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032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Murdock Vidor lange Zeit gelebt.
    Es stand nun wieder haargenau an seinem alten Platz, von dem die Überlieferungen berichteten.
    Es gab nur wenige Menschen in Torceston, die sich in dieses Sperrgebiet des Grauens wagten. Zumeist waren es jüngere Leute, die noch risikofreudig waren.
    Und wenn ihnen dann hier nichts zustieß, kehrten sie in ihr Dorf zurück und lachten die Alten aus, die die schaurigen Legenden hochhielten, obwohl – nach Ansicht der Jungen – kein Körnchen Wahrheit an den Geschichten war.
    Atax ließ schwarzen Regen fallen, der das ausgetrocknete Gebiet um das Schädelhaus wieder in einen tödlichen Morast verwandelte, vor dem die Menschen sich in acht nehmen mußten.
    Ein falscher Tritt, und man war unweigerlich verloren. Viele Personen hatten in früheren Zeiten ihr Leben im Moor verloren. Deshalb wurde es auch das Todesmoor genannt, denn es war so tückisch wie kein anderes.
    Wer den Weg durch das Moor überlebte, hatte es noch lange nicht geschafft, denn er konnte immer noch ein Opfer des grausamen Murdock Vidor werden.
    Die Bestie hatte dereinst überall gelauert und Menschen ermordet. Ihre Rückkehr war in die Wege geleitet. Es gab das Schädelhaus wieder und auch das Todesmoor.
    Es fehlte nur noch Murdock Vidor, dann konnte Atax den Dingen ihren Lauf lassen…
    ***
    Die Bestie saß in menschlicher Gestalt in der schummerigen Dorfkneipe von Torceston. Draußen rumorte das Höllengewitter, und nur Murdock Vidor wußte, daß es Atax für ihn wüten ließ.
    Der feiste Wirt schüttelte den Kopf, daß die Hängebacken zitterten. »Als ob der Weltuntergang nahe wäre«, sagte er zu einem Gast.
    »So gewaltig danebengehauen haben die Meteorologen schon lange nicht mehr«, erwiderte dieser grinsend. »Sie sprachen von Schönwetter, Hochdruckeinfluß aus Skandinavien, von einer sonnigen Periode, die für den Rest der Woche anhalten würde. Einer von diesen Blitzen soll die ganze Bande treffen. Die taugen doch nichts. Ich versteh’ das einfach nicht. Wir müssen alle gewissenhaft und fehlerfrei arbeiten, wenn wir unseren Job behalten wollen. Aber diese dämlichen Meteorologen genießen buchstäblich Narrenfreiheit. Die können sagen, was sie wollen. Niemand nimmt sie ernst, und wenn ihre Prognose nicht stimmt, werden sie höchstens belächelt, und man sagt: Na ja, was will man denn von denen? Die konnten’s ja noch nie besser.«
    »Dabei war noch bis vor einer halben Stunde herrlichster Sonnenschein«, sagte der Wirt.
    »Kein Mensch sah das Unwetter herankommen«, brummte Dennis Hutton, der Gast. »Es schien sich erst über Torceston zusammengebraut zu haben.«
    »Kommt dir das nicht ein wenig seltsam vor?« fragte der Wirt und leckte sich nervös die wulstigen Lippen.
    »Seltsam ist nicht der richtige Ausdruck«, meinte Dennis Hutton. »Mir ist das schon eher unheimlich.«
    »Ja, unheimlich. Du hast recht. Hör mal. Die Glocke im alten Kirchturm läutet.«
    Hutton blickte den Wirt verwundert an. »Ich denke, sie ist kaputt.«
    Der Wirt nickte. »Das ist sie auch, und ich weiß sicher, daß sie niemand repariert hat.«
    »Wie kann sie dann läuten?«
    »Wenn du mich fragst, ist das nur möglich, wenn die Hölle ihre Hand im Spiel hat«, versetzte der Wirt und bekreuzigte sich.
    Als die Bestie das sah, zuckte sie wie unter einem Stromstoß zusammen. Das Zeichen des Kreuzes war ihr verhaßt. Murdock Vidor hob die Hand.
    Er war ein großer, kräftiger Mann mit breiten Schultern und finsterem Blick. »Ich möchte zahlen!« rief er.
    »Komme sofort«, sagte der Wirt. Und leise meinte er zu Dennis Hutton: »Hast du dir den schon mal genau angesehen?«
    »Ja«, entgegnete der Gast ebenso leise. »Ein finsterer Bursche.«
    »Mit dem ist nicht gut Kirschen essen, das sag’ ich dir.«
    »Kennst du ihn?«
    »Nein, ich habe ihn noch nie gesehen. Er schneite herein, als das Gewitter losging.«
    »Wie ein Verbrecher sieht er aus«, sagte Hutton.
    »Vielleicht ist er einer. Dartmoor ist nicht weit.«
    »Du meinst, er könnte aus dem Zuchthaus geflohen seih?«
    »Möglich wär’s. Es kommt schon hin und wieder vor, daß denen ein paar schwere Jungs ausrücken.«
    »Zumeist kommen die aber nicht weit«, sagte Hutton.
    »Ja, aber manche schaffen es.«
    »Und einige verirren sich rettungslos im Moor.«
    Der Wirt begab sich zum Tisch der Bestie. Vidor hatte einen Krug Mischbier getrunken. Der Wirt nannte den Preis, die, Bestie bezahlte.
    »Sie haben doch nicht etwa die Absicht, jetzt zu gehen, Sir«, sagte der

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