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032 - Töchter der Nacht

032 - Töchter der Nacht

Titel: 032 - Töchter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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drehte sich heftig nach Romano um.
    »Wieso - deine Hoffnung?«
    »Ja, ich wünsche dringend, daß Madame nicht in diese Sache hineingezogen wird, wenn die Polizei sich einschalten sollte.«
    »Ach so, darum handelt es sich!« Winter starrte Tony an, dann wandte er sich seiner Frau Stella zu. »Aus diesem Grund also hast du seine Schwester jede Nacht hier getroffen! Und dabei hast du mir gesagt, daß sie lediglich versuche, dich von diesem Leben abzubringen. Belogen hast du mich! Wahrscheinlich hast du die ganze Sache so gedreht, daß mich die Polizei fassen soll, nachdem Talbot tot ist. Und Tony ist an diesem Verrat beteiligt!«
    »Laß das blöde Geschwätz«, warf Tony ruhig ein. »Ich muß ja schließlich alle Konsequenzen tragen, wenn die Sache vor Gericht kommt - und ich glaube, diesmal wird es eine böse Sache werden.«
    Stella hatte den Kopf an die Schulter ihrer Schwester gelegt und die Augen geschlossen. Sie sah müde und bleich aus.
    »Wenn Sie gauben, Ihre Schwester aus dem Skandal heraushalten zu können - wenn ihr alle es darauf angelegt habt, mich als Sündenbock ins Gefängnis wandern zu lassen, damit meine teure Gattin in New York oder London die große Dame spielen kann, dann habt ihr euch aber mächtig verrechnet!« Er atmete schwer. »Stella, du hast genau die gleiche Schuld wie ich oder Magda - oder was für blöde Namen du dir sonst noch zugelegt hast! Wenn die Sache vor Gericht kommt, kannst du dich felsenfest darauf verlassen, daß ich als Zeuge auftrete und den Leuten beweise, wie sehr du an all den Geschichten beteiligt warst, die wir in Europa ausgefressen haben.«
    »Und dann werde ich als Zeuge auftreten und beweisen, daß das nicht der Fall ist«, widersprach Romano.
    »Das hätte gerade noch gefehlt.«
    »Warum nicht? Die Leute werden mindestens ebenso auf mich hören wie auf dich.«
    »Nun gut.«
    Winter ging zur Tür. Im nächsten Augenblick aber packte ihn wieder helle Wut. Er drehte sich um und sprang mit einem Fluch auf seine Frau los.
    Gerade als seine Hände ihre Kehle umklammern wollten, spürte er einen intensiven Schmerz unter der linken Schulter. Er schrie laut auf und fuhr herum.
    »Das ist eine Warnung!« sagte Tony ruhig. »Noch einen halben Zentimeter weiter, und es wäre ins Herz gegangen«, fügte er drohend hinzu.
    Winter sah auf die lange, blitzende Klinge in Romanos Hand.
    Er sagte nichts, riß die Tür auf und stürzte hinaus.
    Als Stella gleich darauf wieder zu Tony hinsah, hatte er nichts mehr in der Hand.

33
    »So, jetzt sind wir am Ende der Reise angelangt«, erklärte Jim.
    »Warum das?« fragte Margot und sah sich erstaunt um.
    Ein leichter Dunst lag auf dem Wasser, und die ›Ceramia‹ fuhr mit höchster Geschwindigkeit.
    »Wenn du genau aufpaßt, kannst du die Sirene hören, die jede Minute ertönt. Das ist Fire Island.«
    »Du scheinst dich sehr gut auszukennen, obwohl du die Reise noch nie gemacht hast.«
    »Ich bin noch nie in den Vereinigten Staaten selbst gewesen, aber beim Leuchtschiff von Fire Island war ich schon - im Krieg habe ich einmal flüchtige Unterseeboote bis hierher verfolgt.«
    Gleich darauf vernahmen sie deutlich die Sirene. Sie standen auf dem Vorderdeck unter der Kabine des Kapitäns und hörten den Maschinentelegrafen. Kurz darauf verringerte sich das Geräusch der Schiffsmaschinen.
    »Wir fahren langsamer«, sagte Jim.
    Margot legte den Arm in den seinen.
    »Ich möchte dich etwas fragen.«
    Er wußte, was es sein würde, und schwieg.
    »Was passiert mit Mrs. Markham?«
    Er sah sie forschend an. »Was weißt du von ihr?«
    »Sag mir doch, was mit ihr geschieht.«
    »Weißt du denn, wer sie ist?«
    »Ja, Cecile hat es mir heute morgen gesagt. Mrs. Markham ist ihre Schwester, die angeblich gestorben ist. In Wirklichkeit ist sie mit diesem Mann verheiratet, den sie als ihren Butler ausgibt.«
    Jim antwortete nicht gleich.
    »Weiß Frank davon?«
    »Ja. Sie hat Frank alles gebeichtet an dem Tag, an dem sie vorgab, nach Schottland fahren zu wollen. Frank hat sich sehr vornehm und anständig ihr gegenüber benommen. Aber nun sag mir, was hat Mrs. Markham zu befürchten?«
    »Nichts. Sanderson hat zwar die Bande ›Die vier Großen‹ genannt, aber unter diesem Namen sind sie weder in England noch in Amerika der Polizei bekannt. Die Leute, hinter denen sie immer her waren, sind Talbot, Trenton und Romano.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Romano? Aber - du meinst doch nicht diesen eleganten Offizier?«
    »Doch, genau den. Der Name von Mrs.

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