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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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Entfernung auf den Mann abgegeben wurde. Ich wundere mich nur über eines.«
    »Na, worüber denn?«
    »Der Mann muss sehr sensibel sein, Cotton. Vielleicht denken Sie daran, wenn Sie ihn verhören. Der Blutverlust war nämlich ganz minimal, und trotzdem war der Mann längere Zeit ohne Besinnung, wie er angab. In der Zeit hat dann der Täter den Schrank ausgeräumt.«
    Wir verabschiedeten uns, und ich ging auf den hell erleuchteten Eingang zu. Die schwere Tür war nur angelehnt. In der Diele stand einer unserer Kollegen, die mit einem Beamten von der City Police sprach. Es war ein Captain. Er schien neu in diesem Bezirk zu sein, denn ich kannte ihn nicht. Ich wandte mich an ihn, und er berichtete mir, was seine Leute alles veranlasst hatten. Viel war es nicht, denn man hatte gleich den Polizeichef verständigt, nachdem Holmson dauernd darauf bestanden hatte, dass das FBI verständigt werden müsste.
    Der Captain verdrückte sich sehr schnell. Er war offensichtlich froh darüber, dass er diesen Fall an uns übergeben konnte. Ich konnte ihn verstehen, denn Spionagefälle sind nicht jedermanns Sache.
    Im Erdgeschoss wimmelte es von unseren Leuten. Man versuchte, alle nur möglichen Spuren zu sichern. In dem Raum der neben dem Gang gleich rechts lag, waren allein sechs meiner Kollegen. Billy Wilder, der den Einsatz hier leitete war auch darunter. Er stand vor einem großen Stahlschrank, der voller kleiner Blechkisten stand. In der zweiten Reihe von unten war eine Lücke. Hier musste der fehlende Kasten gestanden haben.
    Billy Wilder bestätigte es mir. »Das ist der Schrank«, sagte er und wies mit dem Daumen zur Seite.
    »Der geknackte«, murmelte ich und sah mich suchend in dem Raum um. Ein Stuhl neben einem kleinen Tischchen war umgefallen. Auf dem hellen Kunststoffboden waren einige dunkle Flecken. Hier also schien der verletzte Hölmson zusammengebrochen zu sein.
    »Nicht der geknackte«, unterbrach Billy Wilder meine Gedankengänge. »Man hat sich zwar mit irgendeinem Gegenstand an der Tür zu schaffen gemacht, aber aufgebrochen wurde sie nicht. Die beiden Schlösser sind ganz einfach mit einem Schlüssel geöffnet worden. Wir haben den Schlüsselbund gefunden. Er lag hinter einem der Schränke.«
    »Wessen Schlüssel sind es?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort schon vorher kannte.
    »Es sind die Schlüssel von Holmson. Fingerabdrücke waren nicht darauf. Auch nicht hier am Schrank. Der Täter hat wahrscheinlich die Schlüssel diesem Holmson aus der Tasche geholt, als der ohne Besinnung war. Er muss mit Gummihandschuhen gearbeitet haben, denn wir können hier am Schrank in der ganzen Gegend um die beiden Schlösser nicht einen einzigen Fingerabdruck feststellen.«
    »Ist dieser Holmson noch hier?«, fragte ich.
    »Im Nebenzimmer sitzt er.«
    Als ich hinüberging sah ich die Pistole die auf einem Tuch als Unterlage auf dem pompösen Schreibtisch lag. »Ist das die Tatwaffe?«, fragte ich Billy Wilder, der neben mich getreten war.
    Er nickte. »Eigenartig ist nur eins. Auf der Waffe haben wir eine Menge Prints gefunden.«
    »Was? Sollte der Täter tatsächlich den Fehler gemacht haben, die Waffe ohne Handschuhe zu benutzen?«
    »Die Prints sind fast alle gut erhalten.«
    Ohne die Waffe anzufassen, nahm ich sie genau in Augenschein. Es war eine fast nagelneue 45er Automatic. Eines von den ganz neuen Modellen, die in der Hand liegen als wären sie damit verwachsen. Sie hatte nur einen kleinen Schönheitsfehler. Die untere Schraube, die die Beschlagschale des Griffes hielt, schien schlecht gearbeitet zu sein. Ein winzig kleiner Metallspan hob sich von der Kuppe des Schraubenkopfes ab.
    »Lass doch bitte alle Prints der hier Beschäftigten nehmen«, bat ich den Kollegen.
    ***
    Ich ging auf die Tür, die in den Nebenraum führte. Das Zimmer war wesentlicher kleiner als der Raum, in dem die Tat geschehen war. Links am Fenster stand ein Reißbrett. Davor lag in einem Sessel ein Mann, die Augen hielt er geschlossen. Ich betrachtete ihn. Er mochte Mitte dreißig sein. Sein schwarzes Haar stand in starken Kontrast zu dem bleichen Gesicht. Er hatte glatte, regelmäßige Züge. Und doch störte mich etwas an dem Gesicht, wenngleich ich auch nicht sagen konnte, was es war.
    Als ich einen Schritt näher trat, schlug er die Augen hinter der randlosen, goldgefassten Brille auf. Er fuhr hoch und legte sich seine Jacke um die Schultern.
    Er wollte auf stehen, aber ich drückte ihn in den Sessel zurück. »Bleiben Sie sitzen«,

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