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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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möchte er uns mitteilen, daß es mit seinem Tod vielleicht doch eine andere Bewandtnis hatte, und gibt uns hierdurch dieses Signal?«
    »Ich sehe, Sie haben es sich in den Kopf gesetzt, mein Haus zu durchforschen«, sagte der Wirt. »All right, tun Sie sich keinen Zwang an. Aber kommen Sie mir nicht hinterher und jammern, Sie hätten Ihre Zeit vergeudet. Gerufen habe nämlich nicht ich Sie -obgleich ich Sie sehr gern in meinem Hause sehe, privat wie dienstlich -, sondern dieses Weibsbild.« Er stach mit dem Zeigefinger ein Loch in die Luft, dicht neben dem zusammenzuckenden Beamish, und deutete auf Gladis Bellford, die hinter dem Pfarrer in Deckung ging.
    »Sie hat schon während der Nacht nichts als Unruhe ins Haus gebracht«, sagte der Wirt grob. »Von einer Schachtel in ihrem Alter sollte man wirklich etwas Verstand erwarten.«
    »Sie werden beleidigend!« empörte sich Gladis. »Ich werde Sie bei der Polizei anzeigen, jawohl, ich werde dafür sorgen, daß Sie Ihre Konzession verlieren. Sie beleidigen mich, Sie beherbergen und schützen Gespenster, Sie lassen zu, daß Spitzbuben Eier in mein Bett legen und…«
    »Ruhe«, sagte der Wirt leise.. »Und raus.«
    »Haben Sie das gehört, Mister Beamish?« entsetzte sich Gladis. »Er wird gewalttätig! So gceifen Sie doch ein!«
    »Ich bin sicher, Mistreß Bellford«, sagte der Angesprochene, »daß der Wirt es nicht ganz so meint, wie er es gesagt, wir kennen ihn doch als Hitzkopf. Andererseits bin ich mir inzwischen gar nicht mehr so sicher, was es nun mit diesem Gespenst auf sich hat. Wie war das mit Spitzbuben und Eiern im Bett?«
    Der Wirt erzählte in knappen Worten die eigenartige Geschichte aus seiner Sicht. Beamish zuckte mit den Schultern.
    »Das wiederum ist doch eigenartig«, sagte er. »Mit Ihrer Erlaubnis werde ich mir das Haus, und zwar beide betreffenden Zimmer, einmal genauer ansehen. Aber«, und er warf Gladis einen strafenden Blick zu, »allein und ohne Ihre Einmischungen und Erklärungen. Jetzt möchte ich mir nämlich wirklich ein Bild über die Vorkommnisse machen. Und zwar nach meinen eigenen Vorstellungen. Bitte…«
    Gladis setzte zu einem Protest an, sah dann aber ein, daß es sinnlos sein würde. Immerhin durfte sie es sich nicht auch noch mit Beamish verscherzen, wenn sie etwas erreichen wollte. Seufzend zog sie sich zurück und verließ sogar den Schankraum. Draußen stand eine hölzerne Bank, auf der sie sich niederließ, die vorbeigehenden Passanten betrachtete, die wenigen grüßte, die sie kannte, und sich ansonsten über die schamlos kurzen Röcke der jungen Mädchen ärgerte. Zu ihrer Zeit hatte man so etwas Sündhaftes nicht tragen dürfen, und warum sollte es die heutige Jugend besser haben, zumal sie ohnehin von Geburt an aufmüpfig war?
    Zwischenzeitlich begab sich Glenn Beamish die Treppe hinauf. Er hatte seine eigenen Vorstellungen von den Ereignissen, und diese Vorstellungen kamen der Wahrheit schon recht nahe.
    ***
    Es schien Gryf, als habe der Familiaris bisher nur gespielt. Von einem Moment zum anderen entfesselte er seine geballte Kraft. Die Silberschlange, die ihn würgte, zerplatzte plötzlich in unzählige winzige Fragmente, die durch die Luft geschleudert wurden. Gleichzeitig blähte der Familiaris sich zu doppelter Größe auf. Ein schriller Fledermausschrei stach schmerzhaft in Gryfs Gehörgängen.
    Aus den Augen der Fledermaus zuckten Blitze.
    Gryf fing sie auf und schleuderte sie gedankenschnell zurück, aber sie verpufften wirkungslos. Dafür brannten seine Handflächen, als seien sie mit einer ätzenden Flüssigkeit in Berührung gekommen. Der Familiaris jagte mit schnellem Schwingenschlag auf den Druiden zu.
    Gryf stöhnte auf.
    Von Teri gab es immer noch keine Spur!
    Im nächsten Augenblick prallte der Dämon gegen Gryf und riß ihm mit seinen scharfen Krallen Kleidung und Haut auf. Gryf führte einen Handkantenschlag, erreichte damit aber nicht mehr, als daß die Fledermaus sekundenlang von ihm abließ, um ihn dann nur um so heftiger zu attackieren. Gryf schrie, als sich die Klauen in sein Fleisch bohrten. Er packte zu. Aber irgendwie entzog sich das Biest seinem Zugriff, und plötzlich war das stinkende Maul mit den scharfen Zähnen in unmittelbarer Nähe von Gryfs Hals.
    Es gab nichts, was Gryf mehr haßte als Vampire jedweder Art. Er reagierte instinktiv, als er zum zeitlosen Sprung ansetzte, um mit dieser Fledermausbestie ins Freie zu gelangen, ins Tageslicht, das für Vampire schädlich sein mußte. Erst,

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