine Gegnerin wollte ihn zu einer Kurzschlußhandlung
verführen. Aber diesen Gefallen tat ihr der Amerikaner nicht. Verbissen kämpfte
er und konnte auf das heruntergekurbelte Fenster zutreten. Mit Schwung schob er
sich auf das Dach hinauf, ehe die seltsam behaarte Dame hinter dem Steuer, der
es auf einen Mord mehr oder weniger nicht anzukommen schien, abermals zugreifen
konnte.
    Sie riskierte alles. Sogar ihr eigenes Leben. Wenn es
zu einem Unfall kam, dann würde bei dieser wahnwitzigen Geschwindigkeit keiner
mit dem Leben davonkommen. Larry preßte sich auf das Dach, um dem Wind so wenig
Angriffsfläche wie möglich zu geben. Die Haare wehten in sein Gesicht.
    Er hatte jetzt einen verhältnismäßig guten Halt.
Während die Fahrt des Chevrolets mit unverminderter Geschwindigkeit in die
Randbezirke der Metropole des Nippon-Reiches führte, löste Larry den Griff
seiner Hand und versuchte seine Hosentasche zu erreichen. Dort heraus zog er
mit einem einzigen Griff das kleine

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