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0320 - Verloren im Höllensumpf

0320 - Verloren im Höllensumpf

Titel: 0320 - Verloren im Höllensumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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sind!«
    »Na gut. Du hast gewonnen!« sagte Tina Berner resignierend. Es hatte keinen Zweck, mit einem Wesen von einer anderen Welt zu diskutieren, das einen völlig anderen Gesichtskreis hatte. Vielleicht brachte es die Zeit mit sich, daß dieser Zeus verschiedene Dinge lernte und begriff.
    »Ich gewinne immer!« erklärte Zeus selbstbewußt. »Sonst hätte mich Uranos, der ERHABENE nicht in den Rang eines ›Alpha‹ gestuft.«
    »Doch ich denke, wir haben genug geredet. Ich spüre, daß ich Gefallen daran finde, deinen Worten zu lauschen. Das aber ist nicht gut. Denn das bedeutet, daß ich meine Gefühle nicht zügeln kann. Gefühle aber sind die ersten Anzeichen von Schwäche!«
    »Gefühle können auch Stärke hervorrufen, die wir in uns niemals vermuten!« konterte Tina Berner. »Nimm mich mit dir und du wirst erkennen, was ich meine!«
    »Ich habe den Machdro getötet und verhindert, daß er dich verzehrt!« wurde Zeus unwillig. »Genügt das nicht?«
    »Aber alleine, fast nackt und ohne Waffen kann ich in dieser Wildnis nicht überleben!« sagte Tina, als sie erkannte, daß sich Zeus umwandte und gehen wollte. Der konnte sie doch jetzt nicht so einfach hier lassen.
    »Es ist verboten, Balancs mitzunehmen!« sagte Zeus fast grob. »Balancs werden gefangen, um gedrillt zu werden, gegen unsere Gegner auf dieser Welt eingesetzt zu werden. Auch die Machdros werden von uns für den Kampf benutzt, indem wir ihnen kleine Apparate in den Schädel einpflanzen, um sie gefügig zu machen. Du hast einen Machdro getötet und das Ternac daraus entfernt. Dadurch bin ich erst aufmerksam auf dich geworden. Und neugierig, was du für ein Wesen warst!«
    »Neugierde ist auch eins dieser von dir abgelehnten Gefühle!« sagte Tina Berner mit Triumph in der Stimme. Zeus stieß ein Zischen aus, das eine Art Wutausbruch bedeuten mußte.
    »Balanc!« stieß er wütend hervor und seine Augen funkelten Tina Berner wütend an. Das Girl spürte, daß sie jetzt vorsichtig sein mußte. Wenn er sie hier im Urwald zurück ließ, hatte sie keine Chance, auch nur einen Tag zu überleben.
    »Ich bin kein Balanc!« sagte sie mit sanfter Stimme. »Nimm mich mit dir -bitte!«
    Langsam ging sie auf ihn zu und streckte beide Arme nach ihm aus. Zeus stand wie eine steinerne Statue. Nur der leichte Wind, der seine blonden Haare bewegte, ließ erkennen, daß er ein lebendiges Wesen war.
    Tina Berner legte die Hände um seinen Nacken und zog ihn zu sich herab. Sie erkannte die Verblüffung in den Augen des Zeus. So etwas hatte er bestimmt noch nicht erlebt.
    Leicht berührten sich ihre Lippen. Tina spürte, daß sie warm waren und sie sehnte sich danach, daß er sie richtig in die Arme nehmen würde.
    Doch dieser EWIGE hatte so etwas gewiß noch niemals gemacht, wie aus seinem Mienenspiel zu entnehmen war.
    »Was… was tust du!« stieß er hervor. »Was sollte das denn?«
    »Ich habe dich geküßt!« sagte Tina Berner. »In meiner Zeit tun das die Menschen, wenn sie sich gern mögen! Wenn sie sich lieben!« setzte sie nach einer Weile hinzu.
    »Liebe!« fragte Zeus verständnislos, ohne sie jedoch zurückzustoßen oder ihre Hände von seinem Nacken zu nehmen. »Was ist denn das? - Liebe?!«
    »Auch so eins von diesen Gefühlen!« sagte Tina Berner. »Aber für mich das Allerschönste. Und Liebe ist das Gefühl, das Schwäche und Stärke zugleich bedeutet!«
    »Mach es noch einmal - dieses Küssen!« bat Zeus nach einer Weile.
    Noch einmal zog ihn das Mädchen zu sieh herab. Wieder berührten sich ihre Lippen.
    »Gefällt es dir?« fragte Tina Berner und sah ihm in die Augen.
    »Es ist sehr schön!« sagte Zeus. »Es vermittelt eine eigenartige Wärme. Was muß ich tun, um richtig zu begreifen, was das ist - Liebe!«
    »Nimm mich mit dir und ich will es dich gern lehren!« sagte Tina Berner. »Ich werde…!« Sie brach ab. Zufällig streifte ihr Blick die Sehfolie des Helmes, den Zeus abgelegt hatte. Und sie sah in der Folie die Spiegelung.
    Sie waren nicht alleine.
    Unbemerkt war ein anderer EWIGER in der silbernen Kleidung hinter sie getreten. Er mußte alles mit angehört haben. Sie waren so in den Kuß vertieft gewesen, daß sie es nicht bemerkt hatten.
    »Sieh mal an!« kam es trocken unter dem Helm hervor. »Ein Alpha wird zum Verräter. Ein Alpha zeigt Gefühle!«
    Dabei nahm er den Helm ab, auf dem das Symbol für Beta angebracht war. Der zweite Buchstabe des griechischen Alphabets. Nur einen Rang tiefer als Zeus.
    »Naromas!« stieß Zeus aus.

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