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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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zeltartig bis zur Erde. Auf einem niedrigen Rauchtisch zwischen ihnen lagen griffbereit zwei Pistolen. Die Hände steckten in grauen Handschuhen. Das eigentlich Groteske aber waren ihre Köpfe: Sie hatten sie in übergroßen Gummimasken verborgen, die Tierköpfe darstellten, wie sie beim Kinderkarneval getragen werden und im Kaufhaus nicht mehr als ein paar Dollar kosten. Das war eine wirksame Verkleidung, die auch die Stimmen verzerrte.
    Im Mittelpunkt des Gesprächs stand eine Landkarte. Die Auftraggeber erklärten irgendetwas lang und umständlich, und Calvanio musste den Text so lange wiederholen, bis eine der Figuren vor ihm zustimmend nickte. Dann reichten sie ihm die Karte und zwei dicke Bündel Hundert-Dollar-Scheine. Er teilte ein Bündel und steckte die beiden Hälften in je eine Hosentasche. Das zweite Bündel verstaute er in der rechten Gesäßtasche.
    Mein alter Revolver hatte das Hudson-Bad nicht überstanden. Ich war also nicht nur nackt bis auf die Unterhose, sondern auch waffenlos. Ich konnte hier nichts unternehmen. Schnell schob ich mich über die Reling wieder ins dreckige Wasser. Ohne Deckung schwamm ich zum Kahn zurück. Die Gangster an Deck waren durch Calvanio abgelenkt, der ihnen nun zuschrie, sie sollten ihm die Bohle zum Motorboot herunterschieben.
    ***
    Ich lag kaum wieder in meiner Koje, als mich Messer-Brown wecken kam.
    Er rüttelte mich. »Los, komm mit. Es gibt Arbeit.«
    Wieder in Herrscherpose, machte sich Calvanio im Salon breit. »Zwei neue Aufträge. Der G-man Jerry Cotton muss umgelegt werden. Diesmal sicher und schnell.«
    »Endlich«, sagte Messer-Brown tief befriedigt. »Ich hab’s Hugo geschworen. Das ist was für mich.«
    Nur Forest zögerte. »Das ist aber der bisher heikelste Auftrag. Wir werden dann die G-men unser Leben lang nicht mehr los.«
    Niemand würdigte ihn einer Antwort. Für die Bande gab es kein Zurück mehr.
    »Messer-Brown wird das übernehmen«, bestimmte Calvanio.. »Zuerst muss einer gesucht werden, der diesen Cotton genau kennt.«
    »Hills«, sagte mein Boss, der keine Ahnung hatte, wie nah ihm der gesuchte Cotton war. »Cornie Hills. Der kennt alle. Zumindest weiß er einen, der diesen G-man kennt. Jay und ich machen das schon.«
    »Nicht mit Jay«, sagte Calvanio. »Du machst das mit Rhine und Forest. Ich und Jay müssen einen Erkundungsflug unternehmen.«
    »Und was ist mit Vorschuss?«, fragte Rhine.
    »Dieser G-man ist hundert Scheine wert«, sagte Calvanio. Auf diese Art erfuhr man doch wenigstens, wie man in eingeweihten Kreisen eingeschätzt wurde »Aber es muss nachweisbar sein. Unser Auftraggeber ist gut informiert. Am besten, es sieht wie ein Unfall aus.«
    »Wir werden froh sein, wenn wir es überhaupt schaffen« brummte Forest.
    Er schien die meisten Erfahrungen mit dem FBI zu haben. »Das sicherste ist ’ne Handgranate oder so was.«
    »Halt’s Maul«, fuhr ihn Messer-Brown an. »Ich würd’s auch ohne die hundert Scheine machen. Wegen diesem Cotton hat sich mein Bruder im Wagen das Genick gebrochen.«.
    »Wir wissen das schon«, unterbrach ihn Calvanio. »Jetzt deckt sich deine Privatrache mit dem Befehl unseres Auftraggebers, und du machst auch noch ein Geschäft dabei. Ich verlass mich auf euch drei. Ihr solltet doch wohl genügen. Den Kahn geben wir auf. Unsere Auftraggeber meinen, dieser Treffpunkt hätte zweimal ausgereicht. Nun wäre es genug. Ihr bekommt morgen neuen Bescheid. Jetzt hauen wir ab. Ihr drei zuerst. Jay bleibt bei mir.«
    Ich konnte es nicht lassen, Messer-Brown respektlos in die Seite zu knuffen. »Mach’s gut«, wünschte ich ihm dabei.
    »Hätte lieber dich mitgenommen«, sagte er ärgerlich zu mir. Ich konnte ihm nicht sagen, wie gern auch ich ihm geholfen hätte, den Anschlag auf mich zu organisieren.
    Wir ließen den drei zehn Minuten Vorsprung. Dann kletterte Calvanio mit mir aus dem Kahn. Aus der Dämmerung sprang eine Gestalt auf uns zu. »Wir geben das Quartier auf, Ben«, sagte Calvanio.
    »Ist gut. Hier war nichts Neues. Wenn ihr uns wieder braucht, sagt Bescheid.«
    Zwei Scheine wechselten den Besitzer. Erst jetzt merkte ich, dass wir auch vom Kai her bewacht worden waren. Deshalb waren die Abyss auf dem Kahn auch verhältnismäßig sorglos gewesen.
    ***
    Tagsüber hielten wir uns in einem von Calvanio gemieteten Zimmer auf.
    Zwei Stunden vor Mitternacht wurde der Gangster mobil. Er rasierte sich, und wir marschierten los. An der ersten Ecke schnappten wir uns ein Taxi und ließen uns eine halbe

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