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0321 - König der Ghouls

0321 - König der Ghouls

Titel: 0321 - König der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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begannen.
    Inzwischen senkte sich der Schatten des Dämons über sie. Der blauschwarze Schädel glich einer Mischung zwischen dem Kopf eines Pumas und dem Schädel einer Schlange. Dünne, dreieckige Ohren und eine platte Nase machten ihn noch abstoßender. In gelblichen Augen glimmerte dämonische Grausamkeit. Die Zähne, die zu dem dunkelroten Rachen einen Kontrast boten, waren stärker ausgeprägt als die Fänge eines Raubtiers.
    Gewaltige Klauenhände, bewehrt mit sichelförmig gekrümmten Klauen schlugen zu.
    Tina Berner sah die Tatze des Dämons auf sich zurasen und hechtete sich zurück.
    Es gelang ihr, den nadelspitzen Klauen auszuweichen. Dennoch wurde sie von der Körpersubstanz des Dämons gestreift. Und sofort spürte sie die Macht des Höllenwesens.
    Für einen Moment wurde ihr ganzer Körper gefühllos. Die Beine versagten ihr den Dienst. Sie fiel zu Boden und der Knüppel entglitt ihrer Hand.
    Mit höllischem Lachen schwebte die Bestie aus dem Nichts über ihr. Und das Girl erkannte, daß sie gegen diesen Dämon keine Chance hatte. Fast nackt und unbewaffnet war sie dem Bösen ausgeliefert.
    Schon sah sie, wie sich die Ghouls näher schlichen. Sie erkannten, daß ihnen die Beute nicht entkommen konnte. Obwohl Tina spürte, wie die Kraft langsam in ihren Körper zurückkehrte, wußte sie doch, daß jeder Fluchtversuch unmöglich war.
    »Wer bist du?« fragte sie das Ungeheuer.
    »Ich bin der, zu dem meine Kreaturen gerufen haben!« erklang es wie eine Posaune. »Ich bin Saraldo, der Herr der Ghouls!«
    »Sie haben dich gerufen?« fragte Tina.
    »Sie waren in Angst«, grollte der Dämon. »Darum erklang ihr Ruf und weckte mich. Sie haben Hunger, der gestillt werden muß.«
    »Auf diesem Totenfeld müssen sie doch reichlich Nahrung finden!« sagte Tina Berner. Sie riß sich zusammen um dem Dämon keine Furcht zu zeigen.
    »Was hier für sie nahrhaft war, ist schon seit undenklichen Zeiten von ihnen aufgezehrt worden!« erklärte der Dämon mit volltönender Stimme. »In den Tagen, als in der Stadt Jethro die Pest raste, schleppte man die Toten hierher, damit sie hier zerfallen sollten. Und meine Kinder der Nacht fanden deshalb hier reichlich Nahrung vor. Und deswegen gehen sie heute noch hier um. In jeder Nacht wird ihr Hunger stärker. Menschen meiden diese Felder aus Furcht vor ihnen. Aber jetzt bist du da. Und sie wollen dich zum Fraß haben!«
    »Und du sollst mich festhalten, damit ich keinen Widerstand leiste!« sagte Tina trotzig. »Du kommandierst ja eine feige Bande!«
    »Auch Geier, Schakale und Hyänen, die Leichenschwelger der Steppe fliehen, wenn das Opfer noch Leben in sich verspürt!« gab Saraldo zurück. »Doch ich bin nicht wie diese Ghouls. Sie gleichen Dämonen – ich aber bin ein Dämon!«
    »Das kann jeder sagen!« Tina Berner zwang sich zu einem Lachen.
    Ihren Kopf durchzuckte ein kühner Plan. Wenn er tatsächlich ein Dämon war, dann war er auch eitel und wollte ihr, bevor sie starb, seine Macht demonstrieren. Und dabei trat vielleicht seine Schwäche zutage. Das Girl wußte, daß sie ohnehin keine Chance hatte ohne Waffe. Aber vielleicht konnte dieser Dämon einen Kontakt zu Zeus schaffen.
    »Ich bin ein Dämon!« fauchte Saraldo. »Ein überaus mächtiger Dä- mon sogar!«
    »Wer über eine solche feige Horde gebietet, kann nicht besonders mächtig sein!« Tina Berner zwang sich, in abfälligem Ton zu reden.
    »Ich beweise es dir!« heulte Saraldo. »Nenne mir einen Wunsch, den du vor deinem Tode erfüllt haben willst. Bevor du stirbst, wirst du erkennen, was ich für Kräfte habe!«
    »Schaffe einen Kontakt zu einem Wesen, das ich sehr gern habe!« sagte Tina Berner. »Ich konzentriere mich jetzt auf sein Gesicht. Ich will mit ihm reden und mich von ihm verabschieden!«
    »Das ist leicht!« grunzte der Dämon. »Denke, an wen du willst! Ich sorge dafür, daß er dein geistiges Bild sieht und deine Worte hört!«
    »Na, wir werden ja sehen!« girrte Tinas Lachen.
    Sie versuchte, sich auf Zeus zu konzentrieren.
    Warum kam ihr jetzt gerade Zamorras Gesicht in den Sinn…?
    ***
    Der Meister des übersinnlichen zuckte zusammen. Aus dem Nichts heraus sah er das bekannte Gesicht Tina Berners. Eine durchscheinende Projektion, die von den Wärtern, die hinter ihm gingen, nicht wahrgenommen wurden.
    »Ich bin hier!« hörte er die Stimme des Mädchens. »Auf den Totenfeldern von Jethro…!« Dann brach die Verbindung ab. Das Bild Tina Berners verwehte.
    Professor Zamorras Hände ballten

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