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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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Reaktion Corners war verblüffend. Er wurde ganz ruhig und winkte ab. »Ein schlechter Scherz. Als er von mir ging, wusste er ebenso wenig wie ich.«
    »Worüber haben Sie gesprochen?«
    »Über alte Zeiten.«
    »Über Acapulco?«
    »Nun ja, und über die Raketen selbstverständlich.«
    »Fürchten Sie sich denn nicht vor ihnen?«
    »Nein. Warum denn?«
    »Das hat McGreens auch gesagt. Bis es ihn erwischt hat.«
    »Was?« Corner sprang auf. »Da ist nicht möglich. Höchstens eine halbe Stunde ist es her, dass er hier wegging. Gesund und munter.«
    »Die Zwischenzeit reicht doch wohl durchaus aus, einen vom Leben zum Tod zu bringen.«
    »Eine Rakete?«
    »Ich dachte, Sie wüssten es besser!«
    »Sie meinen doch nicht etwa, dass ich…«, er brach ab. Dann setzte er sich wieder. »Das ist absurd. Aber Sie können es nicht wissen…«
    »Was können wir nicht wissen?«, hakte ich sofort nach.
    »Nichts. Aber ich habe mein Zimmer nicht verlassen, seit McGreens gegangen ist.«
    »Das beweist gar nichts«, meinte Phil. »Man kann so etwas auch erledigen lassen. Durch die Abyss beispielsweise.«
    » Abyss ? Was ist das?«
    »McGreens wurde ermordet, nachdem er uns einen wichtigen Tipp über Ihr Gespräch gegeben hat«, sagte ich.
    Corner rutschte ein wenig in seinem Vizepräsidentensessel zusammen. »So? Dann wissen Sie ja Bescheid.«
    »Über alles«, bestätigte Phil.
    »Na, dann brauche ich Ihnen ja nichts mehr zu sagen.« - Er war uns gewachsen.
    Vorsichtig tastete ich mich weiter: »Sie wollen nichts dazu beitragen, das Geheimnis Ihrer Organisation aufzudecken? Vielleicht gibt’s mildernde Umstände.«
    »Lassen Sie doch die Organisation«, entgegnete Corner ärgerlich. »Das war eine Kinderei. Eine Laune. Nichts steckt dahinter. Wir haben unseren Spaß gehabt.«
    »Ein Spaß der bisher vier Mitgliedern der Organisation das Leben gekostet hat: Webster, Hosten, Goldenboom und McGreens. Sie fürchten sich ja angeblich nicht. Sind Sie auch erpresst worden?«
    »Nein. Niemals.«
    »Und McGreens?«
    »Ich weiß es nicht. Glaube ich nicht. Aber Sie sind doch besser unterrichtet. Ich denke, die Formularbande ist aufgeflogen? Ich hab in der Presse von Ihren Heldentaten gelesen. Ich stand noch nicht auf ihrer Liste. Bin ja auch kein Millionär.«
    »Holen Sie Miss Gray herein«, verlangte ich.
    Er drückte auf den Knopf. Sie schien darauf gewartet zu haben und erschien mit einem Tablett. Auf dem Tablett war eine bunte Papierserviette, darauf ein Teller, auf dem sich ein Teelöffel und zwei giftgrüne Pillen ein Stelldichein gaben.
    Ohne uns Aufmerksamkeit zu schenken, eilte die besorgte Chefsekretärin zum Wasserbehälter, nahm einen der aufgestülpten Pappbecher ab und füllte ihn mit Eiswasser. Das Ganze servierte sie ihrem Chef wie Eierkuchen mit Schlagsahne. Nur sein Gesicht war nicht danach, als er gehorsam die Pillen nahm.
    »Miss Gray«, sagte ich, »Mr. Corner hatte vor kurzem Besuch. Kannten Sie ihn?«
    Sie merkte sofort, dass die Zeit der Scherze vorbei war und antwortete prompt: »Er hatte sich als Mr. McGreens angemeldet, Präsident der Manhattan State Bank. Ich kannte ihn aus der Korrespondenz und vom Telefon. Gesehen habe ich ihn zum ersten Mal. Mr. Corner wollte ihn sofort empfangen.«
    »Wie lange war er hier?«
    Sie überlegte nur kurz. »Fünfzig Minuten etwa.«
    »Blieben sie allein?«
    »Ja. In der Zeit legte ich weder Gespräche zu Mr. Corner noch ließ ich Besucher vor. Auch ich wurde nicht gerufen.«
    Mir fiel auf, dass sie ihren Chef bei den Antworten nicht ein einziges Mal ansah.
    »Was für einen Eindruck machte Mr. McGreens, als er das Zimmer verließ?«
    »Keinen besonderen. Mr. Corner brachte ihn bis zur Tür.«
    »Sie meinen also er ging ganz ruhig und gelassen davon?«
    »Genau so.«
    Der Pförtner, den wir uns anschließend vomahmen, sagte das Gegenteil.
    »Der Besucher kam wie von der Tarantel gestochen aus dem Aufzug geschossen. Er war ganz verstört und aufgeregt. Aber er wollte nur telefonieren.«
    »Konnte er das nicht von hier aus?«
    »Das bot ich ihm auch an. Ich hatte schon den Hörer in der Hand. Aber er wehrte ab. Er wollte nicht. Dann beschrieb ich ihm die nächste Telefonzelle. Er rannte los.«
    »Er rannte?«
    »Yes, Sir. Er nahm richtig die Beine in die Hand. Ein Präsident, der läuft, das hatte ich vorher noch nie gesehen.«
    Wenn alle Aussagen stimmten, dann musste McGreens auf dem Weg von Corners Vorzimmer zum Pförtner irgendetwas begegnet sein, was ihn in Aufregung

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