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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ernstes drohen?«
    »Ich warne dich! Rühr Fanny nicht mehr an!«
    Er nahm sich nicht die Zeit für eine Kraftprobe. Es war ihm wichtiger, den Wagen der Burnetts in seinen Besitz zu bringen.
    Auf seinen Befehl hin mußten Bernard Hale und Chao Kai seinen Komplizen tragen, und Fanny und ich mußten vor seinem Revolver gehen.
    Wir folgten dem Lauf der Straße, erreichten die Stelle, wo die halbe Eiche auf der Fahrbahn lag, und entdeckten die Reifenspuren im schlammigen Waldboden, die zum Wagen der Burnetts führten.
    Fanny ging es miserabel. Ich stützte sie, um es ihr etwas leichter zu machen. Sie weinte um ihren Bruder. »Er hat sich für mich geopfert«, schluchzte sie.
    »Vielleicht gelang ihm auch die Flucht«, sagte ich, um ihr eine vage Hoffnung ins Herz zu pflanzen. Aber war das richtig? Würde sie später dann nicht noch mehr zusammenklappen?
    Wir erreichten die Stelle, wo sich der Wagen der Burnetts festgefahren hatte. Danny McGuire stieg sofort in das Fahrzeug. Professor Hale und Chao Kai mußten seinen Komplizen wieder neben ihn setzen, und dann hatten wir alle die Ehre, zu versuchen, das Fahrzeug flottzukriegen.
    Doch wir strengten uns nicht an. McGuire gab Gas. Die Pneus drehten sich durch und wühlten sich immer tiefer in den Schlamm. Vielleicht hätten wir das Fahrzeug flottgekriegt, wenn wir uns alle drei voll eingesetzt hätten, aber wir taten nur so, und so blieb der Wagen rettungslos stecken.
    »Okay!« schrie McGuire zornig. »Dann machen wir’s eben anders!«
    Er sprang aus dem Auto. Chao Kai und der Professor mußten wieder King Hayworth aufnehmen, und dann hieß unser neues Ziel… das Schädelhaus im Todesmoor!
    Fanny versuchte den kürzesten Weg dorthin zu finden. Ihre Spannung wuchs von Minute zu Minute. Sie klammerte sich verzweifelt an die Hoffnung, daß Ned noch lebte.
    Und ganz wollte auch ich nicht ausschließen, daß ein Wunder den jungen Mann gerettet hatte. Fanny schaffte es, tatsächlich den kürzesten Weg zu finden. Als ich das Schädelhaus zum erstenmal zu Gesicht bekam, spürte ich, wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    Ich erinnerte mich an die Zeichnung, die mir Professor Hale gezeigt hatte. Ein Mensch mit einer ganz besonders ausgeprägten Beobachtungsgabe mußte sie angefertigt haben, denn ich fand hier jedes Detail wieder.
    Fanny blickte sich suchend um. Sie entdeckte nirgendwo ihren Bruder. Das bestärkte sie in ihrer Hoffnung, daß auch ihm die Flucht gelungen war. Ich kniff mißtrauisch die Augen zusammen.
    Wo war Murdock Vidor? Befand er sich in seinem unheimlichen Haus? Lag er dort auf der Lauer? Wenn ja, dann würden die beiden Sträflinge in Kürze ihr blaues Wunder erleben.
    Danny glaubte an kein Ungeheuer. Die Wirklichkeit würde ihn eines Besseren belehren. Aber ich war nicht sicher, ob ich mir das Auftauchen der Bestie wünschen sollte.
    Auch für uns stellte Murdock Vidor eine tödliche Gefahr dar, denn wir konnten uns nicht auf den Kampf vorbereiten, solange uns dieser hirnverbrannte Gangster mit seinem Revolver bedrohte.
    »Ulkiges Haus«, sagte Danny McGuire und lachte. »Was sagst du dazu, King?«
    »Hier sind wir vorerst mal sicher. Ich wette, es gibt kaum jemanden, der es wagt, hierher zu kommen.«
    »Meine ich auch. Einer wird sich aber überwinden müssen: Henry Lindsay. He, Fanny, du kennst doch Lindsay, nicht wahr? Er wohnt wie du in Torceston.«
    »Ja, ich kenne ihn«, antwortete Fanny.
    »Besitzt er zufällig einen Geländewagen?«
    »Ja.«
    »Ist ja großartig«, sagte McGuire und lachte. »Dann wirst du jetzt nach Torceston gehen und ihn bitten, uns abzuholen. Wir warten solange in diesem komischen Haus auf ihn.«
    Ich betrat das Schädelhaus als erster. Ein Stuhl lag auf dem Boden. Daneben lag ein rauchender Holzklotz. Das Feuer, das Ned Burnett gemacht hatte, war schon ziemlich niedergebrannt.
    Nichts passierte. Murdock Vidor ließ sich nicht blicken. Auch von Ned Burnett fehlte jede Spur. Professor Hale und Chao Kai setzten King Hayworth auf eine Holzbank.
    Der Knöchel des Gangsters war dick geschwollen. Ein Arzt hätte sich darum kümmern müssen. King Hayworth legte seinen Revolver vor sich auf den Tisch und lagerte das verletzte Bein hoch.
    Wo ist Vidor? fragte ich mich. Jagt er noch hinter Ned Burnett her? Oder hat er ihn bereits erwischt? Befindet er sich in seinem Haus? Oben? Oder schleicht er draußen durch den dämmrigen Abend?
    »Du kennst deine Aufgabe, Baby«, sagte Danny McGuire zu Fanny Burnett. »Geh nach Torceston.

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