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0321 - König der Ghouls

0321 - König der Ghouls

Titel: 0321 - König der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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fügte er schmunzelnd hinzu. »Denke, was du willst. Aber überlege genau, was du sagst. Es muß klingen, als seist du tatsächlich einer von uns – sonst sind wir beide verloren!« Die Stimme des Zeus war voller Eindringlichkeit.
    »Ich werde es mir merken!« sagte Tina. Im gleichen Moment stoppte Zeus den Gleiter. Tina sah ein breites Laufband, das zu einem Gebäude mit einer gigantischen gläsernen Kuppel führte.
    »Übernehmen!« knurrte Zeus einen der Omega-Einheiten an, die neben dem Laufband standen. Tina sah, daß er sich offensichtlich nicht mehr um den Gleiter kümmerte. Die Omega-Einheiten hatten hier die Aufgaben eines Hotel-Pagen.
    Gemeinsam mit Zeus betrat sie das Laufband und wurde rasch die kurze Distanz zu dem Gebäude hinüber gezogen.
    »Identifizierung!« schnarrte eine Stimme, als sie das Tor durchquerten. Zeus haspelte einige Zahlenbegriffe herunter, mit denen Tina nichts anfangen konnte. Dann legte er seine Hand auf den Kristall und ließ ihn kurz aufglühen!
    »Identifikation positiv!« kam wieder die leidenschaftslose Stimme von irgendwoher. »Sektor Alpha-C-R-Tronic. SEINE ERHABENHEIT wartet!«
    Zeus sagte nichts. Tina wußte, daß diese Überprüfungen von Computern vorgenommen wurden. Die EWIGEN ließen sich kaum dazu herab, mit den im Rang Niedrigeren ihres Volkes zu sprechen.
    Niemals wäre Zeus auf den Gedanken gekommen, mit einer Maschine zu reden.
    Tina folgte ihm bis zu einem großen Portal, das mit leisem Surren geöffnet wurde. Ohne zu zögern trat Zeus ein. Tina folgte ihm, obwohl sie kein gutes Gefühl in der Magengegend hatte.
    Dann standen sie vor dem Hochsitz des ERHABENEN…
    ***
    Die zehn Kilometer bis zur Stadt waren nicht gerade ein angenehmer Spaziergang bei dem felsigen Gelände. Obwohl sie gut geschlafen hatten und sich mit den Resten der Konzentratnahrung gestärkt hatten, strengte sie der Marsch an.
    Sie mischten sich unter einen Zug von ungefähr zwanzig ärmlich gekleideten Menschen, die ebenfalls der Stadt zustrebten. Männer, Frauen und Kinder aller Altersschichten waren es. Sie hatten bleiche Gesichter und in ihren matten Augen war kein Funke Lebensmut mehr. In Körben trugen sie Korn und Gemüse, an groben Stricken führten sie Tiere, die entfernt an Ziegen erinnerten.
    Ihre Sprache war nicht zu verstehen. Die Worte, die sie redeten, kamen auch über die Lippen der Krieger. Es schien die eigentliche Sprache von Atlantis zu sein. Versuche, mit einigen Worten Altgriechisch Kontakte anzuknüpfen, scheiterten.
    »Vermutlich arme Bauern der Umgebung, die ihre kärglichen Ernteerträge in die Stadt bringen wollen, um sie auf dem Markt zu verkaufen!« mutmaßte Professor Zamorra.
    »Oder zu einem prähistorischen Finanzamt, um Steuern zu zahlen!« brummte Michael Ullich bitter. »Von den Bauern hat man in den alten Tagen den Zehnten in Naturalien eingetrieben. Warum sollte das jetzt anders sein?«
    »Die scheinen sich vor etwas zu fürchten!« stellte Professor Zamorra nach einer Weile fest. »Sieh nur, sie zeigen immer wieder auf diese Schlucht dort.«
    »Ist wie für einen Überfall geeignet!« erkannte Ullich die Lage.
    »Räuber gibt es immer und überall. Nur ob es sich bei diesen armen Teufeln lohnt, das ist die Frage. Ich denke, daß vielleicht… bei Crom!«
    Der blonde Junge brach den Satz ab. Denn in diesem Moment erscholl aus der Schlucht ein grausiges Heulen. Dazu ein Entsetzensschrei aus den Kehlen der Menschen, in deren Mitte Zamorra und der Junge gingen. Sie sahen, wie die Bauern versuchten, in panischer Angst den Stadttoren entgegen zu rennen.
    Doch die Entfernung war zu weit. Und auch die Krieger in den goldenen Rüstungen am Tor erkannten, daß sie nicht helfend eingreifen konnten.
    Die Reiter waren schneller heran.
    Es waren ungefähr zehn Bewaffnete, die auf hochbeinigen Laufvögeln ritten. Sie sahen aus wie jene Tiere, die Professor Zamorra aus seiner eigenen Zeit als »Vogel Strauß« kannte. Doch der Schädel war viel größer und der Schnabel war besetzt mit zwei Reihen von scharfen Zähnen. Aus den Legenden kannte Professor Zamorra diese Wesen unter dem Namen »Vogel Rock«.
    Die Reiter trugen wallende Kleidung wie bei Wüstenvölkern üblich und schwangen gekrümmte Schwerter und kurze Stoßlanzen.
    »Fliehen wir oder kämpfen wir?« fragte Professor Zamorra den Freund.
    »Na, so viele sind’s ja nicht!« gab Michael Ullich zurück. »Wenn wir die ordentlich vermöbeln, kommen wir wie Helden in die Stadt und brauchen vielleicht nicht

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