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0321 - In letzter Sekunde

0321 - In letzter Sekunde

Titel: 0321 - In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In letzter Sekunde
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stellte er sich vor und rieb mit seinem Taschentuch an seinem rechten Daumen herum. »Ich kriege die Stempelfarbe doch kaum wieder runter«, sagte er, nachdem ich meinen Namen genannt hatte. »Ihre Kollegen dürften ruhig etwas großzügiger sein und nicht so mit dem Benzin knausern, wenn man sich schon die Finger wegen der Abdrücke schmutzig machen muss.« Er lächelte verbindlich.
    »Mr. Rasmussen, haben Sie schon feststellen können, ob man etwas Wichtiges aus dem Stahlschrank gestohlen hat?«
    »Ich weiß nur, dass es der Kasten X 57 war. Mein Mitarbeiter Holmson hat in seinem Schreibtisch eine genaue Aufstellung, was in den einzelnen Kästen ist. Wenn Sie mich mal eben an den Schrank lassen, dann kann ich Ihnen die Frage schnell beantworten.«
    Ich trat von dem Schreibtisch zurück. Rasmussen zog eine Schublade auf und wühlte darin »Wie geht es eigentlich meinem Freund Holmson?«, fragte er dabei.
    Ich erzählte ihm die Geschichte, und er freute sich, dass Holmson anscheinend noch einmal gut davongekommen war. Plötzlich richtete er sich auf: »Hier ist die Liste X 57.« Sein Zeigefinger lief die Aufstellung hinunter. »Ah, hier habe wir es ja. Da haben wir noch einmal Glück im Unglück gehabt. In der gestohlenen Kiste waren nur Konstruktionspläne, die längst nicht mehr akut sind. Das einzige, was sich gelohnt hätte zu stehlen, ist auch nicht hier, sondern in meinem Haus.«
    Ich schaute ihn ziemlich verständnislos an. Er erklärte mir aber sofort: »Die wichtigen Pläne musste ich heute mitnehmen zu einer Besprechung. Als ich zurückkam, habe ich sie mit nach Hause genommen und in meinem Tresor eingeschlossen. Eigentlich wollte ich ja noch hierher kommen, aber ein Rückflug von Washington hat sich so verzögert, dass es dazu zu spät wurde.«
    »Also doch!«, entfuhr es mir. »Dann muss ich mich bei Ihnen entschuldigen. Ich habe Ihnen nämlich, allerdings vollkommen ungewollt, den Platz in der Maschine weggenommen.«
    »Ach, Sie waren das«, lächelte Rasmussen. »Zuerst war ich ja ziemlich böse, aber dann habe ich mich bei einem ausgezeichneten Portwein getröstet.«
    »Wann sind Sie denn abgeflogen?«, erkundigte ich mich.
    »Ich habe erst die Maschine um 21.10 Uhr genommen. Ich war kaum zu Hause, als der Anruf kam, dass hier etwas passiert wäre.«
    Bevor ich meine nächste Frage stellen konnte, läutete das Telefon auf dem Schreibtisch vor mir. Ich nahm den Hörer ab. Es war Phil, der mich über Hausruf aus dem Nebenzimmer anrief. Seine Stimme klang ganz leise.
    »Jerry, nimm dich in acht. Bei diesem Rasmussen stimmt etwas nicht. Bevor er zu dir reingekommen ist, haben wir seine Prints genommen. Die stimmen mit denen auf der Waffe überein.«
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. Dann legte ich den Hörer auf die Gabel. Ein Telefonbuch lag in einem offenen Fach des Schreibtisches. Ich suchte die Nummer des Flugplatzes Idlewild und begann zu wählen. Als die freundliche Mädchenstimme sich meldete verlange ich das Büro der TWA.
    Rasmussen hatte sich mir gegenüber in den Sessel gesetzt und rauchte mit Behagen seine Zigarette.
    »Hier ist das FBI. Stellen Sie bitte fest, ob mit der Maschine um 21.10 Uhr ab Washington ein Mr. Frederic Rasmussen geflogen ist.«
    Rasmussen war geflogen. Aber aus dem Sessel. Als sein Name fiel, war er hochgeschnellt. Sein Kopf war so rot wie eine reife Tomate. Ich nahm meine Kanone aus dem Halfter.
    Ich deckte mit meiner freien Hand die Muschel des Telefons zu und befahl: »Machen Sie keine Dummheiten Rasmussen. Setzen Sie sich hin und legen Sie die Hände auf den Tisch.«
    Er gehorchte.
    Jetzt kam die Antwort vom Flughafenbüro. »Leider ist mit der Maschine kein Herr dieses Namens angekommen«, flötete die Kleine.
    »Dann stellen Sie bitte fest, ob er vorher angekommen ist«, forderte ich.
    Dann führte ich noch hinzu: »Aber machen Sie bitte schnell.«
    Trotzdem dauerte es fast drei Minuten.
    »Hören Sie noch? Das ist ganz eigentümlich. Um 17 Uhr 13 ist ein Mr. Frederic Rasmussen ab Washington geflogen und eine Maschine vorher ein Herr mit dem gleichen Namen. Die Maschine ging ab Washington um…«
    »Danke«, unterbrach ich sie, »das genügt mir.«
    Ich ließ den Hörer auf die Gabel fallen und stand mit einem Ruck auf.
    »Mr. Rasmussen wo waren Sie zwischen acht und zehn Uhr heute Abend?«
    »Darüber werde ich nicht sprechen.«
    »Dann muss ich Sie leider verhaften, Rasmussen«, sagte ich und leierte die Sätze runter die wir bei solchen Gelegenheiten unseren

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