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0320 - Operation Blitz

Titel: 0320 - Operation Blitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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paar Stunden."
    Der Marsch durch den Wald gestaltete sich schwieriger als der Weg durch die Buschsteppe. Sie fanden zwar ausgetretene Pfade, aber der Gedanke daran, wer die Pfade wohl getreten haben mochte, machte das Gehen nicht gerade gemütlicher. Trotzdem schafften sie drei Kilometer, ehe sie eine Lichtung erreichten.
    Russell stöhnte: „Ich bin fertig. Habe die Nachwirkungen meines unfreiwilligen Fluges über zehn Meter noch nicht ganz überwunden. Wie wäre es mit einer Pause, Bernot?"
    Bernot sah auf die Uhr.
    „Meiner Schätzung nach sind es noch drei Kilometer bis zur Küste. Wir können erst aufatmen, wenn wir dort sind. Aber gut - zehn Minuten Rast, und dann geht es weiter."
    Die Männer ließen sich fallen, wo sie gerade standen. Kaum daß sie die Energie aufbrachten, Wasser aus dem nahen Bach zu schöpfen und zu trinken. Sie schluckten ein paar Konzentrate, um bei Kräften zu bleiben, und Omara brachte es sogar fertig, einige Minuten zu schlafen.
    Der Überfall erfolgte blitzartig.
    Es waren menschenähnliche Gestalten, die sich wie terranische Affen durch die Bäume schwangen oder auf allen vieren durch das hohe Gras angestürmt kamen. In den kaum ausgebildeten Händen hielten sie Knüppel und Steine, mit denen sie über die vier Männer herfielen, die einige Sekunden benötigten, um sich von ihrer Überraschung zu erholen.
    Omara erwachte, als drei oder vier der Primitivmenschen über ihm waren. Er rollte sich blitzschnell auf den Rücken und griff nach seiner Waffe. Immerhin besaß er noch die Geistesgegenwart, die Intensität herabzuschalten, so daß die Bündel betäubten, nicht aber töteten. Das oberste Gesetz der Raumflotte besagte, daß Humanoiden nur im äußersten Notfall getötet werden durften.
    Mit einigen Feuerstößen befreite er sich von seinen Angreifern, sprang auf und sah sich nach allen Seiten um.
    Black schlug mit seinem Impulsstrahler um sich und wehrte die Angreifer ab. Er blutete aus einer Kopfwunde, wo ihn ein Stein getroffen hatte. Bernot hatte ebenfalls auf Paralysator geschaltet und erledigte in aller Ruhe einen Gegner nach dem anderen. Trotzdem rannten sie immer wieder gegen ihn an und gaben nicht auf. Russell war weniger feinfühlig. Er schoß, um zu töten - ein grober Verstoß gegen die Raumgesetze, aber wahrscheinlich hatte er keine Zeit mehr gehabt, seinen Strahler entsprechend umzustellen.
    „Jetzt führen wir schon gegen Affen Krieg!" empörte sich Black und kam endlich auf die Idee, seinen Strahler als solchen zu benutzen. „Immer noch besser als Tausendfüßler."
    Allmählich ließ die Wut oder der Mut der Angreifer nach. Sie zogen sich auf ihre Bäume zurück und bewarfen von dort die Eindringlinge in ihr Reich mit Ästen und harten Früchten. Auf dem Boden lagen mindestens fünfzig Tote oder Betäubte ihrer Artgenossen.
    „Gefahr vorbei", sagte Bernot und erhob sich aus seiner Deckung. „Die sind wir los. Gehen wir weiter, sonst erholen sie sich von ihrem Schreck."
    Kaum waren sie hundert Meter marschiert, da kamen die „Affen" von ihren Bäumen und kümmerten sich um ihre gefallenen Artgenossen. Das zeugte immerhin von einem gewissen Zusammengehörigkeitsgefühl, der ersten Stufe dessen, was sie später einmal „Zivilisation" nennen würden.
    Wenn sie dann noch existierten.
    Als die Küste endlich in Sicht kam wußten die vier Männer, daß sie es geschafft hatten, aber die große Unsicherheit blieb.
    Captain Reinke und Leutnant Bock waren nicht bei ihnen.
    Sie marschierten noch ein Stück nach Westen, dann sagte Russell: „Hier etwa muß die Stelle sein, die ich als letzte Standortmeldung an Oberst Grayhound angab.
    Wenn er sich also auf die Suche macht, kommt er hierher. Warten wir?"
    „Wir haben keine andere Wahl", murmelte Bernot, ziemlich erschöpft.
    Sie suchten sich eine Sandmulde, einige hundert Meter vom Waldrand entfernt. Zwanzig Meter nach Norden rollten die Wogen den Strand hinauf. Die Sonne war unmerklich gesunken. Man konnte sich nun ungefähr ausrechnen, daß sie in fünf oder sechs Stunden untergehen würde.
    Omara übernahm die erste Wache während die anderen schliefen. Er beobachtete den Wald, das Meer und den Himmel. Ein Gleiter oder gar das große Landungsboot waren kaum zu übersehen, wenn sie niedrig genug flogen.
    Zwei Stunden später übernahm Russell die Wache.
    Seine Glieder schmerzten von dem Marsch und dem vorangegangenen Sturz nach der Explosion des Gleiters. Als er am Rande der Mulde saß, den Strahler schußbereit auf

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