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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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dessen flammte plötzlich ein Blitz auf, der John Clandis packte und die Treppe hinunterschleuderte. Er stürzte, überschlug sich mehrmals und schlug mit dem Kopf irgendwo an. Schlagartig wurde es um ihn herum dunkel.
    ***
    Patty war auf der Treppe noch ein paar Schritte weiter hinabgestiegen, als John schon wieder nach oben stürmte. Der Schreckreflex hatte sie auf der einmal eingeschlagenen Richtung weitergetrieben. Und nun stand sie so, daß sie auf der einen Seite Johns erfolglose Bemühungen, die Tür zu öffnen, sehen konnte, zum anderen aber auch den Korridor, in den die Treppe mündete.
    Dort unten brannte kein Licht, es wurde mit Sicherheit einzeln geschaltet. Aber es gab da einen seltsamen Schein. Vielleicht war Licht in einiger Entfernung.
    Licht? fragte sich Patty. Wer braucht da unten Licht?
    Hatte John etwa doch damit recht, daß sich jemand hier unten im Keller aufhielt?
    Im gleichen Moment vernahm sie den leisen Ruf.
    »Patty…«
    Es war nur ein Hauch aus der Ferne, und mehr Frage als Ruf. Patty war elektrisiert. Das war Dianes Stimme!
    Sie wirbelte herum, die Treppe hinunter und in die Dunkelheit des Korridors hinein. Es war kalt hier unten, verflixt kalt, aber das störte sie nicht. Sie rannte, und oben hörte sie Johns lauten Schrei, hörte ein dumpfes Poltern. Der war doch nicht etwa die Treppe hinuntergestürzt?
    Patty stoppte mitten im Lauf, um nach John zu sehen.
    Da sauste direkt hinter ihr eine schwere Türplatte aus der Decke herab, knallte auf den Steinboden, und Patty war im Korridor gefangen. Ungläubig warf sie sich gegen die massive Tür. Sie fühlte sich an wie Holz, aber sie gab nicht einmal um einen Millimeter nach, nachdem sie erst einmal unten war.
    Patty erschauerte bei dem Gedanken, daß die von oben kommende Platte auch sie hätte treffen können, wenn sie nur ein paar Sekunden später hier durchgeflitzt wäre.
    Sie atmete tief in der sie umgebenden Dunkelheit durch. Die Lampe besaß John, auf der anderen Seite der Barriere, und hier war mit Sicherheit in Gangmitte kein Lichtschalter.
    Jetzt erst hatte Patty Gelegenheit, Furcht und Erschrecken zu empfinden. Sie versuchte sich zu vergegenwärtigen, was geschehen war. Sie war dem Ruf einer Stimme gefolgt, die wie Dianes Stimme klang, war in den Gang gelaufen, dem Lichtschimmer zu, und hinter ihr war eine Tür aus der Decke gekommen und versperrte den Rückweg. Und das genau in dem Moment, als John scheinbar die Treppe heruntergestürzt war.
    Sie waren voneinander abgeschnitten.
    John möglicherweise verletzt.
    Langsam drehte Patty sich wieder um, sah in die Dunkelheit voraus. Den Lichtschimmer gab es nicht mehr, den sie zu sehen geglaubt hatte.
    »John?« rief sie laut.
    Aber John Clandis auf der anderen Seite antwortete nicht.
    »Diane? Bist du hier unten?«
    Kein laut antwortete. Da setzte Patty sich langsam in Bewegung, vorwärts, denn zurück konnte sie ohnehin nicht. Sie war nicht stark genug, die schwere, massive Holzplatte, die nicht einmal einen Griff besaß, wieder nach oben zu schieben. Und daran, einen Hebemechanismus zu suchen, den sie benutzen konnte, dachte sie nicht. Sie war wie blockiert. Dianes Ruf und John Clandis’ Treppensturz machten sie konfus. Sie konnte nicht mehr folgerichtig denken, zumal sie sich auch noch fragen mußte, wer warum diese Fall-Tür ausgelöst hatte.
    Es war wohl doch ein Fehler gewesen, hier einzudringen. Wer immer hier hauste, er verfügte über Möglichkeiten, die Pattys Vorstellungsvermögen überforderten.
    Langsam tappte sie in die Dunkelheit hinein und hoffte, daß sie das Ende des Ganges bald erreichte, und damit auch einen Lichtschalter…
    ***
    Teri Rheken hatte sich per zeitlosen Sprung entfernt, um sich aus der unmittelbaren Reichweite des Familiaris zu begeben. Sie wollte nicht weit weg, sondern am Ball bleiben, nur eben die Chance nutzen, die Gryf ihr verschafft hatte.
    Aber irgend etwas stimmte nicht.
    Sie wurde schwungvoll aus ihrem Sprung herausgerissen. Eine fremde Kraft packte sie, wirkte wie ein Magnet, und riß sie dorthin, wohin sie eigentlich gar nicht wollte. Sie fand sich in einem kleinen Zimmer wieder.
    Noch während sie sich fragte, wie es möglich war, daß jemand ihre Druiden-Gabe beeinflußte, erfolgte der Angriff. Eine der Ritterrüstungen, die rechts und links neben der Tür standen, bewegte sich, machte einige ungewöhnlich schnelle Schritte auf Teri zu. Sie fand kaum Zeit, sich zu orientieren. Mit einem schnellen Sprung wich sie aus, als die Rüstung mit

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