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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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schätzungsweise 5000 Chrysler- Typen New Yorks zu finden sein. Ich befürchte nur, bis wir den Wagen haben, ist Randalls Mörder an Altersschwäche gestorben.«
    »Wir werden bei der Kraftfahrzeug-Registratur einen Auszug aller Autobesitzer anfordern, die einen Chrysler besitzen«, sagte Mr. High. »Diese Liste gehen wir dann auf Namen durch die uns bekannt sind. Außerdem muss sich doch ziemlich schnell feststellen lassen, ob einer der Neffen einen solchen Wagen besitzt. Natürlich müssen wir damit rechnen, dass es sich um ein gestohlenes Fahrzeug handelt. Es heißt also, auf alle Verlustmeldungen zu achten. Wie war das nun mit den Fingerabdrücken am Wasserhahn, Jerry?«
    »Sie sind schon unterwegs nach Washington Chef. Bei uns sind sie nicht registriert.«
    »Also auch eine Fehlanzeige. Nun zu Ihnen, Phil. Sie waren bei Willard Spencer?«
    Phil nickte und gab einen Bericht. Mr. High hörte aufmerksam zu. Als Phil fertig war, sagte er: »Die Sache mit der 50.000-Dollar-Anleihe ist verdächtig. Was für einen Eindruck machte der Mann?«
    Phil zuckte die Achseln. »Er wirkt keineswegs unsympathisch, Chef. Auch sein Cousin Dennis macht einen guten Eindruck.«
    »Er sprach aber davon, dass Spencer erschossen wurde, obwohl er das gar nicht wissen konnte«, gab Mr. High zu bedenken.
    »Das ist es ja gerade«, polterte Phil los. »Plötzlich haben wir schon zwei verdächtige Neffen des Millionärs zur Hand. Dabei haben wir das schwarze Schaf der Familie noch gar nicht unter die Lupe genommen. Ich meine diesen Daniel Dupont.«
    Mr. High nickte ernst. »Ich muss Sie bitten, nach Williamsburg zu fahren, damit Sie sich diesen Dupont einmal vorknöpfen.«
    Ich grinste. »Das habe ich mir beinahe gedacht, Chef. Klar machen wir das, nicht wahr, Phil?«
    »Ist doch keine Frage, Jerry.«
    »Dupont hat inzwischen schon viel Zeit gewonnen«, meinte Mr. High, »sich ein Alibi zu verschaffen. Den beiden anderen Neffen sind Sie dagegen so rasch auf die Pelle gerückt, dass sie keine Gelegenheit dazu hatten. Bringen Sie die Vernehmung Duponts also auch noch hinter sich, damit wir über ihn Bescheid wissen.«
    »All right, Chef!«
    ***
    Wir rauchten noch eine Zigarette und machten uns dann auf die Socken. Vierzig Minuten später krochen wir mit meinem Jaguar über die Williamsburg-Bridge.
    Der Schnee hatte die ganze Stadt mit einem weißen Tuch bedeckt. Für den Verkehr wirkte sich das natürlich ungünstig aus. Hier auf der Brücke spürte man starken Seitenwind. Er fegte mit großer Geschwindigkeit über den East River und ließ kleine Schaumkronen auf dem Wasser tanzen.
    Von der Brückenabfahrt an der Washington Plaza brauchten wir noch fünf Minuten bis zur Ross Street. Das Hotel Drummond lag zwischen der Whyte Avenue und der Bedford Avenue. Als wir vor dem Haus ausstiegen, schüttelte Phil den Kopf.
    »Hier soll der Neffe eines Millionärs wohnen, Jerry? Wenn das nur keine Fehlanzeige ist.«
    »Ich glaube kaum, dass uns Bridden einen Bären aufgebunden hat, Phil.«
    Wir stapften durch den Schnee zum Eingang. Als wir die Flügeltür aufstießen, kam uns eine Wolke schaler Luft entgegen. Wir traten an das kleine Schalterfenster des Portiers.
    »Wohnt bei Ihnen ein Mister Dupont?«, fragte ich.
    »Erster Stock, Zimmer 4.«
    »Ist er da?«
    »An Ihrer Stelle würde ich mal nachsehen« knurrte der Mann unfreundlich.
    »Immer langsam«, meinte Phil. »Hängt sein Schlüssel am Brett?«
    Der Portier sah sich um. »Nein!«
    Wir stiegen die Treppe hinauf. Bei jedem Schritt knarrten die ausgetretenen Stufen laut. Zimmer 4 lag am Ende eines dunklen Ganges. Phil klopfte an die Tür.
    »Was ist los?«, fragte eine verschlafene Stimme.
    Ich öffnete die Tür, trat über die Schwelle und fuhr unwillkürlich zurück, denn es stank abscheulich nach Alkohol.
    Schwaden von Tabakrauch hingen unter der Decke.
    Phil schob sich an mir vorbei und öffnete das Fenster. Der Qualm zog ab.
    Daniel Dupont stand auf.
    Er war über sechs Fuß groß. Um seine Mundwinkel lagen zwei tiefe Falten. Das schwarze Haar hing ihm unordentlich in die Stirn.
    Er nahm eine Whiskyflasche von einem wackeligen Tisch und schenkte sich ein Glas ein. Ohne mit der Wimper zu zucken, leerte er es zur Hälfte. Dann setzte er sich auf die Bettkante und sah uns an.
    »Was wollt ihr? Seid ihr von der Zeitung?«
    Phil hielt ihm seinen Ausweis unter die Nase. »Ich bin Phil Decker vom FBI. Das ist mein Kollege Jerry Cotton.«
    Dupont schlug sich die flache Hand vor die Stirn. »Mann ihr

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