Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0325 - Die Loge der Henker

0325 - Die Loge der Henker

Titel: 0325 - Die Loge der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Streitaxt, zur Wehr, als baskische Bergbewohner sie überfielen. Die Menschen hier oben waren arm und hatten keine Metalle. Für sie bedeutete jeder getötete Krieger großen Reichtum. Ein heimtückischer Hinterhalt, den die Sage verklärt. Sie zeigt Roland mit seinem Horn Olifant, der es zum letzten Mal bläst und der Schall hunderte von Kilometern an das Ohr des großen Karl dringt. Dann legt der Held seinen sterbenden Körper auf das Schwert Durandart und zerschlägt das kostbare Horn Olifant auf den Helm eines Feindes, der ihn im Angesicht des Todes berauben will.
    Nicole Duval kannte die alte Sage und deren wahren Kern und ein leiser Schauer floß über ihren Körper, wenn sie daran dachte, daß hier an dieser Stelle unzählige Sterbende ihre Seele Gott befohlen hatten.
    Friedlich deckte sie jetzt der Rasen, aber in den Erinnerungen leben sie weiter für alle Zeiten. Auch Roland und seine Mannen hatten in der Sage gegen das Böse gekämpft, obwohl sie hätten ausweichen und fliehen können. Doch sie hielten Stand, solange sie konnten. Auch als die Übermacht erdrückend war und kaum Aussichten bestanden, den Kampf zu gewinnen. Das Horn blies Roland erst, als sich die letzten Kämpfer müde auf die Schilde stützten und den letzten Angriff der Feinde erwarteten.
    Nicole Duval zog Vergleiche von der verklärenden Sage des tapferen Roland zu dem Kampf, den sie an Professor Zamorras Seite gegen die Scharen der Hölle ausfochten. Die Hölle war übermächtig, und hinter jedem Dämon, den sie vernichteten, entstanden zehn andere Teufel, die schlimmer waren.
    Bis jetzt waren alle Kämpfe gegen die Legionen des Teufels kleine Scharmützel gewesen. Nicole und Zamorra wußten sehr gut, daß die große Schlacht erst noch bevorstand. Ob es zum Morgengrauen von Amargeddon kommen würde, konnten sie nicht vorher sagen.
    Amargeddon, die letzte Schlacht, wie sie in der geheimen Offenbarung des Johannes vorausgesagt wird. Der Tag vor dem Jüngsten Gericht. Das letzte große Ringen zwischen Gut und Böse.
    Andere Kräfte aus den Tiefen des Kosmos hatten das Duell zwischen den irdischen Kräften der Ordnung und des Chaos, des Guten und aus dem Weltraum angegriffen, war die Menschheit wie auch das Dämonenreich Satans bedroht und hinter ihnen die Schatten der MÄCHTIGEN gewaltig aufwuchsen. Durch Amun-Re, dem aus Todesschlaf wieder erstandenen Herrscher des Krakenthrones von Atlantis, war eine Macht entstanden, die Satans Reich in seinen Fundamenten bedrohte. Nur der Kaiser LUZIFER selbst wußte, daß Amun-Re das gesamte Dämonenblut der Hölle brauchte, um die Hohe Brücke zu schlagen, die seine Blutgötzen von Atlantis in diese Dimension bringen konnte.
    Auch als die DYNASTIE DER EWIGEN ihre Großoffensive aus der Tiefe des Kosmos unternahm, wurde die Hölle bedroht. Bei diesen Gefahren arbeitete Professor Zamorra seinen Gegnern aus dem Reich der Flamme sogar in die Hände. Doch er mußte die Menschen vor Kräften bewahren, die entsetzlicher als die Hölle waren. Die Hölle wollte Seelen – keine Menschenleben. Einen Toten kann kein Teufel mehr zur Sünde verführen und ihn dazu bringen, sich von Gott abzuwenden und den Allerhöchsten zu beleidigen. Ein toter Mensch war also auch ein Schlag gegen den Teufel.
    Den MÄCHTIGEN wie auch der DYNASTIE DER EWIGEN war es egal, wie viele Menschen starben, wenn ihre Pläne dadurch voran getrieben wurden. Und für Amun-Re war das Leben ganzer Völker ein Nichts, wenn es darum ging, den Erdkreis sich und seinen Dämonengötzen untertan zu machen.
    Zum ersten Mal war der Ausgleich der Kräfte und die Verschiedenartigkeit des Bösen klar geworden, als die Meeghs im Auftrag der Mächtigen stürmten. Die Spinnenschatten hatten die Ausrottung der Menschheit geplant. Wenn aber die Menschen starben, dann war die Hölle gegenstandslos. Wen wollte der Teufel zur Sünde verführen, wenn es die dafür empfängliche Menschheit nicht mehr gab.
    Die Schicksalswaage selbst schien eingegriffen zu haben.
    Nicole Duval hatte mehrfach davon gehört. Die Schicksalswaage mußte die Kräfte von Gut und Böse ständig im Lot halten. Geriet die Waage einmal ins Schwanken, dann griff der Wächter zweier Gewalten selbst ein. Eine unergründliche kosmische Kraft, die sich nicht in Worte fassen ließ. Merlin, der weise Magier von Avalon, der Professor Zamorras Amulett aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf, bemerkte einmal, daß Zamorra und Nicole die »Auserwählten der Schicksalswaage« seien. Das war auch der

Weitere Kostenlose Bücher