Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

032 - Das Schädelhaus im Todesmoor

Titel: 032 - Das Schädelhaus im Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Aber verlauf dich nicht wieder. Hol Henry Lindsay her. Sag ihm, wir warten hier auf ihn.«
    »Was ist, wenn er sich weigert, zu kommen?«
    »Das tut er nicht. Und nun laß dir einen guten Rat auf den Weg mitgeben, Schätzchen: Sieh dir diese drei Männer genau an. Ich hoffe, sie sind dir sympathisch. Halte dir immer vor Augen, daß sie verdammt in der Klemme sitzen. Ihr Leben liegt in deiner Hand. Wenn du uns verpfeifst, legen wir unsere Geiseln um, ist das klar?«
    Fanny nickte. »Ich werde tun, was Sie verlangen«, sagte sie heiser.
    »Sehr vernünftig. Dann schwirr’ mal ab.«
    Fanny hatte Angst. Angst um ihren Bruder. Angst vor der Dunkelheit im Wald. Angst, nicht nach Torceston zu finden. Angst vor Murdock Vidor… Ich sah ihr all diese Ängste an.
    Doch sie biß die Zähne tapfer zusammen und ging. Meine besten Wünsche begleiteten sie. Ich hoffte, daß ihr nichts zustieß.
    ***
    Immer wieder glaubte sie, Gestalten durch die Dunkelheit huschen zu sehen. Die Beklemmung schnürte ihren Brustkorb ein, und sie hatte ein ständiges Würgen im Hals.
    War das der richtige Weg nach Torceston? War auch Ned hier langgelaufen? Hatte er es geschafft? Befand er sich in Torceston?
    Wenn er da war und sie zu Hause nicht antraf, würde er vor Sorge um sie den Verstand verlieren. Er würde versuchen, eine Suchmannschaft auf die Beine zu stellen, aber es würde nicht leicht sein, Männer zu finden, die sich bis zum Todesmoor vorwagten.
    Fannys Gedanken schweiften ab, beschäftigten sich mit Henry Lindsay, diesem unsympathischen, bärtigen Gesellen. Sie hatte ihn noch nie leiden können, und sie hatte sich immer gefragt, womit er sich sein Geld verdiente.
    Nun wußte sie es. Ein Verbrecher war er. Eigentlich wunderte sie das nicht. Sie hatte Lindsay immer schon für einen Mann gehalten, der sich nicht viel um die Gesetze scherte.
    Ein Geräusch alarmierte sie. Erschrocken fuhr sie herum. Da!
    Huschte nicht eben ein grauer Schatten von einem Baum zum andern? War das Murdock Vidor? Fannys Herz übersprang einen Schlag.
    Sie forcierte ihr Tempo, obwohl sie einer Erschöpfung nahe war.
    Die nagende Angst trieb sie durch die Finsternis. Sie stolperte hin und wieder über Wurzeln und Steine, die sie übersah, und befürchtete, sich ebenso zu verletzen wie dieser eine Verbrecher.
    Wenn das passierte, würden die Gangster denken, sie hätte sich nicht an die Warnung gehalten. Dann würden die drei Geiseln ihr Leben verlieren. Dasselbe war zu erwarten, wenn sich jetzt die Bestie auf sie stürzte.
    Fanny wußte selbst nicht, woher sie die Kraft nahm, jetzt sogar noch zu laufen. Die Furcht, von der Bestie erwischt zu werden, holte das Letzte aus ihr heraus.
    Lichter! Fanny konnte es kaum glauben. War das kein Trugbild?
    Sah sie wirklich die Lichter von Torceston? Schwankend verließ sie den Wald. Der graue Schatten, den sie zu sehen geglaubt hatte, folgte ihr nicht.
    Mit bleischweren Beinen schleppte sie sich auf Henry Lindsays Haus zu. Sie erreichte eines der erhellten Fenster und schlug mit der flachen Hand auf das Glas.
    Lindsay tauchte auf. Seine buschigen Brauen zogen sich unwillig zusammen, als er das Mädchen erblickte. Tiefes Mißtrauen beherrschte seinen Blick. Er hatte Danny McGuire und King Hayworth erwartet, nicht Fanny Burnett.
    Argwöhnisch öffnete er das Fenster. Er beugte sich hinaus und blickte vorsichtig nach allen Seiten. »Fanny, was wollen Sie?«
    Sie hatte kaum genug Luft, um es ihm zu sagen. Seine Miene verfinsterte sich noch mehr. Es war ihm nicht recht, daß dieses Mädchen nun über ihn Bescheid wußte.
    Er ärgerte sich über McGuire und Hayworth, die dem Mädchen reinen Wein eingeschenkt hatten. »Kommen Sie herein«, sagte er und schloß das Fenster wieder.
    Sie schleppte sich zur Hintertür des Hauses. Henry Lindsay ließ sie ein. Abermals vergewisserte er sich, daß sie allein war. Im Wohnzimmer ging er dann unschlüssig auf und ab.
    Okay, er hatte sich bereit erklärt, die entflohenen Häftlinge bei sich aufzunehmen und weiterzuleiten. Er kassierte dafür im voraus einen ansehnlichen Betrag.
    Aber für dieses Geld konnte niemand verlangen, daß er sich zum Schädelhaus im Todesmoor begab. Er war schließlich nicht lebensmüde. McGuire und Hayworth riskierten dort Kopf und Kragen.
    Wie hatten sie so verrückt sein können, sich in Murdock Vidors Haus zu wagen? Das würde sich die Bestie nicht bieten lassen.
    Vielleicht machte Vidor den beiden und ihren Geiseln in diesem Augenblick gerade den Garaus.
    Nein,

Weitere Kostenlose Bücher