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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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Stunde nordwärts fahren. Wir kamen bis zum Civic Center. Dort wechselte Calvanio das Taxi und ließ uns bis Harlem fahren. Wieder stiegen wir um und fuhren nach Unionport. Von dort fuhren wir weiter Richtung Bronx, ließen sie aber westlich liegen und näherten uns Wakerfield.
    Nur einmal bequemte sich Calvanio zu einer Erklärung: »Glaube nicht, dass da jemand mithalten konnte. Oder hast du was gesehen?«
    Ich musste es verneinen. Zu meinem Leidwesen. Denn allmählich begann ich mir Gedanken zu machen. Wenn wir jetzt zu einem Rendezvous mit dem Auftraggebern der Abyss fuhren, die sich den Kopf des G-man Jerry Cotton zehntausend Dollar kosten ließen, dann mussten sie sich auch kennen. Von Angesicht zu Angesicht. Das wäre für beide Seiten eine böse Überraschung.
    Unser letztes Taxi ließ Calvanio an der Grenze zum Westchester Country halten. Es gehörte bereits zum State New York. In der Nähe musste auch Goldenbooms Besitz sein. Hier begangen die lang gestreckten Villen und Paläste mit Wiesen, Parks und Gartenanlagen.
    Wir gingen etwa eine halbe Meile zu Fuß, bis wir zu einer Park- und Tankstelle kamen. Die Box Nummer 47 lag am Ende eines rechtwinkligen Garagenkomplexes. Man konnte von dort sofort auf die Straße fahren, ohne vom Taxiwächter gesehen zu werden.
    Calvanio schloss die Box auf. Drinnen stand ein schwarzer Ford, ein Sechssitzer mit nach hinten ausgebauter Ladefläche, wie ihn kinderreiche Familien für Wochenendausflüge bevorzugen. Aber nur die beiden Vordersitze hatten durchsichtige Scheiben. Die vier Scheiben nach hinten an jeder Seite und auch das Rückfenster waren zugedeckt. Ich vermutete, dass es Stahlplatten waren. Eine solche Platte trennte auch die Vordersitze vom Fond.
    Der Gangsterboss ließ mich zuerst in die Garage eintreten. Plötzlich spürte ich einen Colt im Rücken. Automatisch hob ich die Hände. Eine Falle.
    »Gib mir deine Kanone, Jay«, sagte Calvanio. »Es ist besser so. Wir kennen uns noch zu wenig. Wenn du deine Flugkünste unter Beweis gestellt hast, bekommst du sie wieder.«
    Also keine Falle, sondern eine Vorsichtsmaßnahme von ihm. Er zog mir den Revolver aus dem Hosenbund und gab sich dann wieder ganz friedlich. Den Platz hinter dem Steuer nahm er ein und fuhr aus der Garage. Ich schloss die Türen und setzte mich dann zu ihm in den Wagen. Er gab sofort Gas und schoss davon.
    Wir kreuzten die große Ausfallstraße, bogen ostwärts in einen ungepflasterten autobreiten Weg und ließen das nächtliche Verkehrsgetöse des Highway hinter uns.
    Calvanio verließ jetzt auch den Weg und fuhr dem Gebüschsaum entlang einer Wiese. Am Ende der Sträucher stand ein geduckter Hangar. Der Gangster hielt und stieg aus. »Warte hier auf mich.«
    Ich vertrat mir die Beine und zündete mir eine Zigarette an. Dabei strich ich am Wagen entlang und versuchte, eine der hinteren Türen zu öffnen. Zu meiner Überraschung gelang das. Schalter, Senderöhren und ein Gewirr von Spulen und Drähten blinkten mir entgegen.
    »Jay«, rief Calvanio herüber. Ich machte mich zu ihm auf den Weg, jeder Muskel gespannt. Jetzt musste es sich entscheiden.
    Die Gestalt mit der Tiermaske auf dem Kopf, diesmal in Lederkleidung, beachtete mich gar nicht. Sie hieß uns, die Türen des Hangars zur Seite zu rollen. Der Blick fiel auf eine schnittige Hawker-Douglas. Eine schmucke Sportmaschine.
    Über einem Flügel lag eine Pilotenkombination. Ich zog sie an und stieg in den Sitz. Schnell machte ich mich mit der Armatur vertraut. Die Hawker machte mir keine Schwierigkeiten.
    Ich ließ die beiden Motoren Warmlaufen. Der Masken-Kerl winkte mich aus dem Hangar. Gehorsam rollte ich hinaus. Zur Probe leuchtete eine Reihe im Gras verborgener Lämpchen auf. Die Startbahn.
    Calvanio und die Maske kletterten zu mir in die Maschine. Das würde ein schwerer Aufstieg werden.
    »Keine Sorge, die Kiste ist ausbalanciert«, hörte ich eine undeutliche Stimme an meinem Ohr. »Der Kurs ist eingezeichnet. Meiden Sie die Einflugschneisen von La Guardia.«
    Die Startbahn leuchtete auf, und wir kamen glatt ab, auf vierhundertfünfzig Yards. Zwei Positionskarten klemmten auf einer Leuchtplatte links vom Steuerknüppel. Die oberste wies nach Cartier Forth, die zweite gab ein Endziel im Nachbarbezirk Morris an.
    ***
    Ich flog ohne Positionslichter. Bis zur Ruine von Websters Villa brauchten wir knapp fünfzehn Minuten. »Tief und langsam fliegen«, befahl die Maske.
    Im nächsten Augenblick sah ich einen Hubschrauber der City Police

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