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0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

0322 - Ein Hai zeigt die Zähne

Titel: 0322 - Ein Hai zeigt die Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Hai zeigt die Zähne
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Wollhandschuhe hatte Brandt steife Finger.
    Er bog in dem Augenblick in die Brightwater Avenue ein, als ein Stück weiter vorn ein Gartentor aufschwang.
    Nanu, dachte Brandt, da kommt doch einer von Spencers Neffen. Warum sieht er sich derin so argwöhnisch um?
    Der Streifenpolizist stand im Dunkeln. Das Gartentor des Millionärs aber lag im Schein einer Laterne.
    Der Mann, der eben auf die Straße getreten war, rannte jetzt, wie von Furien gehetzt, davon und verschwand in der nächsten Querstraße.
    Kopfschüttelnd ging Brandt ein Stück weiter und starrte in den dunklen Garten, der Spencers Villa umgab. Im Arbeitszimmer brannte Licht.
    Brandt blieb einen Augenblick unschlüssig stehen, dann ging er in Richtung Corbin Place weiter.
    ***
    Inzwischen hatte der nächtliche Besucher der Spencer-Villa den Taxistand am Oriental Boulevard erreicht und stieg in einen der wartenden Wagen.
    »Zum Excelsior-Jacht-Club, West Shore Avenue.«
    »All right, Sir.«
    Während der Fahrt musterte der Mann verstohlen seinen Mantel. Im Licht der vorüberhuschenden Laternen entdeckte er einen Blutspritzer neben dem untersten Knopf.
    »Ich habe es mir anders überlegt. Fahren Sie mich zum Hotel Drummond in der Ross Street.«
    Der Fahrer nickte. Kurze Zeit später hielt das Taxi vor dem Hotel.
    Der Fahrgast bezahlte, schwang sich ins Freie und betrat dann das Gebäude.
    Der Portier, der in einer kleinen Kabine saß, nahm den Zimmerschlüssel vom Brett. »Möchten Sie morgen geweckt werden, Mister Dupont?«
    Daniel schüttelte den Kopf, nahm den Schlüssel und stieg die Treppe hinauf.
    In seinem Zimmer zog Daniel den Mantel aus und starrte auf den Blutfleck. Dann zog Daniel die Vorhänge vor das kleine Fenster und lief zum Waschbecken. Mit einem angefeuchteten Lappen rieb er über die Stelle, doch der Fleck blieb. Daniel hängte den Mantel in den Kleiderschrank. Dann ging er zum Fenster, riss die Vorhänge auf und öffnete einen Flügel. Kühle Nachtluft strömte ins Zimmer. Daniel blieb lange am Fenster stehen.
    Es begann schon zu dämmern, als er sich schließlich angezogen aufs Bett legte und bis gegen Mittag schlief.
    Als er wach wurde, stand er hastig auf.
    Eine halbe Stunde später verließ er das Hotel.
    Am Kiosk in der Whyte Avenue kaufte er eine Zeitung und überflog die Überschriften. Er fand nichts über den Mord.
    ***
    Der Streifenpolizist 2870 hieß Andy Levy. Er und Harrison Spencers Chauf-6 feur fanden den Toten im Kaminzimmer, in dem sämtliche Lampen brannten. Sie fanden ihn nachmittags gegen 15 Uhr.
    ***
    Lieutenant Gresh war der Leiter der Mordkommission.
    »Die Meldung kam von Ihnen, Officer?«
    Andy nickte und berichtete. Der Lieutenant hörte ihm zu und wandte sich an den Chauffeur.
    »Wer sind Sie?«
    »Martin Randall, Sir! Ich bin der Chauffeur vom Werk. Mister Spencer hatte mich für heute Morgen bestellt. Für 9 Uhr, Sir!«
    »Wann erhielten Sie den Anruf?«
    »Ich habe den Anruf nicht entgegengenommen. Ich musste gestern einen Kunden nach New Rochelle zurückbringen und kam erst gegen 23 Uhr ins Werk zurück. Nachdem ich den Wagen in die Garage gebracht hatte ging ich zum Pförtnerhaus. Dort bekam ich einen Zettel, den Mister Dallison unterschrieben hatte. Es war der Auftrag, heute Morgen um 9 Uhr mit dem Cadillac hierher zufahren, um Mister Spencer ins Werk zu holen.«
    »Wer ist Mister Dallison?«
    »Unser Personalchef, Sir!«
    Gresh wandte sich an einen der Beamten. »Hank, Sie können fotografieren. Die Bilder bekommt wahrscheinlich das FBI. Die G-men werden hier bald auf kreuzen. Wir wollen schon die Voruntersuchung führen.«
    »Okay, Lieutenant.«
    Gresh wandte sich wieder an den Chauffeur.
    »Sie sagten eben, Mister Dallison sei der Personalchef. Untersteht ihm das gesamte Werk?«
    »Ihm und Mister Cloud, Sir! Das ist der technische Direktor. Die Leitung des Werkes liegt zu gleichen Teilen in ihren Händen.«
    »Mister Spencer hatte doch sicher Angehörige? Haben die nichts mit dem Betrieb zu tun?«
    Randall schüttelte den Kopf. »Mister Spencer hat nur vier Neffen. Einer besitzt einen Buchverlag, der zweite ist Teilhaber einer Broadway-Bühne und der dritte gräbt in Ägypten nach Altertümern.«
    »Sie sprachen doch von vier Neffen?«
    Dem Lieutenant fiel auf, wie sich Randalls Gesicht verdüsterte.
    »Daniel Dupont ist das schwarze Schaf der Familie, Sir! Mister Spencer hat ihn nach dem Tod des Ehepaares Dupont zu sich genommen. Er sollte wohl einmal das Werk übernehmen, aber er führt ein lockeres

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