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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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Vollmachten.
    »Aber dass Harron Webster mit Doris Night befreundet war, wussten Sie doch?«
    Der Vizepräsident lächelte wie eine Kobra. »Ich bemühte mich, nicht daran zu denken. Ich erzählte Ihnen, wie eifersüchtig Webster sein Privatleben hütete. Deshalb habe ich ihn niemals auf unsere gemeinsame Verbindung über das Blue Cat angesprochen. Er konnte es auch nicht wissen, dass mir der Club gehört. Für mich war er dort nur Gast, ein guter Gast.«
    »Sie haben sich aber gestern mit Ihrem Kontrollbesuch nicht lange auf gehalten«, sagte ich. »Nach den Aussagen der Kellner haben Sie nur zwei Gläser hinuntergestürzt und sind rasch wieder gegangen. Nicht, ohne wie üblich reichliches Trinkgeld dazulassen.«
    »Meine Angestellten haben ein gutes Gedächtnis.« Corner lächelte maliziös.
    »Ich mache mir im Gunde nichts aus dieser Atmosphäre und bekam plötzlich Kopfschmerzen. So verließ ich den Club.«
    »Und Sie sind sofort nach Hause gefahren«, ergänzte ich.
    »Beinahe«, sagte Corner sehr höflich. Er gab zu erkennen, dass er sich nicht näher über seinen Heimweg zu äußern gedachte. Ich konnte ihn auch nicht drängen. Wenn Phil wirklich hinter ihm her gewesen war, musste ich bald Näheres erfahren. Andernfalls würde ich ihn nur misstrauisch machen. Ich verabschiedete mich.
    Im Vorzimmer hielt mir die ältliche aber tüchtige Büroangestellte den Telefonhörer hin. Mr. High verlangte mich. »Zwei Nachrichten, Jerry, leider nicht von Phil. Aber der Butler ist verschwunden. Als unsere Leute in Cartier Forth eintrafen, war er nicht mehr da. Niemand weiß wo er geblieben ist. Gleich nachdem Cattingham mit seinen Spezialisten abgerückt ist, muss er auch das Weite gesucht haben.«
    »Schöne Bescherung. Hoffentlich finden wir ihn lebend wieder. Und das zweite?«
    »In den Trümmern von Websters Haus hat Cattingham auch die Reste einer Schreibmaschine gefunden. Eine alte Underwood. Unsere Experten schwören anhand von ein paar gefundenen Typen Stein und Bein, auf diesem Ding wären die Namen in den Erpresserbriefen geschrieben worden.«
    ***
    Ich wollte mich nur drei Stunden aufs Ohr legen, schlief aber fast zehn. Niemand 16 hatte mich geweckt. Noch im Bett griff ich zum Telefon und wusste doch bereits, dass es vergeblich war. Das Headquarter hätte mich sonst sofort verständigt. Und wirklich: von Phil keine Nachricht. Alle Spuren endeten im Nichts.
    Von Unruhe getrieben setzte ich mich in den Jaguar und fuhr nach Cartier Forth hinaus. Als ich vom Highway in den Zubringer zu Websters Haus abbog, stockte mir das Blut. In der Ferne hörte ich das bekannte grauenhafte Geheul. Ich war mir nicht im Zweifel, dass es diesmal mir galt. Kein anderer Wagen war in der Nähe. Ich packte das Steuer mit beiden Fäusten und fuhr von der Betonstraße. Beinahe an der gleichen Stelle, an der ich es schon einmal getan hatte. Aber die Rakete behielt nicht Kurs. Einen Augenblick sah es aus, als ob sie zögerte. Dann wendete sie die Nase und folgte dem Jaguar im flachen Winkel.
    Ich stoppte, dass es mir fast die Glieder zerriss, zerrte die Maschinenpistole vom Hintersitz und sprang aus dem Wagen. Das mechanische Mordinstrument war höchstens noch hundert Yards entfernt. Es korrigierte selbstständig noch einmal die Bahn und flog jetzt schräg heran, um den Jaguar von der Seite zu treffen. Dadurch bekam ich den langen Raketenkörper ins Visier. Ich jagte ihm die Salven entgegen -und traf.
    Die Explosion war stark, aber nicht so wirkungsvoll, als wenn eine Sprengladung in einem geschlossenen Raum auseinander birst oder in einem Auto. Nur wenige Splitter des dünnen Raketenmaterials sirrten zu mir herüber und zerkratzten den roten Lack meines Sportwagens. Um mich zu sammeln, blieb ich noch drei Sekunden mit der Nase im Dreck liegen. Dann untersuchte ich den Jaguar. Der Sender, groß wie ein Päckchen Lucky Strike der die Rakete wie Honig die Bären angesogen hatte, klebte vor der Hinterachse. Zwei Haftmagnete hielten ihn. Ich musste sie durch Pistolenkugeln abschießen. Meine unbekannten Widersacher hätten sicherer mit einer ganz gewöhnlichen Sprengladung gearbeitet.
    ***
    Länger als vierundzwanzig Stunden darf ein G-man nicht ohne Kontakt zu seiner Dienststelle sein. Dann wird eine Großfahndung eingeleitet. Mr. High ordnete die Suche nach Phil an. Rundfunk, Fernsehen, Presse und alle Polizeiorgane wurden eingeschaltet. Allein 80 G-men und 250 Mann State-Police nahmen sich noch einmal die Umgebung des Blue Cat in der 49.

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