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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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beiden Eisenfäusten zuschlug, und versuchte, sich per zeitlosem Sprung zu entfernen.
    Sie hätte es besser wissen müssen.
    Wer in der Läge war, sie einmal zu beeinflussen, konnte dies auch ein zweites Mal tun. Und genau das geschah auch.
    Von der großen Halle in den relativ kleinen Raum - und diesmal in eine noch engere Umhüllung. Noch während Teri sich bei der Widerverstofflichung bewegte, um den auslösenden Schritt vom »Absprungort« am Ziel zu beenden, stieß sie aúf engsten Widerstand. Sie sah nur Schwärze vor sich, fühlte, daß ihre zugreifenden Hände Metall umfaßten, und polternd und rasselnd stürzte sie, weil sie durch ihre Bewegung das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte.
    Überall um sie herum war Metall!
    Sie schrie entsetzt. Aber das Schreien half ihr auch nicht weiter. Sie steckte in einer Rüstung, war während ihres zeitlosen Sprunges dort hinein geschleudert worden, wie immer das auch möglich war! Sie zwang ihre Arme gegen den Widerstand des Eisens hoch, das durch sein Gewicht an ihr zerrte und alle Bewegungen schrecklich verlangsamte, und klappte das Visier hoch.
    Die andere Rüstung, die sich mit solch spielerischer Leichtigkeit bewegte, stand jetzt direkt neben ihr. Sie hielt ein mächtiges Bihänder-Schwert hoch über den Helm erhoben und ließ dieses gerade auf Teri niedersausen.
    Okay, sie steckte in einer Ritterrüstung, aber sie war nicht darauf erpicht festzustellen, ob diese dem wuchtig geführten Hieb standhielt oder nicht. Teri gab sich einen Ruck und rollte sich halb zur Seite. Dort, wo sie gerade noch gelegen hatte, traf das Schwert den Marmorfußboden und zerbrach. Funken sprühten. Im Marmor bildete sich eine tiefe Scharte.
    Teri rollte herum, zwang ihre Arme hoch und umfaßte das ihr am nächsten stehende Bein der anderen Rüstung. Heftig riß sie daran. Die Rüstung taumelte und stürzte scheppernd und krachend mit ihrem gesamten Gewicht über die Druidin.
    Das war des Guten ein wenig zu viel. Teri war nicht mehr in der Lage, sich zu erheben. Dafür konnte es die Rüstung, die über ihr lag, drehte sich halb und packte jetzt mit den Eisenhandschuhen nach Teris Helm.
    Teri schrie, als Helm und Kopf gehoben und nach unten gestoßen wurden, mehrmals hintereinander. Die Erschütterungen reichten aus, ihr das Bewußtsein zu rauben. Alles wurde dunkel.
    ***
    Die braunhaarige Vampirin lachte spöttisch auf. Was sie beabsichtigt hatte, war eingetreten. Jeder der vier Eindringlinge war vom anderen getrennt und damit relativ hilflos. Die Macht, die ihr der Familiaris gegeben hatte, um die Fallen aufzustellen, war beruhigend groß.
    Der Familiaris selbst kämpfte an vorderster Front gegen einen der beiden Druiden. Die Vampirin, die dem Tageslicht zu trotzen vermochte, war gespannt, wie der Hilfsdämon sich schlagen würde. Sie setzte noch große Erwartungen in ihn. Immerhin hatte er sich sehr gut auf die Druidin einstellen und eine für sie abgestimmte Falle konstruieren können, in der sich zumindest schon die Frau verfangen hatte.
    Wieder lachte die Vampirin.
    Sie war bisher recht zufrieden.
    ***
    »O nein«, seufzte der Wirt des ›Eisernen Kruges‹. »Nicht schon wieder das Gespenst. Es gibt in diesem Haus kein Gespenst, es hat hier noch nie eins gegeben, und es wird auch niemals eins geben. Ich wundere mich, daß ein so vernünftiger Mann wie Sie, Reverend, auf diesen hanebüchenen Quatsch hereinfallen können. Es sollte Ihnen doch klar sein, daß unsere Gespenster sich recht genau an ihre Zwänge und Obliegenheiten halten müssen. So wie das Gespenst von Canterville nicht im Buckingham Palace spuken kann, kann es dieser McThruberry nicht hier.«
    Beamish machte eine besänftigende Handbewegung und beschloß, den Wirt milder zu stimmen, indem er ein Gläschen von dessen Schwarzgebranntem bestellte. Gladis Bellford machte große Augen, hatte sie den Gottesmann doch stets für einen standhaften Streiter wider den Alkoholteufel gehalten.
    »Mistreß Bellford hat den Geist aber sehr genau beschrieben als hätte sie ein Foto von ihm vorliegen«, sagte Beamish nach ein paar vorsichtigen Schlucken. »Sie hat mich weitgehend überzeugt. Natürlich sind mir die Gepflogenheiten und Zwänge der Gespenster durchaus klar, aber… vielleicht ist es ein Zeichen, Mister Landlord. Ein Zeichen, daß dieser Geist nach Erlösung schreit. Immerhin ist er als Selbstmörder niemals in den Genuß der Sakramente gekommen, und er wurde am Friedhofsrand recht unwürdig beigesetzt. Vielleicht

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