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0323 - Gefangen am Todesfelsen

0323 - Gefangen am Todesfelsen

Titel: 0323 - Gefangen am Todesfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Abenteuerschiff eine Fahrt über das Südchinesische Meer zu wagen, aber die Leute hatten es nicht anders gewollt.
    Alle hielten sich auf dem Deck auf. In den Kammern und Kojen, wo die Hängematten gespannt waren, stand die Luft. Viele hatten sich entschlossen, die zweite Nacht an Deck zu verbringen, und hofften, daß die Temperatur nicht zu stark fiel.
    In der ersten Nacht sollte die Gruppe auf einer Insel schlafen. Da stank es bestimmt nicht so muffig.
    Seekranke hatte es ebenfalls gegeben. Zwei Frauen und vier Männer lagen in den Liegestühlen und waren leicht grün im Gesicht. Wenn sie atmeten, drangen wehleidige Laute über ihre Lippen.
    Kapitän Xang hatte noch einmal eine Rede gehalten und die Passagiere auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die auf sie lauerten.
    Er hatte mit einem nahezu sadistischen Vergnügen von den Fahrten der Dschunke berichtet und auch von dem Grauen, das über das Schiff gekommen war. Bei Vollmond und um Mitternacht sollten die Gehängten an der Rah zu sehen sein. Die Mitglieder der Besatzung sahen allesamt so aus, als lebten sie nur versuchsweise oder wären Zombies. Sie erinnerten an alte Piraten, die schon jahrelang über die Meere fuhren, versunken und ertrunken waren, um anschließend wieder aufzustehen. Das gehörte wahrscheinlich zum Image des Schiffes.
    Zwei Köche arbeiteten in der Küche. Manchmal wehten die exotischen Düfte fremder Gerichte über das Deck, so daß einige der Passagiere allmählich Hunger verspürten.
    Die See war ruhig. Eine lange Dünung trieb heran. Der Wind wehte aus Nordwest. Er brachte keine Wärme mit, sondern kühlere Temperaturen. Manchem Reisenden war es zu kalt.
    Der Kapitän hatte von einem Sturm gesprochen, der wohl gegen Abend toben würde. Deshalb glitt der Blick manches Passagiers des öfteren zum Himmel hoch, wo er die grauen Wolkenberge beobachtete, die vom Wind in Richtung Südost getrieben wurden und den gleichen Kurs segelten wie auch die Brigantine.
    Voll im Wind standen die Segel des Schiffes. Sie waren aufgebläht wie Ballons. Die Dschunke schien auf der langen Dünung zu reiten und schob am Bug einen weißen Bart aus Schaumwasser vor sich her.
    Sie tauchte in lange Wellentäler, stemmte sich wieder hoch, um die Kämme der Wellen abzureiten.
    Es war ein sehr schnelles Segeln, und irgendwann verloren die Reisenden auch die Angst. Sie begannen damit, Lieder zu singen.
    Shanties, die sie in der Schule gelernt und nicht wieder vergessen hatten.
    Als Steenbergen dies sah und hörte, zuckte ein Lächeln um seine Lippen. Er war zufrieden. Allmählich ließ auch bei ihm die Anspannung nach. Sehr stark hatte er sich um seine Schützlinge kümmern müssen und ihre Beschwerden entgegengenommen. Das war nun vorbei, und Steenbergen entschloß sich, noch ein paar Worte mit dem Kapitän zu reden. Xang hatte ihm erklärt, daß er gegen einen Besuch am Ruder nichts einzuwenden hatte, daran hielt sich der Reiseleiter auch.
    Er fand den Chinesen am offenen Ruderstand. Von dieser Stelle aus hatte er einen optimalen Blick auf das Deck und bis weit hinaus auf das endlos erscheinende Meer. Land war schon längst nicht mehr in Sicht.
    Die Dschunke bewegte sich durch eine Wüste aus Wasser.
    Als Steenbergen neben Xang stehenblieb, drehte dieser den Kopf.
    »Na, wollen Sie Seeluft schnuppern?«
    »So ungefähr.«
    Xang lachte. »Wir haben Glück gehabt.« Er deutete zum Himmel.
    »Es wird keinen Sturm geben.«
    »Na, da bin ich beruhigt. Sie haben meine Schützlinge mit Ihren Erzählungen schon genug geängstigt.«
    »Wieso?«
    »Denken Sie nur an diese Spukgeschichten.«
    Xang winkte ab. »Sie können es für Geschichten halten. Es sind aber keine.«
    Steenbergen lachte. »Ich kenne euch Seeleute. Ihr spinnt das Garn noch ebenso wie früher.«
    »Warten Sie es ab.« Der Kapitän hatte das Ruder festgestellt und schneuzte sich. Als er das lappenartige Taschentuch zusammenwickelte, wandte er sich wieder an den Reiseleiter. »Sagen Sie mal, haben Sie eigentlich den Leuten gesagt, daß sie einen bestimmten Raum des Schiffes nicht betreten sollen?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Sehr gut.«
    »Und weshalb darf dort niemand hin?«
    »Das ist so eine Sache…«
    Steenbergen merkte, was los war. »Über die Sie aber nicht reden wollen?«
    »Genau, Mister.«
    Auch der Reiseleiter hakte nicht weiter nach. Er wechselte das Thema.
    »Wann laufen wir eigentlich die Insel an? Bleiben wir in der Zeit?«
    »Nein. Wir sind früher da. Der Wind steht günstig. Wir laufen mit

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