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0326 - Gucky und der Golem

Titel: 0326 - Gucky und der Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sauber eingerichtet waren und darauf schließen ließen, daß ihre Bewohner den Menschen zumindest sehr ähnlich sahen. Eine Staubschicht allerdings deutete darauf hin, daß sich schon lange niemand mehr hier aufgehalten hatte.
    „Verlassen", murmelte Jenkowski. „Wie lange mag das her sein?"
    „Wenn man die absolute Windstille und die Staubmengen berücksichtigt, schon Jahrzehnte, wenn nicht länger. Aber die Lufterneuerung muß funktionieren."
    „Zweifellos." Jenkowski beeilte sich, das Gebäude wieder zu verlassen. „Sehen wir uns die Funkstation an. Das muß der Bungalow mit der Antenne sein."
    Sie erschraken, als sie die lange Halle betraten. Auf schwarzen Kontrolltafeln flackerten bunte Lämpchen, und ein leises Summen erfüllte den Raum. Die Funkstation war in Betrieb. Wie von unsichtbaren Händen bewegt, verschoben sich Hebel und wurden Knöpfe eingedrückt. Mehrere Bildschirme zeigten Ausschnitte des Weltraums. Auf einem war sogar der Gleiter zu erkennen.
    Leutnant Köppe schien zu schlafen.
    Die beiden Männer wagten nicht zu sprechen, so sehr beeindruckte sie das Geisterhafte der Situation. Da standen sie auf einem einsamen, unbewohnten Dunkelplaneten, dessen Oberfläche so lebensfeindlich wie nur denkbar war. Und doch waren auch hier Intelligenzen vor ihnen da gewesen und hatten diese Station errichtet. Und dann waren sie gegangen und hatten alles funktionsfähig zurückgelassen.
    „Warum? Was war geschehen?
    Glenn sagte endlich: „Wir können von Glück reden wenn die automatische Anlage unsere Ankunft nicht längst weitergemeldet hat. Dann werden wir mit Besuch rechnen müssen. Und wir wissen nicht, ob es ein freundschaftlicher Besuch sein wird. Beeilen wir uns lieber."
    „Wir könnten die Funkanlage ausschalten."
    „Nein. Das wäre eine Handlungsweise, die man uns falsch auslegen würde - wenn noch jemand existiert, der sie bemerkt. Wir lassen alles so, wie es ist. Wir sehen uns die anderen Häuser an, und dann versuchen wir, den unterirdischen Teil zu erforschen. Geben Sie Köppe Bescheid."
    Jenkowski grinste belustigt, während er die Frequenz auf Graviwelle umstellte. Die Graviwelle hatte die Eigenschaft, selbst auf geringste Schwerkraftwerte zu reagieren und das entsprechende Feld niemals zu verlassen. Selbst um kleinste Asteroiden lief diese Welle herum und konnte überall auf der Oberfläche empfangen werden.
    Jenkowski stellte sich vor den Bildschirm und rief Köppe.
    Der Leutnant ruckte aus seinem leichten Schlummer hoch und fluchte ergiebig. Man konnte es nicht hören, aber man sah es. Glenn sah interessiert zu.
    „Hier Leutnant Köppe. Was Neues?"
    „Halten Sie die Hand vor den Mund, wenn Sie gähnen", riet Jenkowski.
    Köppe sah verdutzt ins Nichts, dann rollte er mit den Augen.
    „Sind Sie Hellseher?" erkundigte er sich skeptisch.
    „Nein, aber Fernseher, mein Lieber. Haben Sie gut geschlafen?"
    „Machen Sie keine Witze. Ich habe die ganze Zeit die Umgebung beobachtet und nichts Verdächtiges feststellen können. Außerdem..."
    „Hören Sie auf, Köppe. Wir haben Sie schön deutlich auf einem erstklassigen Bildschirm. Jetzt haben Sie sich gerade am linken Ohr gekratzt. Wir bluffen also nicht. Also kurz: Wir haben eine Station entdeckt. Sie ist verlassen, wird aber automatisch in Betrieb gehalten. So auch ein Sender. Wir setzen unsere Nachforschungen jetzt fort. Sollten Sie nach fünf Stunden nichts mehr von uns hören, starten Sie und versuchen Sie, die nächste Sonne zu erreichen. Die Vorräte reichen für eine Person. Bis später."
    Köppe begann wie wild zu gestikulieren, aber Jenkowski hatte schon abgeschaltet. Er und Glenn hatten keine Zeit mehr zu verlieren.
    Sie atmeten auf, als sie wieder im Freien standen. Hinter der transparenten Wandung der Kuppel lag die trostlose und lebensfeindliche Landschaft. Darüber spannte sich der Sternenhimmel. Irgendwo dort draußen war die Rettung. Sie war zwei Lichtjahre entfernt.
    Die Kontrollen auf der Metallplatte waren leicht zu bedienen. Ein Schacht öffnete sich, und ein Antigravlift führte in die Tiefe, die so hell erleuchtet war, als gäbe es keine Energieprobleme auf der Station.
    Glenn und Jenkowski standen eine Minute später vor mehreren verschlossenen Türen, die nicht einmal mit einem Impulsstrahler zu öffnen waren. Außerdem scheuten sich die beiden Männer davor, mit Gewalt etwas zu zerstören. Sie konnten nicht wissen, wann und ob die Fremden zurückkehrten. Auf keinen Fall wollten sie es sich mit ihnen

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