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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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Reaktionen beobachten zu können«, antwortete Phil. »Wann kannst du denn aus diesem Laden verschwinden?«
    Ich erzählte ihm, dass ich als Bodyguard von Messer-Brown angestellt wäre.
    »Du meinst also, die Abyss nehmen dich auf?«
    »Ich hoffe es. Messer-Brown sprach von großen Aufträgen. Ich muss es versuchen.«
    »Ich bleibe in deiner Nähe«, versprach Phil. »Das wird keine leichte Sache für dich sein. Nur ein Funke Verdacht, und sie bringen dich um.«
    »Ich weiß. Der Gorilla Hugo hat offensichtlich Doris im Blue Cat umgebracht. Mit seinem Alibi müssen wir uns noch einmal beschäftigen. Jedenfalls ist nach der Prahlerei von Messer-Brown sein Bruder ein ebenso großer Messerheld wie er selbst gewesen. Sie benützen die gleichen Dolche. Und Brown hat McGreens umgebracht. Aber erst müssen wir den Auftraggeber haben.«
    »Sei vorsichtig!«
    Als ich die Tür öffnete, um Phil hinauszulassen, sah ich Messer-Brown die Treppe heraufkommen. Schnell schloss ich die Tür wieder.
    Im Zimmer gab es kein Versteck für Phil. Er machte nicht viele Worte, eilte zum Fenster, knöpfte seine Jacke zu und hechtete in den Fluss hinab.
    ***
    Messer-Brown war nicht misstrauisch. Im Gegensteil. Er hatte gute Laune. »Die Jungs sind einverstanden«, sagte er. »Sie wollen dich kennenlernen.«
    Er sah meine Flasche, öffnete sie und nahm einen Schluck. »Ich hab außerdem deine Tüchtigkeit rausgestrichen. Enttäusche mich nicht. Musste auch sagen, dass ich dich schon aus Chicago kenne. Mein Bodyguard bleibst du aber auf jeden Fall. Vergiss das nicht.«
    Wir gingen im richtigen Abstand durch die nächtliche Hafengegend. Er vorweg, ich links einen Schritt hinter ihm, die Hände in den Taschen, die Augen überall. Trotzdem sah ich nichts von Phil. Er würde kaum schon trocken sein.
    Messer-Brown machte keine Umwege mehr. Er führte mich an Schuppen, und Lagerhäusern vorbei zu einem nicht mehr benutzten Kai. Wir polterten eine halb zerborstene Eisentreppe hinunter und balancierten über eine Bohle an Bord ejnes alten Lastkahns. Ein Mann tauchte aus dem Kajütenhäuschen auf und leuchtete uns mit einer Stablampe an.
    »Du bist der letzte«, rief er Messer-Brown zu.
    »Okay«, gab er zurück. Schon bückte er sich, um die Bohle einzuziehen.
    »Mach du’s«, befahl er mir dann. Er wuchs immer mehr in die Rolle des Bosses hinein.
    Ich wuchtete also die Bohle an Bord und folgte dann meinem Herrn und Meister in den ehemaligen Schiffersalon. Vorher lockerte ich noch meinen alten Revolver. Wenn mich einer der Abyss kannte, war das Spiel schon aus.
    Es waren drei, außer Messer-Brown. Alles unbekannte Gesichter. »Das ist er…«, stellte mich Messer-Brown vor. Dabei fiel ihm ein, dass er noch nicht einmal mejnen Namen wusste.
    »Jay«, half ich ihm aus der Klemme. »Garantiert reiner Chicago-Import.«
    Sie waren alle gut in Schale und konnten sich damit überall in der City sehen lassen. Wenn man ihnen jedoch in die Gesichter sah, wurde man vorsichtig.
    »Rhine - Forest - Calvanio«, sollte Brown die drei anderen vor. Ihre Namen waren sicher so echt wie meiner. Der intelligenteste von ihnen war Calvanio. Er hatte die Abyss zusammengetrommelt. Jetzt nahm er mich vor.
    »Messer-Brown bürgt für dich. Du weißt, was dich erwartet?«
    Ich zuckte die Schultern. »Hauptsache, ihr zahlt.«
    »Dein Anteil läuft erst ab heute. Du wirst noch nie so einen Job gehabt haben. Es wird auch ’ne Menge verlangt. Aber wir sind die ergiebigsten Abyss, die jemals gearbeitet haben. Hoffentlich hat unser Auftraggeber noch viele Feinde. Wir machen die kuriosesten Sachen. Aber lohnend.«
    »Er sollte bloß mal sein Gesicht zeigen«, meldete sich der, den Messer-Brown als Forest vorgestellt hatte. »Vielleicht können wir ihn dann mal direkt anzapfen. Diese Geheimnistuerei passt mir gar nicht in den Kram.«
    »Halt’s Maul«, fuhr ihn Calvanio an. »Denkste, ich bin dämlich? Ich weiß genau, wenn es Zeit ist, die Front zu wechseln. Wie können uns an einer Hand abzählen, dass er uns eines Tages als Mitwisser loswerden will. Vorläufig braucht er uns noch. Das nutzen wir erst mal aus. Und dann müssen wir ihm zuvorkommen. Vor allem seinen verdammten Raketen.«
    »Raketen?«, fragte ich zurück. Mäßiges Interesse durfte ich bei meinem Job wohl zeigen.
    »Was weißt du denn davon?« Calvanio sah mich argwöhnisch an.
    »Als guter Staatsbürger ’ne ganze Menge. Da sind die mit den Atomsprengköpfen, die mit den Astronauten und die, die hier in New York

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