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0323 - Herrin der Vampirburg

0323 - Herrin der Vampirburg

Titel: 0323 - Herrin der Vampirburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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als er sich bereits im Sprung befand, realisierte er, daß der Familiaris kein Vampir im eigentlichen Sinne war, ihm das Tageslicht also nicht schaden würde - zumal es ohnehin abgedämpft durch die verschmutzten Fenster in die Halle drang und ein eigenartiges Zwielicht erzeugte.
    Aber da war es schon zu spät.
    Etwas Unsichtbares packte Gryf und beeinflußte seine Sprungrichtung. Er hatte nach draußen gewollt, aber das funktionierte nicht. Er fand sich zusammen mit dem nach ihm schlagenden und beißenden Familiaris in einem Zimmer wieder. Der Familiaris war darüber dermaßen verblüfft, daß er aufs Zubeißen vorerst verzichtete.
    Gryf nahm seine neue Umgebung nur schemenhaft wahr. Er sah zwei Ritterrüstungen auf dem Boden, achtete nicht sonderlich darauf, sondern schlug wieder nach dem Familiaris, ohne den damit aber sonderlich beeindrucken zu können. Das Biest schickte sich schon wieder an, zuzubeißen.
    Du mußt ihn verblüffen, durchfuhr es Gryf, und er sprang erneut.
    Und landete in einem dunklen, eigenartigen Gefängnis, das metallisch kalt und hart war und seinen Körper eng umschloß. Bloß den Familiaris, diese flügelschlagende Bestie, war er sofort los. Er hörte ein häßliches Knacken, etwas schlug dumpf gegen das Eisen, und ein furchterregender, schriller Schrei erklang.
    Ich bin in einer der Ritterrüstungen, durchzuckte es Gryf. Das darf doch nicht wahr sein.
    Er klappte das Helmvisier hoch. Er sah den Familiaris, der blutete und taumelte und vergeblich versuchte, in die Luft zu steigen. Daß sich die Rüstung so blitzartig zwischen Gryf und den Dämon geschoben hatte, und die Tatsache, daß Eisen eben härter ist als eine Fledermaus, hatte nicht nur Gryf gerettet, sondern auch den Familiaris verletzt.
    Gryf gestattete sich ein spöttisches Grinsen.
    Er richtete die Rüstung auf, die über der anderen lag, stapfte auf den kreischenden Fledermausdämon zu und versetzte ihm einen Fußtritt. Der Familiaris wurde gegen die Zimmerwand katapultiert und rutschte leblos daran herunter.
    Vorerst interessierten Gryf jetzt zwei Dinge. Zum ersten: wie war er in diese verdammte Rüstung gekommen, obgleich er doch nach draußen gewollt hatte, und zum zweiten: wer steckte in der anderen, die am Boden lag? Er hatte hinter dem hochgeklappten Visier Augen gesehen, menschliche Augen, die er nur zu gut zu kennen glaubte. Teri? War sie ebenfalls in einer Rüstung gefangen?
    Er bückte sich über sie, nahm ihr den Helm ab. Es war zu seinem Entsetzen tatsächlich Teri, und sie regte sich nicht. War sie tot?
    Er kam nicht mehr dazu, es zu ergründen.
    Er kam auch nicht mehr dazu, sich selbst einen Narren zu schelten, weil er seine Umgebung völlig außer acht gelassen hatte; nachdem er den Familiaris gegen die Wand geschmettert hatte, fühlte er sich so sicher, daß er weder sich umsah noch telepathisch lauschte.
    Das rächte sich jetzt.
    Ein fürchterlicher Schlag traf seinen Helm und ließ Gryf in endlose Schwärze stürzen.
    ***
    Die Vampirin sah auf ihre beiden Opfer nieder. Druiden, magisch Hochbegabte! Wie einfach waren sie in die Falle getappt!
    Blieb nur noch das Mädchen Patty unten im Keller. Aber um das Girl kümmerte sich schon Diane, daran brauchte die Vampirin keinen Gedanken zu verschwenden. Sie widmete sich dem Familiaris. Er lebte noch, war nur betäubt, aber verletzt. Er würde wahrscheinlich eine Weile brauchen, bis er wieder einsatzbereit war. Vielleicht mußte die Vampirin ihm mit einer Beschwörung helfen, oder er mußte Blut trinken, um wieder zu Kräften zu kommen und sich von den Verletzungen zu erholen. An der Rüstung hatte er sich ein paar Zähne ausgeschlagen.
    Dieser Tölpel!
    Wie hatte er auch nur in seine eigene Falle tappen können? Er war es doch gewesen, der den Zauber bewirkt hatte. Er hatte dafür gesorgt, daß jeder zeitlose Sprung der beiden Druiden in dieses Zimmer und dann in eine der Rüstungen führte, von jenem Moment an, da die in der Burg wirkende Magie aktiviert worden war. Als die Kellertür ins Schloß donnerte…
    Das war der Auslöser gewesen, der alles andere in Gang setzte. Die beiden Rüstungen hatten auf ihre Opfer gewartet, um ihre Bewegungen schwerfällig zu machen. Die Druidin, die zuerst aufgetaucht war, war von der leeren, magisch gesteuerten zweiten Rüstung niedergeschlagen worden. Als Gryf dann in diese hineingestoßen wurde, hatte die Vampirin selbst eingegriffen, nachdem sie aus einer Geheimtür getreten war. Tapetentür und geheime Gänge gab es etliche

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