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0326 - Der heulende Tod

0326 - Der heulende Tod

Titel: 0326 - Der heulende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der heulende Tod
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versetzte. Oder es war ihm eine Erleuchtung gekommen.
    ***
    Cornie Hills gab erst nach heftigem Widerstand auf. »Wenn das schief geht, wo soll ich dann noch auf meine alten Tage hin? Ich kann doch nur in Hoboken leben. Hätt’ ich mich nie mit euch eingelassen.«
    Dazu war es nun zu spät. Wir nahmen uns aber vor, auf Cornie Hills ganz besonders gut aufzupassen. Ihm sollte nichts geschehen.
    Es war nicht ratsam, als G-man nach Hoboken zu gehen. Es war aber auch genauso wenig zu empfehlen, ganz auf unsere Legitimation zu verzichten. Vielleicht brauchten wir sie. Phil und ich einigten uns so: Er sollte sich im Hintergrund halten und schleppte unsere FBI-Utensilien mit. Notfalls konnten wir auf sie zurückgreifen. Ich hingegen stattete mich in der Hafengegend entsprechend aus. Alter Revolver, Messer, keine Papiere, wenig Dollars.
    Eine Stunde vor Mitternacht trennten wir uns. Treffpunkt: Westeingang Holland Tunnel.
    Hills machte seine Sache gut. Er stellte mich als Zuwanderung aus Boston vor. In eingeweihten Kreisen war er als eine Art Fremdenführer für Neuankömmlinge in den unteren Docks bekannt. Ich musste manches Glas leeren, empfing eine Menge guter Ratschläge, wie ich mich vor den Police-Streifen in acht zu nehmen hatte.
    Schon in der ersten Nacht hätten wir manchen Fang machen können. Aber unser Fischzug galt einem anderen Hecht. Wir suchten Messer-Brown aus Chicago. So vermieden wir alles, was Aufsehen erregen konnte. Wenn es irgendwo eine Schlägerei gab, drückten wir uns.
    Am Morgen gingen wir in einem alten Schuppen schlafen.
    Unser Ziel war in der nächsten Nacht immer wieder Jimmys Looks. Eine jämmerliche Kneipe. Der Wirt hinter der schmierigen Bar ließ die Hosenträger bis in die Kniekehlen baumeln und den griffbereiten Colt in der Hosentasche sehen. Tageslicht gab’s nicht. Cornie schwor, dass er nur hier Messer-Brown treffen konnte. Also suchte ich mir bei meinen Trinkbekanntschaften einen Job, ohne jedoch bei gelegentlichen Angeboten gleich zuzugreifen.
    Plötzlich dachte ich, mich trifft der Schlag. Hugo, der Gorilla, der sich mit dem Wagen das Genick gebrochen hatte als er die Tänzerin hatte entführen wollen, schien wieder auferstanden. Er stand neben mir. Im piekfeinen Anzug. Trotz der auffälligen Aufmachung erregte er kein Aufsehen. Er war aus Jimmys Looks gekommen und gehörte immer noch dazu. Jeder wusste das.
    Cornie Hills becherte schon mit ihm. Er zog mich jetzt ran. »Spendier ihm auch einen«, forderte er den Doppelgänger von Hugo auf. »Ein armer Hund, grad aus Boston gekommen. Wie du damals aus Chicago, Messer-Brown.«
    Der Kleiderschrank im hellen Anzug sah mich nur kurz an. Dann schob er mir ein Glas zu und bestellte anschließend für uns drei eine Lage.
    Ich bedankte mich gebührend, wie es sich einem kleinen Gangster gegenüber einem Arrivierten gehört. »Weshalb heißt Messer-Brown eigentlich Messer-Brown?«, fragte ich mit schwerer Zunge.
    »Deshalb!« Ein Dolch zischte aus dem rechten Ärmel des Gangster und blieb zitternd hinter dem Wirt im Flaschenregal stecken.
    Messer-Brown lachte dröhnend. Er hob den linken Arm, und ein zweiter Dolch steckte haarscharf neben dem ersten.
    »Lass den Quatsch«, beschwerte sich der Wirt. Er zog die Waffe aus dem Holz und schob sie Brown wieder zu. Anscheinend war er solche Vorstellungen gewohnt.
    Ich erkannte die Waffe wieder. Doris Waterfield und McGreens waren den gleichen zum Opfer gefallen.
    Brown verstaute die Dolche wieder in den auf den Unterarm geschnallten Lederscheiden. »Nun weißt du’s«, sagte er. »Hättest mich erst mal mit meinem Bruder zusammen sehen sollen. Aber jetzt hat’s ihn erwischt. Das zahl ich den G-men noch heim.«
    Hugo aus dem Blue Cat war also sein Bruder. Daher die Ähnlichkeit. Und wenn beide Brüder solche Messerhelden waren, dann hatte Hugo zumindest Doris Waterfield auf dem Gewissen. Sein Alibi war sicher faul.
    »Ich kann’s nur mit dem Knaller«, Sagte ich. »Aber mit den G-men hab ich auch noch ’ne Rechnung offen. Von Boston her.«
    »So?«, er biss an. Es dauerte nicht lange, und ich hatte sein Vertrauen erworben.
    Einige Zeit später zog Messer-Brown sein Jackett zurecht und trottete zum Ausgang. Ich folgte. Aus den Augenwinkeln sah ich noch Phil, der an der Theke lehnte und Cornie Hills zurückhielt, der sich uns ebenfalls anschließen wollte.
    ***
    Wir trabten Richtung Hudson. Als ob wir zusammengehörten.. Messer-Brown schickte mich nicht weg. Endlich machte er den Mund

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