0320 - Operation Blitz
weit geschleudert. Meine Knochen sind aber heil..."
Reinke atmete auf.
„Gott sei Dank, Leutnant. Konnten Sie den Oberst noch unterrichten?"
„Ging alles viel zu schnell..."
„Unsere Helmgeräte sind zu schwach für die Entfernung. Kommen Sie erst einmal zu uns.
Geradeaus das Tor... warten Sie dort. Was ist mit dem Geschütz?"
„Es hat seine Stellung nicht mehr verändert. War das eine automatisch gesteuerte Abwehraktion?"
„Ist anzunehmen." Reinke winkte seinen Leuten zu. „Wir treffen uns beim Tor. Beeilen Sie sich, Russell."
Zehn Minuten später betrat der Funker den Korridor. Er sah aus, als sei er die ganze Strecke auf allen vieren durch Sumpf und Morast gekrochen. Seine Kampfkombination war völlig verdreckt und an einigen Stellen zerrissen. Der Rückentornister mit den wichtigsten Aggregaten wies Beschädigungen auf.
„Wir müssen uns in erster Linie um das automatische Geschütz kümmern", sagte Reinke. „Es muß ausgeschaltet werden sonst bekommen wir noch mehr Ärger. Dann suchen wir den Lift, und ganz am Schluß werden wir zum Landungsboot zurückkehren, wenn man uns bis dahin nicht abgeholt hat. Die müssen doch die Gebäude finden, wenn sie zu der Stelle kommen, an der wir die Standortangabe durchgaben."
Sie fanden eine Treppe, die nach oben führte. Eine Metalltür verwehrte ihnen jedoch den Eintritt in die Steuerzentrale des automatischen Geschützes.
Reinke machte kurzen Prozeß.
„Geht in Deckung, ich werde die Tür aufschmelzen."
Das Material war sehr widerstandsfähig, und es dauerte fast zehn Minuten, ehe ein rechteckiges Stück glühend nach ihnen fiel. Reinke mußte fast weitere fünf Minuten warten, ehe es sich soweit abgekühlt hatte, daß er in den dahinterliegenden Raum steigen konnte.
In der großen Kuppel stand das automatisch gesteuerte Geschütz. Der Lauf war noch immer auf die Stelle gerichtet, an der ein glasiger Krater verriet, wo der Gleiter gestanden hatte. Einige Kontrollampen brannten, und die Automatik am Sockel brummte verdächtig. Die Alarmschaltung war noch nicht desaktiviert worden.
„Atomgranate", murmelte Reinke und drehte sich um. „Omara, geben Sie mir eine Granate. Wir müssen das Ding sprengen."
Er legte die nur faustgroße Bombe zwischen den Drehkranz, nachdem er den Zeitzünder auf fünf Minuten eingestellt hatte. Dann verließ er mit seinen Leuten den Aufgang und rannte bis zum Lifteingang, der seiner Meinung nach weit genug vom Explosionsherd entfernt war. Außerdem boten die dicken Mauern Schutz gegen die Sprengwirkung.
Sie warfen sich auf den Boden, als sie um die Ecke gebogen waren.
Dann, eine Minute danach, erschütterte die Detonation das Gebäude. Sie war stärker als jene, die von dem explodierenden Gleiter verursacht wurde. Abermals flogen Scheiben durch die Gegend, und gewaltige Bruchstücke lösten sich aus der Korridordecke, um mit Gepolter in den Gang zu stürzen.
„Das Geschütz ist hin", vermutete Russell. „Das hat es nun davon."
„Es hätte auch sicherlich das Landungsboot vernichtet, wenn es ahnungslos hier gelandet wäre, nachdem wir die Entdeckung des Liftes bekanntgegeben hätten."
Reinke stand auf und trat an den Rand des Schachtes, der in die Tiefe führte. „Was nun?"
„Gehen wir zuerst da hinunter, oder versuchen wir, Kontakt mit Oberst Grayhound zu bekommen?"
fragte Russell. „Wenn wir unsere Telekome hintereinanderschalten, könnte es vielleicht klappen."
Reinke war kein Mann, der gern unnötig Zeit verlor.
„Erst sehen wir uns den Schacht an, dann können wir immer noch um Unterstützung bitten. Muß ein Antigravschacht sein. Hoffentlich funktioniert er noch!" Er kramte in seinen Taschen herum und förderte eine Zange zutage. „Werden wir gleich haben..."
Antigravschächte waren durchwegs so konstruiert, daß sich ihre tragenden Felder automatisch einschalteten, sobald ein Gegenstand den unsichtbaren Strahlkontakt durchfiel. Die Zange fiel knapp einen Meter, dann prallte sie plötzlich gegen ein nicht sichtbares Hindernis, blieb einen Augenblick in der Luft hängen - und begann dann, langsam in die Tiefe zu sinken. Die Lichtbündel der Stablampen folgten ihr, bis sie nicht mehr genügend Kraft besaßen, die Zange anzuleuchten.
„Funktioniert also", faßte Reinke zusammen. „Dann also los. Und noch etwas: bis jetzt habe ich noch nichts von einer Hypnobeeinflussung bemerkt. Das wird sich wahrscheinlich ändern, wenn wir weiter nach unten vordringen. Verspürt jemand Kopfschmerzen?"
„Ein
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