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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nicole Duval. Inzwischen hatte sie sich in Zamorras Arbeitszimmer eingefunden, wo er dabei war, Notizen anzulegen, Landkarten zu studieren und über das Terminal der EDV-Anlage Computer-Daten abzurufen. Nicole ließ sich malerisch in einem Sessel der Sitzgruppe vor dem großen Panorama-Fenster nieder; ein Traum von sonnengebräunter Haut auf weißem Leder.
    »Führe mich nicht in Versuchung«, murmelte Zamorra. »Ja, Nici. Ich möchte mir diese Sache wenigstens einmal ansehen. Wenn es nichts war – nun, dann haben wir eben einen kleinen USA-Trip gemacht, und auf der Rückreise sehen wir bei Bill in New York herein.«
    »Ich mache mir große Sorgen um ihn«, sagte Nicole. »Ich habe immer wieder, wenn ich an ihn denke, das dumpfe Gefühl, daß er in einen Abgrund stürzt. Er kommt einfach nicht über Manuelas Tod hinweg, egal, was passiert. Dabei habe ich ihn früher immer für einen stabilen Charakter gehalten.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    Er kannte Bill Fleming fast noch länger als Nicole. Und doch überraschte ihn Bill in der letzten Zeit immer wieder. Er ließ sich nicht mehr einschätzen, nicht mehr berechnen. Er konnte stundenlang völlig apathisch dahocken und vor sich hinbrüten, um dann von einem Moment zum anderen förmlich zu explodieren – oder auch nicht. Nichts war mehr sicher.
    Aber Zamorra wußte auch nicht, was er tun sollte, um dem Freund zu helfen. Bill war so schwierig geworden wie nie zuvor.
    »Am besten wäre es«, brummte Zamorra, »wenn Bill wieder eine Frau fände, die er lieben oder zumindest wertschätzen kann. Bevor er Manuela kennenlernte, hätten wir uns ja fast um dich geprügelt, und ich glaube, er mag dich noch immer – aber das ist nur noch reine Freundschaft, nicht mehr. Abgesehen davon, daß ich in dieser Form damit sehr einverstanden bin, denn ich möchte ihn nicht deinetwegen erschlagen müssen. Es muß jemand kommen, die Manuela aus seinem Gedächtnis verdrängen kann.«
    »Eher fallen Pfingsten und Weihnachten auf einen Tag im Herbst«, spöttelte Nicole niedergeschlagen. »Gut, großer Meister. Was hast du in Erfahrung bringen können?«
    »Daß von den Insassen des Wagens nur Skelette gefunden worden sein sollen. Man hat sie aber eindeutig identifiziert. Gebiß und so, schlecht verheilte Knochenbrüche. Und diese beiden Männer sind am Tag vorher, ehe sie tot im Death Valley gefunden wurden, noch lebend gesehen worden. Normalerweise wird ein Leichnam aber nicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden skelettiert, und Raubameisen, die ihn bis auf die Knochen kahlfressen, gibt’s dort nicht.«
    Nicole nickte. »Das ist richtig – aber geflügelte Monster gibt es dort ebensowenig. Stand das alles in diesem Zeitungsartikel?«
    »Man hat’s vorsichtshalber nicht hineingesetzt, weil dann erst recht keiner die Geschichte glauben würde. Auch so ist sie schon unglaubwürdig genug. Wenn ich an das angebliche Foto denke, wird mir fast schlecht.«
    »Hm«, machte Nicole. »Wir hatten doch schon einmal so einen Fall. Ein Monster überfiel einen Campingplatz und brachte alle Leute um. Ein Opfer konnte die Bestie noch fotografieren, mit einer Polaroid. Erinnerst du dich?« [2]
    »Ja. Aber da war das Foto gestochen scharf.«
    »Hast du es mitgebracht, damit ich es mir auch mal ansehen kann, cherie?«
    »Nein… das Zeitungsfoto war mir von der Qualität her zu schlecht, aber wenn wir drüben in den Staaten sind, bekomme ich einen Farbabzug des Originals. Der Reporter will uns zu der Stelle führen, wo der demolierte Wagen und die Skelette gefunden wurden. Ich denke, wir nehmen die Abendmaschine von Lyon aus, ja?«
    »Du willst heute noch los?«
    Zamorra nickte. »Je eher, desto besser, und im Moment warten keine Verpflichtungen auf uns.«
    »Schade«, sagte Nicole. »Dabei hatte ich mich nach der nervtötenden Hetzjagd auf dieses Vampirbiest in England schon auf ein paar geruhsame Tage im Château gefreut, den Sonnenschein genießend zwischen Pool und Weinkeller pendelnd…«
    Zamorra schmunzelte.
    »Der kalifornische Wein soll hervorragend sein, wenn man der Fernsehserie ›Falcon Crest‹ glauben darf, und Sonnenbäder kannst du drüben auch nehmen. Im Tal des Todes scheint die Sonne an wenigstens dreihundertfünfundsechzig Tagen im Jahr, warm soll es angeblich auch sein. So zwischen fünfzig und hundert Grad Celsius…«
    »Na prima«, sagte Nicole. »Worauf warten wir dann noch?«
    »Darauf, daß du dich anziehst, Nici«, sagte Zamorra. »Ich sage Raffael Bescheid, daß er

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