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0326 - Gucky und der Golem

Titel: 0326 - Gucky und der Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und versuchte, die Beine auszustrecken. Den Helm hatte er geöffnet. Er seufzte.
    „Ist ja enger als in einer Hundehütte. Wenn wir das ein paar Tage aushalten sollen, spüren wir alle Knochen im Leib."
    „Ist immer noch besser als tot", erinnerte ihn Glenn trocken.
    Jenkowski seufzte abermals und beschäftigte sich wieder mit seinem Orter. Es schien eine absolut überflüssige Tätigkeit zu sein, aber er wollte sich beschäftigen, um nicht über ihre Lage nachdenken zu müssen. Nicht nur er war sich darüber klar, daß diese alles andere als rosig war.
    Seine überflüssige Beschäftigung machte sich nach einiger Zeit bezahlt.
    Glenn und Köppe hatten die Lebensmittelvorräte untersucht und festgestellt, daß sie für zwei Wochen reichten. Die zusätzlichen Konzentrate würden das Leben der drei Männer um weitere vier Wochen erhalten können. So lange etwa reichte auch die Luft. Insgesamt also sechs Wochen.
    Es blieb ihnen also nur das Warten auf ein Schiff.
    Als Glenn und Köppe bei dieser Überlegung angelangt waren, stieß Jenkowski einen erstaunten Ruf aus. Er deutete auf seinen Orterschirm. Genau in der Mitte war ein Echo zu erkennen - ein relativ großes Echo. Es war rund und näherte sich langsam.
    „Was ist das?" fragte Glenn verblüfft. „Noch ein Golem?"
    „Dafür ist es zu groß." Jenkowski sah auf die Meßskalen und schüttelte verwundert den Kopf. „Die Entfernung beträgt einige hundert Kilometer, und es nähert sich uns langsam. Ein paar hundert Meter in der Sekunde. Da wir aber selbst mit fünfzig Kilometer pro Sekunde in gleicher Richtung fliegen, ist es nicht gerade langsam. Nicht für seine Größe."
    „Wie groß ist das Ding denn?" fragte Glenn ungeduldig.
    Jenkowski holte tief Luft, bevor er sagte: „Fünfundfünfzig Kilometer Durchmesser."
    Glenn starrte ihn an.
    „Also kein Schiff?"
    „Wohl kaum", erwiderte Jenkowski sarkastisch. „Höchstens ein kleiner Planet. Wir werden ihn bald mit bloßem Auge sehen können. Ein Planet ohne Sonne - das soll es geben."
    „Natürlich hat er keine Atmosphäre", vermutete Köppe mit Bedauern. „Sonst wären wir gerettet. Aber selbst wenn er eine hätte, wäre sie gefroren."
    Glenn blieb ernst, als er sagte: „Das würde keine große Rolle spielen. Wir könnten eine gefrorene Atmosphäre für unsere Zwecke ausnützen, wenn sie Elemente enthält die wir zur Herstellung von Atemluft benötigen. Entsprechende Geräte sind an Bord. Landen wir also auf dem Planeten."
    „Er wird auf uns landen, Glenn" verbesserte Jenkowski fröhlich. „Und zwar mit ziemlicher Wucht wenn wir nicht ein bißchen schneller fliegen. Dann holt er uns nur gemütlich ein, und wir werden den Aufprall kaum registrieren. Na, dann wollen wir mal..."
     
    *
     
    Sie hatten inzwischen versucht mit ihren winzigen, aber sehr leistungsfähigen Hyperfunkgeräten die jeder von ihnen am Handgelenk trug, Verbindung zur Flotte aufzunehmen, aber auch diese Geräte versagten. Sie waren, wie Leutnant Köppe schnell feststellte, vollkommen in Ordnung, genau wie das Hyperfunkgerät des Gleiters. Aber es war, als prallten die Funkwellen gegen ein Hindernis und würden reflektiert. Auf die gleiche Weise kamen keine Impulse zu ihnen durch. Nur der Normalsender funktionierte einwandfrei, wie sich durch eine Probesendung feststellen ließ. Es gab keine Erklärung für das Phänomen.
    Zehn Minuten später sahen sie den Dunkelkörper auf dem Bildschirm und durch das Dach. Aber er war gar nicht so dunkel. Das Licht der strahlenden Milchstraße erhellte ihn derart, daß seine Oberfläche gut erkennbar wurde.
    Sie war tot und leer. Krater und tiefe Risse durchzogen sie, dazwischen türmten sich schroffe Felsen und Grate. Einige Ebenen ließen die Hoffnung zu, daß der Gleiter unbeschädigt landen konnte.
    „Sieht nicht einladend aus", knurrte Köppe enttäuscht. „Da ist es im Gleiter gemütlicher."
    „Ein Sarg ist auch gemütlich, wenn man ihn mit einer Vakuumkammer vergleicht." Jenkowski starrte auf die dämmerige Welt hinab. „Wir werden landen müssen, ob wir nun wollen oder nicht. Glenn?"
    „Natürlich landen wir, wenn ich auch keine Spur einer gefrorenen Lufthülle entdecken kann.
    Wahrscheinlich hat das Ding niemals eine gehabt. Trotzdem besteht Hoffnung. Vielleicht finden wir Elemente, die sich verarbeiten lassen. Oder Hohlräume, die mit Gas gefüllt sind."
    „Höchstens mit Schnee oder Eis", berichtigte Köppe, der mal wieder seine „Ich-weiß-ja-doch-allesbesser-Seite" herauskehrte.

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