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0325 - Die Loge der Henker

0325 - Die Loge der Henker

Titel: 0325 - Die Loge der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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losgeschnitten wurden. Die beiden Gewehre mit den Silberkugeln wurden zurück auf den Tisch des Vorsitzenden gelegt.
    Die beiden französischen Studenten machten, daß sie wegkamen.
    Sie hatten genug von diesem nächtlichen Dämonengericht. Bloß fort von diesen Verrückten, die noch geistig im Mittelalter von Teufelsglaube und Hexenwahn lebten. Hoffentlich hatte man in einem der umliegenden Dörfer ihre Pferde eingefangen und festgehalten.
    Die Ankunft des Cadillac erregte Aufsehen. Und die drei Personen, die den Wagen verließen, nicht minder. Erzählte man sich nicht, daß sich der Teufel meist in der Gestalt eines feinen, hochgewachsenen Herrn mit tadelloser Kleidung zeigte. Der blütenweiße Anzug, das offene, schwarze Hemd und die handtellergroße Silberscheibe mit den seltsamen Zeichen auf seiner Brust ließen keinen Zweifel zu.
    Außerdem kam er in Begleitung von Juan Munilla, der nach dem Eid des Pedro Sanchez ein Werwolf war. Und die Frau in ihrer anmutigen Schönheit und Grazie – das konnte nur eine Hexe sein.
    »Der Werwolf – die Hexe – der leibhaftige Satan!« flüsterte es im Kreis der Dämonenhenker. »Sie sind erschienen, um uns zu töten. Doch mit uns ist Gott. Ob Hexe, Werwolf oder selbst der Teufel – heute nacht werden sie sterben. Auf sie, amigos!« Mit diesen letzten, geschrienen Worten stürmten die Dämonenhenker an. Bevor Professor Zamorra etwas sagen konnte, war er von sieben Mann überwältigt. Neben ihm ging Nicole Duval zu Boden und Juan Munilla wurde bereits in Fesseln hinüber zum Baum geschleppt. Das Triumphgebrüll des Pedro Sanchez übertönte alles.
    »Hexe, Werwolf und Teufel!« schrie er. »Sie sollen brennen. Alle zusammen. In den Flammen sollen sie zurückfahren zur Hölle. Vorwärts, Männer. Bindet sie an den Baum und häuft Reisig um sie herum. Die Flammen mögen die Körper verzehren, mit denen sie ihr dämonenhaftes Aussehen vor uns verbergen!«
    Rohe Fäuste zerrten Professor Zamorra und Nicole hinüber zu dem uralten Baum. Einer der Dämonenhenker kletterte auf einem freien, kahlen Ast herauf, an dem Carlos Mondega aufgehängt worden war. Er befestigte drei Ketten daran, an deren herabhängenden Enden Professor Zamorra, Nicole Duval und Juan Munilla mit hochgestreckten Armen festgebunden wurden. Andere Dämonenhenker trugen eifrig Reisig und Holzscheite herbei, die sie um die drei Delinquenten herum aufhäuften. Juan Munillas Lippen bebten, und Professor Zamorra versuchte vergeblich, sich loszureißen. Die Ketten konnte er nicht zerbrechen…
    Schon sprang Pedro Sanchez mit einer hellodernden Fackel herbei, um sie ins Reisig zu stoßen.
    »Er ist der Werwolf! Er ist der Werwolf!« heulte Juan verzweifelt.
    »Ich habe einen Eid auf die Wahrheit meiner Worte geleistet!« schrie Pedro laut… »Er ist der Werwolf. Und wer anders kann sich in seiner Gesellschaft befinden als eine Hexe und der Satan selbst?«
    »Tu was, Zamorra!« stieß Nicole hervor. »Was die machen, ist kein Spaß mehr. Dieser Irre mit der Fackel steckt das Holz wirklich an!«
    »Mir sind im wahrsten Sinne des Wortes die Hände gebunden!« antwortete Professor Zamorra. »Wenn ich an das Feuer denke, wird mir richtig warm ums Herz. Und das Amulett wirkt nur gegen echte Dämonen!«
    »Aber Juan sagt, daß der Kerl mit der Fackel der Werwolf ist!« rief Nicole. »Wenn wir das beweisen können, dann lassen sie uns sicher los!«
    »Vielleicht hilft Merlins Stern. In früheren Tagen hätte es einen Werwolf ohne besondere Vorwarnung vernichtet. Seit Leonardo de Montagne das Amulett manipuliert hat, reagiert es sehr ungenau!«
    »Versuch es. Konzentriere dich!« keuchte Nicole.
    »Zeig uns den Werwolf, wenn er hier ist!« befahl Professor Zamorra leise. »Alle sollen ihn in seiner wahren Gestalt sehen!«
    Und Merlins Stern reagierte sofort. Ein nadelfeiner Strahl grünleuchtender Energie schoß aus dem Zentrum des Drudenfußes in der Mitte und traf Pedro Sanchez mitten auf der Brust.
    Mit einem fürchterlichen Schrei ließ er die Fackel zu Boden fallen und krümmte seinen Körper in grotesken Verrenkungen. Die Dämonenhenker wurden aufmerksam und ließen Holz und Reisig fallen.
    Vor ihnen entstand eine gräßliche Verwandlung.
    Pedro Sanchez wurde vor ihren Augen zum Werwolf…
    ***
    Wie Zunder fiel die schwarze Maske der Dämonenhenker von seinem Gesicht und gab den gräßlichen Wolfsschädel frei. Die Kutte fiel wie Zunder von dem gewaltig anschwellenden Körper.
    »Der Werwolf… der Werwolf!« erklangen

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