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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Michael Ullich zurück. »Da kommt der liebe Dave auf ein Schaukelpferd. Vergeßt bloß den Sicherheitsgurt nicht, damit der große Held nicht zu Schaden kommt!«
    »Los, Michael!« klang Carstens helle Stimme durch das Studio.
    »Bring hier etwas Action in den Laden. Der Drachen da hinten langweilt sich schon zu Tode, und Corinna beginnt in ihren Fetzen zu frieren. Außerdem kommt gleich eine neue Dallas-Folge im Fernsehen, die ich nicht verpassen will. Also geh hin und kitzele den Drachen so lange mit deinem Käsemesser, bis er sich totlacht!«
    Niemand außer Corinna sah, daß der Drachen in dem Moment, wo der Name des blonden Stuntman genannt wurde, aufmerksam wurde.
    Leonardo de Montagne, der sich im Innern von Astaroths Höllenwurm verborgen hielt, wußte jetzt, daß sein Feind kam und nicht nur eine Schießbudenfigur, die hier in einigen Szenen besonders heldenhaft wirken mußte. Er brauchte also nicht zu schauspielern und sich vor sich selbst lächerlich zu machen, sondern konnte gleich richtig loslegen.
    Corinna Bowers bemerkte, wie sich der gigantische Schlangenkörper straffte.
    ***
    Michael Ullich wußte, daß es jetzt drauf ankam. Er mußte alle seine Liebe zu Tieren vergessen und dem Pferd kompromißlos seinen Willen aufzwingen. Froh war er, daß ihm einige in Deutschland stationierte amerikanische Soldaten beigebracht hatten, wie man ein Pferd auf Cowboy-Art reitet. Denn dieses Pferd, das merkte er schon am Zaum, wurde in dieser Art geritten.
    Der Cowboy reitet ein Pferd mit einer Hand, weil er die andere für das Lasso benötigt oder er hat sie für andere Arbeiten frei. Und die Bißstangen, auch Hackamore genannt, sind so konstruiert, daß jeder Widerstand des Pferdes sofort unterbunden wird. Ein Pferd muß sich auch dem Willen des Reiters unterwerfen und gehorchen, wenn in der Nacht eine Herde Rinder in Stampede gerät und wie eine gigantische Walze vorwärts stürmt. Eine kleine Unachtsamkeit oder eine Verweigerung des Gehorsams kosten in diesem Falle Pferd und Reiter das Leben.
    Der jetzige Einsatz war ohne weiteres mit einer Stampede gleichzusetzen. Das Pferd hatte Angst vor dem Ungeheuer und war nicht an das skurrile Aussehen des Lindwurms gewöhnt. Das machte den Ritt zu einem unkalkulierbaren Risiko.
    Hauptsache, der Drache hielt sich an die Spielregeln und ließ sich irgendwann drehbuchgerecht massakrieren.
    ***
    »Action!« rief Carlos Mondega und die Kameras surrten. Während Chandras in tiefster Versenkung sich bemühte, die Lage unter Kontrolle zu halten und nicht feststellte, daß im Inneren des Drachen sich bereits ein mächtiger Höllengebieter eingenistet hatte, schwang sich Michael Ullich in den Sattel. Fester Schenkelschluß und kurze Zügel brachten den braunen Hengst schnell dazu, seinen Widerstand aufzugeben. Seine Hufe stampften den Boden, der Körper bebte nervös und aus seinen Nüstern drang angstvolles Schnauben.
    »Ich bin hier der Boß!« rief ihm der blonde Junge zu. Dann gab er ihm die Zügel so weit frei, daß der Hengst aus dem Stand angaloppierte. Mit harter Hand trieb Ullich das Pferd auf den Drachen zu.
    Carlos Mondega schrie begeistert auf, als er sah, daß Pferd und Reiter wie ein Sturmwind in die von Dämonenkräften geschaffene Szene galoppierten. Schon wirbelte der gelbe Sand der Szene um die Hufe, und der auf dem festen Boden vorher unangenehm klappernde Hufschlag wurde gedämpft. Außerdem konnte das Tier jetzt besser laufen, weil die Hufe nicht mehr wegrutschten.
    Professor Zamorra hielt den Atem an, als er das Musterbild eines barbarischen Abenteurers hoch zu Roß sah, das Michael Ullich jetzt darstellt. Der Helm mit den mächtigen Hörnern, der wallende, rote Umhang und die mächtige Streitaxt mit dem armlangen Stiel, die Ullich trotz des scharfen Rittes hoch in die Luft schwang. Aufnahmen mit dieser Dramatik hatte es bestimmt noch nicht gegeben. Die linke Hand, welche den Zügel führte, hielt gleichzeitig einen mächtigen, ovalen Schild ohne Wappen und sonstige Verzierung.
    Nicole stieß einen leisen Ruf der Bewunderung aus, als sie sah, daß Michael den braunen Hengst dicht vor dem Pfahl, an dem Corinna festgekettet war, parierte und auf die Hinterbeine steigen ließ.
    Im gleichen Moment nickte der Schädel des Drachen empor…
    ***
    »Hallo, Corinna!« rief Michael Ullich dem angeketteten Mädchen zu. »Hast du heute abend schon was vor? Dave Connors will, daß ich ihn bei einem Rendezvous mit dir doubele. Das ist ein Job, für den ich ganz gern einen

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