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0321 - König der Ghouls

0321 - König der Ghouls

Titel: 0321 - König der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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mit der Gesichtsmaske ab.
    »Wenn du ihm vertraust, dann will ich auch sein Gesicht sehen!« sagte Uranos mit fester Stimme.
    »Oder seid ihr vielleicht sogar… seid ihr Freunde?« fügte er hinzu.
    »Nimm Helm und Maske ab!« befahl Zeus knapp. Tina gehorchte widerspruchslos.
    Sie bemühte sich, eine möglichst furchtlose Miene aufzusetzen als sie dem ERHABENEN der DYNASTIE offen ins Gesicht sah. Ihr Blick wanderte zu Zeus hinüber.
    Doch in dessen Gesicht war keine Regung zu erkennen.
    »Das ist kein Beta!« sagte Uranos langsam.
    Zeus nickte nur.
    »Auch niemand aus unserem Kreis!« stellte Uranos weiter fest.
    Wieder bejahte Zeus.
    » Du also auch! « klang die Stimme des ERHABENEN.
    Für einen Moment herrschte Stille. Tina Berner erkannte tausend Fragen im Gesicht des Zeus.
    »Einige von uns finden Menschenwesen, die uns EWIGEN gleichen und verbinden sich mit ihnen!« erklärte Uranos langsam. »Sie setzen sich über alle unsere Gesetze hinweg – wie auch ich es tat. Ein Wesen, das sich Gäa nannte. Wir liebten uns – falls du weißt, was mit diesem Wort gemeint ist!«
    »Etwas, das man Gefühl nennt!« sagte Zeus mit steinernem Gesicht. Aber Uranos lachte.
    »Lieber Enkel. Reden wir doch offen miteinander. Jetzt, wo du mir dein größtes Geheimnis anvertraut hast und ich dir das Mysterium deiner Herkunft verrate. Zwischen uns sei Offenheit!«
    »Gut!« sagte Zeus mit fester Stimme. »Dieses Mädchen, deren Name Tina Berner ist, hat mich gelehrt, daß Gefühle eine schöne Sache sind. Und daß die Liebe das Schönste aller Gefühle ist!«
    »Das lehrte mich Gäa damals auch!« erklärte Uranos. »Doch ich selbst bin ein EWIGER und werde niemals echte Gefühle hegen können – so wie du und dieses Mädchen es könnt!«
    »Aber… du vertraust mir doch!« stammelte Zeus. »Du bringst mir deine Freundschaft entgegen, Uranos!«
    »Reiner Selbstzweck!« gab der ERHABENE zurück. »Ich brauche dich. Denn du sollst mir helfen, meine Macht gegen ein heimtückisches Intrigenspiel zu stärken. Ich spüre, daß ich von Verrat umgeben bin!«
    »Gegen wen richtet sich dein Verdacht, ERHABENER?« wollte Tina Berner wissen.
    »Gegen Chronos!« sagte Uranos mit hallender Stimme.
    »Mein Vater?« stieß Zeus hervor.
    »Deinen Sohn!« vollendete Tina Berner. Schlagartig wurde ihr klar, daß ein Teil der griechischen Sage auf Tatsachen beruhen mußte. Die alten Griechen glaubten, daß Uranos, der Herr des Himmels und Gäa, die Göttin der Erde, das Weltall ordneten und eine Verbindung eingingen. Ihr beider Sohn war Chronos, der Gott der Zeit.
    Doch Chronos empörte sich gegen seinen Vater Uranos und tötete ihn mit einer Sichel. Im Sterben verfluchte ihn Uranos. Mit der Göttin Rhea zeugte Chronos den Zeus. Und als Zeus herangewachsen war, stellte er sich gegen seinen Vater Chronos und tötete ihn mit einem Donnerkeil.
    Auch hier empörte sich ein Chronos gegen einen Uranos. Aber an Professor Zamorras Seite hatte Tina Berner schon oft erfahren, daß viele Sagen in ihrem Kern mehr Wahrheit hatten, als man glauben konnte. Man mußte sie nur aufmerksam lesen und interpretieren.
    Niemals wäre Achilles ohne seine von Dämonen geschmiedete Rüstung unverwundbar gewesen. Und Odysseus wäre in den zehnjährigen Kämpfen um Troja gefallen, wenn er sich nicht mit den Mächten der Finsternis verbunden hätte. Diese Dinge hatte Tina Berner persönlich erlebt. Und deshalb war sie jetzt interessiert, was Uranos weiter zu berichten hatte.
    »Chronos, der Sohn aus meiner Verbindung mit Gäa, hat ihre Gefühle geerbt!« sagte Uranos. »Doch es sind die negativen Gefühle – die sich dennoch mit der Mentalität unseres Kreises vereinigen. Chronos ist herrschsüchtig. Aber während sich ein Alpha wie er, in dem nur die Lebenssubstanz des EWIGEN ist, nach allen Gesetzen der Logik um meinen Hochsitz bemühen würde, so haben meine Nachforschungen ergeben, daß Chronos mit List und Tücke versucht, mich zu stürzen. Er verbindet sich mit den Mächten dieser Welt!«
    »Weder die Balancs noch die Machdros werden ihm viel gegen unsere Technik nützen!« lachte Zeus.
    »Kennst du jenes Land am Sonnenuntergang, das man Atlantis nennt?« fragte Uranos. »Sieh an, du erbleichst. Du kennst es also!«
    »Mein Vater… und die Herrscher von Atlantis!« stieß Zeus ungläubig hervor.
    »Nicht die Herrscher«, sagte Uranos mit leichtem Tadel. »Nur einer von ihnen. Aber der Schlimmste!«
    »Amun-Re!« hauchte Tina Berner.
    »Was?« fuhr Uranos auf. »Du

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